Emely Nau verlässt HSG Gedern/Nidda

Rechtsaußen kehrt nach dieser Saison zur HSG Hungen/Lich zurück.
Gedern/Nidda (flo). Nach drei Saisons bei der HSG Gedern/Nidda ist Schluss: Rechtsaußen Emely Nau wird die Drittliga-Handballerinnen aus dem Oberhessischen nach dieser Spielzeit verlassen. Die 22-Jährige zieht es zurück zu ihrem Heimatverein HSG Hungen/Lich, der kürzlich den Aufstieg in die Landesliga eingetütet hat.
Studium statt Leistungssport
Ein Schlussstrich mit dem Leistungssport in so jungen Jahren? Nein, »aber ich musste jetzt Prioritäten setzen«, sagt Nau. Und diese legt sie auf ihr Lehramtsstudium (Sport sowie Politik und Wirtschaft) an der Gießener Justus-Liebig-Universität. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass die langwierigen Probleme am Sprunggelenk und an den Bändern trotz Operation und langer Pause nie so richtig verschwunden sind. »Ich habe das immer gemerkt, nach den Spielen konnte ich manchmal kaum auftreten, habe mit Schmerzen trainiert.
Das Pensum war auf Dauer einfach zu hoch«, sagt sie. Die Folge: Sporteinheiten und praktische Prüfungen im Rahmen des Studiums fielen verletzungsbedingt immer wieder flach. »Wenn ich aber ständig Prüfungen schiebe, werde ich nicht fertig. Ich möchte das jetzt schnellstmöglich und bestmöglich durchziehen«, betont Nau.
Nicht mehr Handball zu spielen, das war für die Flügelflitzerin keine Option. »Aber in der Landesliga ist es am Ende schon deutlich weniger Aufwand«, es ist eben kein semiprofessionelles Level mehr, sondern Amateursport. In Hungen und Lich passt für Nau schlichtweg das Gesamtpaket: Es ist ihr Heimatverein, für den sie die gesamte Jugendzeit aufgelaufen war, der Klub mit Vater Andreas Nau an der Spitze hat Ambitionen, sie spielt dort mit vielen langjährigen Freundinnen und Schwester Gretha zusammen.
»Diese Mannschaft hat unfassbar viel Potenzial, wir wollen etwas erreichen. Der Blick geht in Richtung Oberliga, vielleicht irgendwann auch in die 3. Liga. Es soll auf längere Sicht etwas aufgebaut werden. Daran in meinem Heimatverein mitzuwirken, ist für mich etwas ganz Besonderes«, sagt Nau. Denn: So sehr sie derzeit kürzertreten und das Studium an erste Stelle setzen will, sowenig »kann ich es ausschließen, dass ich vielleicht irgendwann noch mal höher spielen möchte«.
Zur Saison 2019/20 war Nau von der HSG Kleenheim-Langgöns zum damaligen Zweitligaabsteiger Gedern/Nidda gewechselt. »Ich habe mich vom ersten Tag an immer sehr wohlgefühlt, es war eine abwechslungsreiche Zeit. Christian (Breiler, d. Red.) war der beste Trainer, den ich je hatte. Ich bin dankbar, dass ich bei ihm so viel lernen durfte.« Allzu gerne würde sich Nau auf dem Parkett von der HSG verabschieden. Daran ist derzeit aufgrund einer Knochenprellung noch nicht zu denken. »Ich hoffe aber, dass ich noch ein Spiel machen kann. Und wenn es nur zehn Minuten sind.«