Gäste bei der Meisterfeier
Gedern/Nidda (fsr). Sie wollten mutig auftreten und dem souveränen Tabellenführer in deren eigener Halle Paroli bieten. Klappte nicht ganz. Die Handballer der HSG Gedern/Nidda unterlagen in der Bezirksliga A Gießen im Auswärtsspiel bei der HSG Pohlheim II mit 27:42.
HSG Pohlheim II - HSG Gedern/Nidda 42:27 (21:13). Die Gastgeber machten mit dem Sieg die Meisterschaft perfekt und feierten ihren Triumph anschließend ausgelassen. Im Lager der HSG Gedern/Nidda hatte der jüngste 41:22-Erfolg gegen die HSG Fernwald für Zuversicht gesorgt. »Außer gegen Pohlheim haben wir in dieser Saison jede Mannschaft in unserer Liga einmal geschlagen, deswegen wollten wir es auch gegen den Spitzenreiter probieren«, meinte HSG-Trainer Matthias Zunk.
Fast wäre der Tabellenfünfte mit voller Kapelle in die Holzheimer Sporthalle gereist, doch dann musste ausgerechnet Stammtorhüter Benedikt Becker krankheitsbedingt absagen. Vertreter Christos Skouteris musste aufgrund eines fehlenden zweiten Torstehers somit die kompletten 60 Minuten durchspielen. An einer Vielzahl der Gegentreffer war er schier machtlos, denn sie resultierten aus Tempogegenstößen. Die personell top aufgestellte Drittligareserve der Gastgeber bestach mit einer starken Abwehrarbeit. Immer wieder traten die Pohlheimer bei Angriffsversuchen ihres Gegners aktiv nach vorne und störten die Stellungsangriffe des Zunk-Teams vehement. Ballverluste und unkontrollierte Abschlüsse waren die Folgen - und der Spitzenreiter bestrafte dies mit schnellem Konterhandball.
Anfangs hielt die HSG Gedern/Nidda noch einigermaßen mit und war bis Mitte der ersten Halbzeit bei einem überschaubaren Rückstand noch gut im Spiel. Zur Pause (21:13) zeichnete sich der bevorstehende Heimsieg des neuen Meisters dann aber immer mehr ab. Das Spiel blieb schnell. Nach Ansicht von Matthias Zunk für den einen Schiedsrichter zu schnell. »Ich finde in dieser Klasse müssen zwei Schiedsrichter agieren, solche Spiele mit dieser Intensität kann man nicht von der Mittellinie pfeifen«, kritisierte der am Saisonende bei der HSG Gedern/Nidda ausscheidende Übungsleiter. Dass sein Team alsbald aufstecken musste, lag indes vielmehr an der starken Phase der Pohlheimer zu Beginn der zweiten Halbzeit. Flugs schraubte der künftige Bezirksoberligist den Vorsprung auf zehn Treffer hoch, spätestens da war das Match entschieden. Beide Trainer wechselten munter durch. Interessant: Im anschließenden Drittligaheimspiel der Pohlheimer tauchten vier Akteure auf dem Spielberichtsbogen auf, die zuvor in der zweiten Mannschaft gespielt haben. »Das zeigt, gegen welch starke Truppe wir da gespielt haben. Die Pohlheimer wollten unbedingt an diesem Abend Meister werden und wir mussten das schließlich ausbaden«, schmunzelte Zunk, der anschließend den fair aufgetretenen Pohlheimern aus voller Überzeugung zu einer verdienten Meisterschaft gratulierte.
Für die HSG Gedern/Nidda geht es in den verbleibenden drei Saisonspielen darum, den derzeitigen fünften Tabellenplatz zu halten. Die nächste Partie findet am Sonntag, 23. April, in Nidda gegen die SG Rechtenbach statt.
HSG Gedern/Nidda: Skouteris; Müller (8/4), Voß, Eckhardt (4), Fladerer (3), Orth (3), Kaiser (1), Aldathan, Vath (2), Maris, Xhoni (1), M. Weber (2), D. Weber, J. Weber (3). Zuschauer: 100. Zeitstrafen: 2:6 Minuten.