Für Kleta geht es um das WM-Ticket

Büdingen (kie). Wenn an diesem Wochenende in Ulm die besten Nachwuchs-Leichtathleten bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften (U20 und U18) auf die Jagd nach schnellen Zeiten oder neuen Bestweiten gehen, haben einzelne Talente aus der Region weitaus höhere Ambitionen, als »Dabeisein« oder das Erreichen des Endlaufes.
Zu dieser Kategorie gehört auch der Büdinger Juan-Sebastian Kleta, der in der Donaustadt noch auf den WM-Zug für die Weltmeisterschaften der U20 im kolumbianischen Cali aufspringen möchte. Der muskulöse Modellathlet im Trikot des TV Gelnhausen hat im Vorfeld einen wichtigen Schritt dazu bereits getan. Ende Juni zauberte es bei den Hessischen Meisterschaften auf der Heimanlage in Gelnhausen über 100 Meter hervorragende 10,51 Sekunden auf den Tartanbelag und knackte damit die vom deutschen Verband geforderte WM-Norm von 10,55 Sekunden knapp. Mit dieser Zeit ist Kleta aktuell im nationalen Ranking die Nummer fünf. Nimmt man den jüngeren U18er Benedikt Wallstein (Gothaer LA Centrum/10,44 sec.) raus, rutscht der TVGler auf den vierten Platz vor. Das reicht (momentan) nicht für einen Einzelstart in Kolumbien.
Zwei Tickets werden für den Trip nach Südamerika vergeben. In der Regel erhalten diese die beiden erstplatzierten Sprinter der DM, wenn (zuvor) die Norm erfüllt wurde. Aktuell haben hier von der Papierform her Eddie Redemann (TSV Bayer 04 Leverkusen/10,39 sec.) sowie Tobias Morawietz (VfL Wolfsburg/10,49 sec.) die besten Karten. Abgerechnet wird aber erst nach dem 100 Meter Finale von Ulm. Schon jetzt steht bereits fest, dass Juan-Sebastian ein ganz klarer Anwärter auf einen Platz im deutschen Staffel-Team über 4x100 Meter ist.
Eine weitere WM-Chance hat der Bundeskader-Athlet aus Büdingen im Weitsprung. Hier sind stramme 7,55 Meter gefordert, wenn man in Cali mit von der Partie sein will. Aktuell haben das bisher nur der Hesse Oliver Koletzko (Wiesbadener LV/7,69 m) sowie Valentin Brenner (LC Top Team Thüringen/7,56 m) gepackt. Kleta ist mit seinen 7,23 Metern aktuell Neunter, hat hier aber gleich noch drei jüngere U18er vor sich. Pflicht wäre somit eine Steigerung um mindestens 32 Zentimeter, um eine WM-Chance zu haben.
Nicht um einen WM-Start geht es für Noel Freder, der noch der jüngeren Altersklasse U18 angehört. Der Nachwuchs-Athlet im Trikot des VfL Altenstadt reist mit einer Saisonbestmarke von 4:05,83 Minuten nach Ulm an. Hier gilt es, gleich am ersten Tag der Titelkämpfe die 1500-Meter-Vorläufe zu überstehen. Mit über 30 Teilnehmern ist die klassische Mittelstrecke quantitativ sehr stark besetzt. Freder hat jedoch als Zwölfter der Meldeliste durchaus Chancen ins Finale einzuziehen.