Gladiatoren in der Osthalle
Gießen (gaz). Mit dem vierten Tabellenplatz hätten die Gießen 46ers Stand derzeit Heimrecht in den Playoffs der Basketball-ProA. Wie eng jedoch die Lage der Liga ist, wird beim Blick auf die Tabelle deutlich: Gleich vier Teams, darunter auch Gießen, haben aktuell zehn Saisonsiege auf dem Konto - direkt dahinter folgen vier Mannschaften mit jeweils neun Siegen sowie Kirchheim mit acht und Jena mit sieben Siegen.
Auch im Heimspiel gegen die Gladiators aus Trier (Sonntag, 16 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost), das aktuell neun Siege hat, sollten die 46ers daher gewinnen, um ihren Platz unter den besten acht zu festigen. Headcoach »Frenki« Ignjatovic ist jedoch mit dem aktuellen Punktestand nicht unzufrieden: »Wir haben einige Leistungsträger, deren Ausfälle wir nicht angemessen ersetzen könnten. Umso wichtiger ist es, dass wir die zehn Saisonsiege jetzt schon haben.«
Die Lage: Die 46ers boten ihren Zuschauern zuletzt Spektakel, wobei sie es jedoch auch in einigen Spielen durch eine unzureichende Defense selbst unnötig spannend machten. Dass man beim 97:93 in Leverkusen dank eines späten Dreiers noch in die Verlängerung musste, ärgerte auch Coach Ignjatovic, der in dieser Situation die Vorgabe erteilt hatte, den ballführenden Spieler zu foulen. Erfreulich aus Sicht des Vereins ist derweil der Zuschauerzuspruch: Gegen Düsseldorf fanden abermals über 2000 Zuschauer den Weg in die Osthalle - und das am für 46ers-Fans eher ungeliebten Sonntag. Dabei herrschte wieder einmal Topstimmung, bei der auch Coach Ignjatovic ins Schwärmen geriet: »Die Fans hier sind echt einmalig, ich habe jedes Mal wieder Gänsehaut! Mich als glühenden Fan von Roter Stern Belgrad erinnert die Atmosphäre an den Balkan, wo es auch etwas rauer zugeht.«
Der Gegner: In Trier herrscht aktuell eine große Euphorie. Nachdem man die ersten fünf Saisonspiele allesamt verlor, fand sich das Team von Headcoach Pascal Heinrichs immer mehr und gewann seit Ende November sieben Spiele hintereinander. Ein besonderes Ausrufezeichen war dabei das 84:77 gegen den Tabellenzweiten Tübingen, der kurz zuvor noch die 46ers bezwungen hatte. Das 102:82 (47:38) gegen Leverkusen vom vergangenen Wochenende unterstreicht ebenfalls die Offensivqualitäten der Moselstädter.