Gedern will nicht nachlassen

Gedern/Oberau/Nidda (jore). In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost steht schon am heutigen Samstag der vorletzte Spieltag auf dem Terminplan. Der Spannungsgehalt allerdings hält sich in Grenzen, sind die meisten Entscheidungen doch bereits gefallen. Der bereits feststehende Meister und Verbandsliga-Aufsteiger Sportfreunde Seligenstadt trifft im letzten Heimspiel auf die noch in Abstiegsnöten befindliche Elf von Türk Gücü Hanau (Anstoß 15 Uhr) und wird wohl die Schallmauer von 100 Punkten an diesem vorletzten Spieltag knacken.
Im Tabellenkeller stehen fünf der sechs Absteiger bereits fest. Den heimischen Vertreter FC Alemannia Gedern hat es am letzten Mittwoch erwischt. Das 2:2-Remis beim Mitkonkurrenten SVG Steinheim war zu wenig, um zumindest noch rechnerisch eine Chance auf den Ligaverbleib zu haben. So avanciert das Auswärtsspiel des FCA heute Nachmittag (Anstoß 15.30 Uhr) beim Kreisrivalen Sportfreunde Oberau ligatechnisch zu einer Partie um die »goldene Ananas«. Zum vorerst letzten Mal Gruppenligaluft schnuppern werden die Zuschauer im Stadion Gänsweid in Nidda. Das Tabellenschlusslicht verabschiedet sich heute Nachmittag (Anpfiff 15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den VfB Oberndorf.
Sportfreunde Oberau - FC Alemannia Gedern (heute, 15.30 Uhr). Bei der Neuauflage des diesjährigen Kreispokalfinales geht es in der Liga jetzt nur noch ums Prestige. Die Sportfreunde würden sich gerne mit einem Dreier vom eigenen Anhang verabschieden. Für den Gast aus Gedern wird es darum gehen, nach zwei verlorenen Kreispokalfinals gegen den gleichen Gegner, jetzt noch einmal erfolgreicher abzuschneiden. Oberaus Interimscoach Kevin Kuhl findet es schade, dass es für den FCA seit letzten Mittwoch nunmehr auch rechnerisch nicht mehr möglich ist, die Klasse zu halten, zieht aber dennoch den Hut davor, »was die Gederner in den letzten Wochen und Monaten geleistet haben«. Nachdem den Sportfreunden am letzten Mittwoch im Nachholspiel gegen den FC 03 Gelnhausen ein Erfolgserlebnis versagt blieb, hofft Kuhl jetzt auf einen erfolgreichen Heimabschluss. »Wir wollen unseren Zuschauern noch einmal ein ordentliches Gruppenligaspiel bieten. Es ist aus meiner Sicht ein Duell auf Augenhöhe, auch wenn der FCA natürlich die bessere Rückserie gespielt hat«, teilte Kuhl mit. Das Kreispokalfinale an »Christi Himmelfahrt« war noch einmal ein echter Höhepunkt. »Dass danach die Spannung ein wenig abfällt, ist doch ganz normal. Die Mannschaft hat dennoch am Mittwoch in der zweiten Halbzeit ein ordentliches Spiel gemacht«, führte Kuhl weiter aus.
Vor dem Spiel werden die Sportfreunde dann natürlich auch jene Spieler verabschieden, die den Verein verlassen werden. Hierzu zählt unter anderem Paul Kipper, der zum Verbandsligisten SG Kinzenbach (wie berichtet) wechseln wird. »Paul ist ein Spieler, der stets zuverlässig war und immer vorneweg gegangen ist. Ich gönne ihm den Sprung in die Verbandsliga von ganzem Herzen«, teilte Kuhl abschließend mit. Obgleich vor Wochen noch signalisiert wurde, dass Stürmer Stefano Amore dem Verein auch im Falle des Abstiegs erhalten bleibt, wird auch der erfolgreichste Torschütze die Sportfreunde verlassen und zum Ligakonkurrenten SG Bruchköbel wechseln.
Der personelle Aderlass beim FCA Gedern, er wird auch nach dem seit Mittwoch besiegelten Abstieg auf jeden Fall überschaubar bleiben. Wenn überhaupt, dann wird es nach Auskunft von Coach Jannik Jung nur ein Spieler sein, der zukünftig nicht mehr das Gederner Trikot tragen wird. Wie groß der Zusammenhalt innerhalb des Teams ist, das war auch im letzten Auswärtsspiel zu sehen. Der FCA lag mit 0:2 in Rückstand und hätte am Ende das Spiel fast noch gewonnen. Der wegen angeblichem Handspiel in der Nachspielzeit vom Schiedsrichter nicht anerkannte Siegtreffer, er sorgte nach Spielende natürlich für Gesprächsstoff. »Ich denke, dass sich die Steinheimer nicht beschwert hätten, wenn das Tor gezählt hätte. Ich jedenfalls habe kein Handspiel erkennen können«, teilte FCA-Spielertrainer Jannik Jung auf Nachfrage mit und fügte im Nachsatz an: »Die Jungs hätten diesen Dreier so verdient gehabt.« Im Falle eines Auswärtssieges wären die Chancen auf den Klassenerhalt zwar weiterhin gering gewesen, doch der Spannungsgehalt vor dem heutigen Derby natürlich ein ganz anderer. Weit gefehlt, wer allerdings mutmaßt, dass man beim FCA jetzt die Zügel schleifen lässt. »Es gibt keinen Grund jetzt nachzulassen. Wir wollen, die verbleibenden beiden Spiele gewinnen und die Saison mit 46 Punkten abschließen«, teilte Jung mit. Der Kader vom letzten Mittwoch könnte durch den zuletzt erkrankten Leon Grüning noch ergänzt werden.
SC Viktoria Nidda - VfB Oberndorf (heute, 15.30 Uhr). Für die Viktoria geht es in diesem letzten Heimspiel darum, sich mit einem Erfolgserlebnis von dem eigenen Anhang zu verabschieden. Für die Gäste aus dem Jossgrund hingegen steht viel mehr auf dem Spiel. Die Oberndorfer sind mit 49 Punkten auf der Habenseite in punkto Abstiegskampf noch nicht aus dem Schneider. Zum Saisonausklang steht dann für den VfB noch das Heimspiel gegen den wahrscheinlichen Vizemeister SG Rosenhöhe auf dem Programm, weshalb die Gäste heute Nachmittag im deutlich leichteren Auswärtsspiel zum Punkten verdammt sind. Im Lager der Viktoria hofft Spielertrainer Christoph Pilch auf einen versöhnlichen Saisonabschluss und erinnert sich an das Hinspiel nicht unbedingt gerne zurück. Im Jossgrund setzte es für die Viktoria eine 1:7-Auswärtsschlappe. Nicht wieder nach 60 Minuten einbrechen, lautet erst einmal die Devise im Lager der Gänsweid-Elf, die in der kommenden Saison ja bekanntlich von den beiden Rückkehrern Johannes Herzen (FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf) und Maurice Ludwig (KSV Eschenrod) gecoacht wird.
Viktoria Nidda mit Zu- und Abgängen
Mit Marvin Bohmann (FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf) und Martin Mahler (SV Teutonia Staden) stehen nach Auskunft von Pilch, der zukünftig als Sportlicher Leiter fungieren wird, zwei weitere Zugänge ebenfalls bereits fest. Weiterhin war von Pilch zu erfahren, dass Lenhart Matheis, Jermaine Hofmann und Leutrim Jusufi den Verein am Saisonende verlassen und daher heute Nachmittag verabschiedet werden.