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Entscheidung mit großer Tragweite

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Offenbach Es ist die erste Entscheidung mit großer Tragweite. Eine, die gut durchdacht sein will. Schließlich weiß auch Christian Hock, der neue Geschäftsführer Sport des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach, wie wichtig eine gute Antwort auf die Trainerfrage ist. Wer also wird Nachfolger von Alfred Kaminski, über dessen künftige Rolle in diesen Tagen auch gesprochen werden soll?

Hock lässt sich erwartungsgemäß nicht in die Karten schauen. Er hat mehrfach seit Amtsantritt betont, keine Namen zu kommentieren. Einzige Ausnahme: Rüdiger Rehm, dem er höhere Ambitionen bescheinigt. Wir werfen mal einen Blick auf den Trainermarkt und wagen eine Prognose.

Christian Neidhart: Der 54-Jährige war vor dieser Saison schon heißer Kandidat auf die Nachfolge von Sreto Ristic, entschied sich aber, das Angebot von Drittligist Waldhof Mannheim anzunehmen. Dort kritisierte er zuletzt öffentlich die Verantwortlichen und muss um den Fortbestand seines bis Juni 2024 gültigen Vertrags beim Tabellensiebten bangen.

Prognose: ziemlich unwahrscheinlich. Neidharts Fokus dürfte weiter oberhalb der Regionalliga angesiedelt sein, wenn auch womöglich nicht mehr in Mannheim.

Bernd Hollerbach: Der gebürtige Würzburger, einst Profi (u. a. Hamburger SV), war zuletzt Trainer in der ersten Belgischen Liga, wird bei VV St. Truiden am Saisonende aber durch Thorsten Fink ersetzt. In seiner Zeit bei den Würzburger Kickers (2014 bis 2017) gelang dem 53-Jährigen der Durchmarsch von der Regionalliga Bayern bis in die 2. Bundesliga.

Prognose: Spannender Name, aber ebenfalls unwahrscheinlich.

Jochen Seitz: Noch ein gebürtiger Unterfranke (48), gab jüngst nach sieben Jahren seinen Abschied von Bayern-Regionalligist Viktoria Aschaffenburg bekannt. Der Ex-Profi erarbeitete sich bei der Viktoria einen guten Ruf als Mannschaftsentwickler in einem Klub mit begrenzten Möglichkeiten. Wird auch beim 1. FC Nürnberg II gehandelt.

Prognose: Nach unseren Informationen besteht seitens des OFC Interesse.

Bartosch Gaul: Ein Typ der Marke jung und aufstrebend, mit Ecken und Kanten. Der 35-Jährige stand einst unter den Fittichen von Schalkes Nachwuchstrainer-Koryphäe Norbert Elgert, ging dann zum Nachwuchs des FSV Mainz 05, wo er erst als Sportkoordinator und Jugendcoach arbeitete, dann von 2018 bis 2022 die Reserve in der Regionalliga Südwest trainierte. Im Sommer 2022 verließ der Fußballlehrer das Team, das er auf Rang fünf geführt hatte, Richtung polnischer Heimat: Beim Erstligisten Gornik Zabrze, Klub des deutschen 2014er-Weltmeisters Lukas Podolski, wurde er im März freigestellt.

Prognose: Durchaus interessante Variante. Sein Vorteil: Er kennt die Regionalliga Südwest bestens.

Timo Rost: Der 44 Jahre alte Ex-Profi (Nürnberg, VfB Stuttgart, Austria Wien, Energie Cottbus) empfahl sich als Langzeittrainer der SpVgg Bayreuth für höhere Aufgaben, holte in 105 Partien in der Regionalliga Bayern einen Punkteschnitt von 1,99 Zählern. 2022 führte er den früheren Zweitligisten in die 3. Liga zurück, hatte da aber schon seinen Abschied zum Ligarivalen Erzgebirge Aue verkündet. Bei den gerade aus der 2. Liga abgestiegenen Sachsen wurde er nach neun Spielen entlassen.

Prognose: Er dürfte entgegen erster Dementis weiter ein Thema in Offenbach sein.

Dario Fossi: Der frühere Offenbacher Profi führte vergangene Saison den VfB Oldenburg in die 3. Liga, wurde dort aber im März dieses Jahres entlassen.

Prognose: Trotz der Offenbacher Vergangenheit eher keine allzu heiße Spur. JÖRG MOLL

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