Gedern: Derbysieg ist Pflicht

Gedern/Oberau/Nidda (jore). In der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost steht an diesem Wochenende der 34. Spieltag auf dem Terminkalender. Eine weitere Entscheidung könnte schon am heutigen Samstag fallen. Gewinnen die Sportfreunde Seligenstadt ihr Auswärtsspiel beim FC 03 Gelnhausen, dann steht fünf Spieltage vor Rundenende der Offenbacher Kreisvertreter als Meister und Verbandsliga-Aufsteiger fest.
Im Lager des FC Alemannia Gedern besteht weiterhin Hoffnung auf den Ligaverbleib, auch wenn die am letzten Sonntag verschenkten zwei Punkte im Heimspiel gegen Kickers Obertshausen natürlich weh getan haben. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt weiterhin vier Punkte und der könnte sich an diesem 34. Spieltag verringern. Der FCA gastiert am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr) im Büdinger Kreisderby beim bereits abgestiegenen Tabellenschlusslicht SC Viktoria Nidda. Es könnte der Spieltag der Alemannen werden. Nämlich dann, wenn die Sportfreunde Oberau dem FCA Schützenhilfe leisten und ihr Heimspiel gegen den in den letzten Wochen im freien Fall befindlichen SVG Steinheim gewinnen.
SC Viktoria Nidda - FC Alemannia Gedern (Sonntag, 15.30 Uhr). Nach den gezeigten Leistungen und vor allem den erzielten Ergebnissen in den letzten Wochen spricht vor diesem Duell natürlich vieles für den Gast aus Gedern. Als sich die Sportfreunde Oberau vor einigen Wochen im Abstiegskampf am Scheideweg befanden, da hat die Viktoria die Grün-Weißen mit einem 3:1-Heimsieg mit in die Abstiegsschlucht gezogen. Passiert selbiges morgen Nachmittag auch dem FCA? Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Trotz zuletzt konstant guter Leistungen sollten die Schwarz-Gelben den Gegner nicht unterschätzen. Fakt vor diesem Spiel ist auf jeden Fall: Der FCA muss dieses Spiel gewinnen, will er nicht vorzeitig den Anschluss zum rettenden Ufer verlieren. Nach der damals überraschenden 1:2-Hinspielniederlage haben Krutenko, Emrich & Co. ohnehin noch eine Rechnung offen. Der Bedeutung dieser Partie ist man sich im Gederner Lager bewusst. »Wir müssen dieses Spiel gewinnen und haben dann ja auch noch etwas gutzumachen«, hat FCA-Spielertrainer Jannik Jung drei Punkte fest eingeplant. Dass man die mal im Vorbeigehen mitnimmt, daran verschwendet der Gederner Übungsleiter allerdings keinen Gedanken. »Die Viktoria hat sich in den letzten Wochen stabilisiert. Christoph Pilch hat es geschafft, wieder Ruhe ins Team zu bringen«, fand Jung für seinen früheren Mitspieler in Reihen der Viktoria nur lobende Worte. »Auch wenn im läuferischen Bereich womöglich Defizite vorhanden sind, so hat die Viktoria dennoch auch technisch gut ausgebildete Spieler in ihren Reihen«, führte Jung weiter aus. Im Gederner Kader ist mit keinen großen Veränderungen zu rechnen. Nicht zur Verfügung steht allerdings aus beruflichen Gründen Lukas Reichert.
Was vielleicht nur die wenigsten auf dem Schirm haben ist, dass die gastgebende Viktoria in den Kreisderbys von allen drei Büdinger Kreisvertretern die meisten Punkte eingefahren und auch noch kein Derby verloren hat. Vier Punkte holte die Gänsweid-Elf gegen Oberau und drei Zähler im Hinspiel in Gedern. Fast die Hälfte der im bisherigen Saisonverlauf eingefahrenen Zähler sind also Derbypunkte. »Das liegt insbesondere daran, dass die Jungs extrem viel Lust auf solche Spiele haben und stets voll motiviert sind«, teilte Viktoria-Spielertrainer Christoph Pilch mit. Trotz der bisher positiven Derbybilanz sieht Pilch den FCA dennoch in der Favoritenrolle. »Sie hatten Obertshausen am letzten Sonntag am Rande einer Niederlage und befinden sich seit Wochen im Aufwind«, so Pilch. Die Derbybilanz stimmt den Viktoria-Coach zuversichtlich, doch das letzte Auswärtsspiel beim FC Hanau 93 II (2:5) hat dann doch wieder einmal aufgezeigt, dass den Niddaer Spielern in der zweiten Halbzeit nicht zum ersten Mal einfach die »Körner« gefehlt haben. Bei fehlender körperlicher Frische lässt die Konzentration nach und dies führt zu Fehlern, die dann zuletzt auch in Hanau bestraft wurden. »Das ist halt unser Manko«, teilte Pilch mit und gibt sich im Vorfeld dieser Partie kämpferisch, »denn wir haben in dieser Saison noch kein Derby verloren«.
Sportfreunde Oberau - SVG Steinheim (Sonntag, 15.30 Uhr). Es gibt gleich zwei Gründe, weshalb die Sportfreunde dieses Heimspiel unbedingt gewinnen sollten. Zunächst wäre es aus eigener Sicht natürlich extrem wichtig, den Abwärtstrend der letzten Wochen zu stoppen. In der kommenden Woche steht das Büdinger Kreispokal-Finale auf dem Terminplan. Ein Dreier würde gut tun und das Selbstvertrauen vor dem wichtigsten Spiel in dieser Saison noch einmal stärken. Zum zweiten hätte ein Dreier den Nebeneffekt, dass man dem FCA Gedern im Abstiegskampf die so wichtige Schützenhilfe leisten würde. Im Vordergrund aber steht für die Sportfreunde natürlich das eigene Abschneiden - und nach fünf Niederlagen in Folge soll und muss die Talfahrt einfach gestoppt werden. »Wir sollten vor dem Spiel am nächsten Donnerstag ein Erfolgserlebnis mitnehmen. Allein schon, um die Moral noch einmal zu stärken«, weiß auch Oberaus Interimscoach Maximilian Fischer, dass es in diesem Heimspiel nicht nur um drei Punkte geht. Großes Verletzungspech und fehlende Durchschlagskraft im Angriff waren im bisherigen Saisonverlauf das große Problem in Reihen der Grün-Weißen. Und dass Verletzungspech hält an, denn Helge Wagner (Muskelfaserriss) wird definitiv ausfallen. Bei Falk van Haaren (Knöchelprobleme) besteht nach Auskunft von Fischer noch die Möglichkeit, dass es bis Sonntag reichen wird. Die Rückkehr des wiedergenesenen Stefano Amore indes macht Hoffnung, dass es in punkto Durchschlagskraft besser werden wird, ist Amore (12 Saisontore) doch bis dato erfolgreichster Torschütze in Reihen der Sportfreunde.
Die Punktausbeute der Steinheimer im neuen Jahr war bis dato bescheiden, weshalb der Offenbacher Kreisvertreter auch noch einmal in Abstiegsnöte geraten ist. In der Woche haben die Steinheimer Verantwortlichen die Reißleine gezogen und Coach Murat Kurtulus vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden »Die brauchen jeden Punkt und werden daher am Sonntag wohl Gas geben«, stellt sich Fischer auf einen motivierten Gegner ein.