Gestrauchelt, aber dennoch Platz sieben gebucht

Berlin/Dauernheim (ars). Der Dauernheimer Mittelstreckenspezialist Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) hat bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin den siebten Platz im 1500-Meter-Lauf erreicht. Für den Dritten der diesjährigen Hallentitelkämpfe kein zufriedenstelltendes Ergebnis nach einem unrunden Rennen, in dem er sogar fast zu Fall gekommen wäre.
Im samstäglichen Vorlauf hatte Lukas Abele noch alles richtig gemacht und die absehbare Taktierei durch sein frühzeitiges Tempodiktat unterbunden. Verdienter Lohn war die souveräne Qualifikation als Sechstschnellster in 3:48,69 Minuten. »Das lief solide - es war noch nicht das allerbeste Gefühl in den Beinen, aber das kommt ja meistens dann am zweiten Tag im Finale«, bewertete der Dauernheimer seinen Einsatz.
Im Endlauf war er taktisch zunächst auch auf der Höhe, arbeitete sich nach 600 Metern bis auf Rang zwei vor, um von dort das Feld zu kontrollieren. Als dann jedoch der mitfavorisierte Mohamed Mohumed (Dortmund) abrupt das Tempo verschärfte, zögerte der Dauernheimer und musste in der Folge gleich mehrere Athleten passieren lassen. »Das war schon so beabsichtgt, denn da ging richtig die Post ab. Ich wollte es eher gleichmäßig gestalten. Es war ja noch genug Zeit«, so Abele, dem dann aber Tim Assmann (TV Villingen) einen Strich durch die Rechnung machte. »Der zog auf einmal direkt nach innen und touchierte mich, so dass ich gestrauchelt bin. Das war ein Schock, als ob mir jemand auf den Rücken springt.« Trotzdem blieb Abele ruhig, legte den Fokus auf die Verfolgung der inzwischen 30 Meter enteilten Spitze mit Christoph Kessler (Karlsruhe) und Mohamed Mohumed sowie Marius Probst (Wattenscheid). Dass die letztlich doch außer Reichweite war, registrierte er 120 Meter vor dem Ziel. »Da sind die Beine dann doch zugegangen. Mehr als Platz sieben war in diesem Rennen leider nicht drin.« Der Sieg ging an Marius Probst in 3:44,72 Minuten vor Mohumed (3:45,20 Minuten), während Lukas Abele in 3:49,88 Minuten folgte.
Den Kopf hängen lassen wird der Dauernheimer dennoch nicht. Nach zahlreichen hochklassigen Tempomacher-Aufgaben und dem Gewinn der Deutschen Staffelmeisterschaft sowie des Deutschen Hochschultitels tritt er nun in neun Tagen beim Pfungstädter Abendsportfest an, um ein schnelles 1500-Meter-Rennen ohne Rempelei zu laufen.