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Endspiel-Premiere für Lorbach

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Von: Jonas Repp

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Spielertrainer Philip Bielinski (links) steht mit Lorbach im Finale. Es ist das erste Kreispokalendspiel der Vereinsgeschichte. © Ralph Lehmberg

Dauernheim (jore). An »Christi Himmelfahrt« findet im Fußballkreis Büdingen alljährlich das Kreispokalfinale statt. Auf dem Sportgelände in Dauernheim wird am morgigen Donnerstag der neue Titelträger ermittelt. A-Liga-Spitzenreiter und Fast-Aufsteiger FC Lorbach trifft im Ranstädter Ortsteil auf den klassenhöheren SC Viktoria Nidda, der aktuell Rang zwei im Büdinger Oberhaus einnimmt und über die Aufstiegsrelegation noch die Rückkehr in die Gruppenliga schaffen kann.

1. FC Lorbach - SC Viktoria Nidda (Donnerstag, 17.30 Uhr, in Dauernheim). Was vielleicht die wenigsten auf dem Schirm haben: Beide Mannschaften haben in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel verloren. Für eines der beiden Teams wird also eine schon einzigartige Serie zu Ende gehen. Beim FC Lorbach wäre es fast schon am letzten Sonntag passiert. Im A-Liga-Spitzenspiel bei der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim lagen die Lorbacher bereits mit 0:2 in Rückstand, schafften aber am Ende noch ein 2:2-Remis. Diese Punkteteilung war zu wenig, um die Meisterschaft bereits vor dem Kreispokalfinale einzutüten. SG-Spielertrainer Philip Bielinski gab im Vorfeld des morgigen Finales zu, »dass die Aufstiegs-T-Shirts natürlich schon gedruckt waren«, die Feier aber eben noch einmal verschoben werden musste. »Wir hoffen am Donnerstag auf die Sensation, sind aber auch realistisch genug die Ausgangsposition entsprechend einzuschätzen«, sieht Bielinski sein Team klar in der Außenseiterrolle. Nach Aussage von Bielinski fallen mit Viktor Schulz und Marcel Schwalm (beide verletzt) wichtige Korsettstangen aus, was die Aufgabe dann auch nicht einfacher macht. »Gerade die Erfahrung dieser beiden Spieler wird uns am Donnerstag natürlich fehlen«, führte Bielinski weiter aus.

Johannes Herzen, Spielertrainer der Niddaer Viktoria, mag nicht so recht glauben, dass die beiden genannten Ex-Gruppenligaspieler nicht auf dem Lorbacher Spielberichtsbogen stehen werden. »Vielleicht ist es ein Bluff und sie wurden am letzten Sonntag in Nieder-Mockstadt nur geschont«, hat Herzen da eine Vermutung. »Wir werden mit 17 Spielern anreisen und anschließend auch dann feiern, wenn wir den Pokal nicht geholt haben«, spricht Bielinski von einem ganz besonderen Spiel für seinen Verein, der in seiner über 100-jährigen Vereinsgeschichte überhaupt zum ersten Mal bei einem Pokalfinale dabei ist. »Wir wollen aus einer kompakten Abwehr heraus so lange wie möglich die Null halten und im Spiel nach vorne versuchen Nadelstiche zu setzen.« Mit dieser taktischen Marschroute schickt Bielinski sein Team in das Spiel. Er erwartet ein »eingespieltes Niddaer Team, das allerdings keinen typischen Neuner in seinen Reihen hat«.

Das mit der fehlenden echten »Nummer Neun« ist nach Aussage von Herzen zutreffend, hat sich aus seiner Sicht nach dem Winterabgang von Goalgetter Garik Rafaelyan keineswegs als Nachteil entpuppt. »Ich denke, wir haben das in den letzten Wochen und Monaten ganz gut kompensiert und über Ladehemmung unserer Offensivabteilung müssen wir ja auch nicht reden«, so Herzen. Dass die eigene Mannschaft in der Rückrunde im Büdinger Oberhaus so erfolgreich unterwegs ist, führt Herzen vor allem darauf zurück, »dass wir mittlerweile über eine enorme mentale Stärke verfügen«. Die Favoritenrolle seiner Mannschaft wollte Herzen (»Wir spielen nun einmal eine Klasse höher«) nicht abstreiten, doch ein Selbstläufer wird es aus seiner Sicht nicht. »Es ist eben ein Pokalspiel - und da gelten nun mal besondere Gesetze,«

Parkmöglichkeiten

Aus Sicht des Niddaer Übungsleiters verfügt der Gegner über einen gesunden Mix aus erfahrenen, aber auch jungen und hungrigen Spielern. »Lorbach schwimmt auf einer Euphoriewelle, darüber sollten wir uns im Klaren sein«, warnt Herzen abschließend davor, den aktuellen A-Liga-Tabellenführer zu unterschätzen. Zwei bis drei Spieler waren bei der Viktoria zuletzt angeschlagen, werden aber am Donnerstag mit zum Kader gehören.

Alles ist angerichtet für ein hoffentlich spannungsgeladenes Kreispokalfinale, das auch in diesem Jahr wieder eine große Kulisse anlocken dürfte. Der veranstaltende FSV Dauernheim, der in diesem Jahr sein 70-jähriges Vereinsjubiläum feiert, er ist nach Aussage von Pressewart Frank Horn gerüstet. Neben den Parkplätzen direkt am Sportgelände werden auf dem Firmengelände der Zimmerei Eberling Parkmöglichkeiten für Busse und Funktionäre geschaffen. Zusätzliche Parkmöglichkeiten bietet der alte Dauernheimer Sportplatz, der von der Umgehungsstraße aus gut erreichbar ist. Mitglieder der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr stehen als Parkeinweiser unterstützend zur Verfügung.

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Niddas Johannes Herzen (links) nimmt die Favoritenrolle im Kreispokalendspiel an. © Ralph Lehmberg

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