1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Ein mehr als würdiger Titelträger

Erstellt: Aktualisiert:

Region (fsr). Sie sind als Topfavorit gestartet und haben die hochgesteckten Erwartungen mit der souverän eingefahrenen Meisterschaft in der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost eindrucksvoll erfüllt. Mit 104 erzielten Punkten sind die Sportfreunde Seligenstadt ein mehr als würdiger Titelträger, Vizemeister SG Rosenhöhe Offenbach hatte am Ende einer Mammutsaison mit insgesamt 38 Spieltagen geschlagene 20 Punkte weniger auf dem Konto.

Fast hätten die »Roten« das Kunststück fertiggebracht, die komplette Rückrunde zu gewinnen. Erst am allerletzten Spieltag kassierte das längst als Meister feststehende Team die erste Niederlage im Jahr 2022. »Die Jungs kamen erst kurz zuvor von ihrem Mallorca-Trip zurück«, schmunzelt Trainer Lars Schmidt. Der Ex-Profi fügt an, dass er gegen den vorgezogenen Ausflug seiner Aufstiegshelden interveniert hätte, wenn es für den Gegner am letzten Spieltag noch um etwas gegangen wäre. Kurz vor dem Abflug war die Ausgangslage anders. Kreisrivale VfB Offenbach hätte sich mit einem Punkt im Nachholspiel gegen die Sportfreunde retten können, doch der Ligaprimus ließ sich am Sportgelände am Bierbrauerweg nichts nachsagen und gewann 6:4. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Der VfB musste am letzten Spieltag ein »Abstiegsendspiel« bei Türk Gücü Hanau bestreiten, verlor mit 2:3 und stieg trotz 49 erreichter Punkte als Sechstletzter ab.

»Die Saison hat sich am Ende gezogen wie Kaugummi«, erinnert sich Schmidt. Die Strapazen für die Spieler waren groß, immer wieder gab es coronabedingt Spielausfälle. Für die kommende Saison in der Verbandsliga Süd hoffen die Verantwortlichen auf eine geregelte Runde ohne Unterbrechungen. »Die Mannschaft hat in ihrer Gesamtheit gut funktioniert und ist charakterlich sehr gefestigt«, nennt Schmidt Teile des Erfolgsgeheimnisses. Sportlich möchten sich die Sportfreunde in der zweithöchsten hessischen Amateurspielklasse etablieren und freuen sich auf etliche Derbys gegen Offenbacher Kreisvereine.

Als Underdog schlagen die Seligenstädter in der Verbandsliga nicht auf. Etliche Spieler im Kader verfügen über Erfahrung in der Hessenliga, der Trainer sowieso. Lars Schmidt betreute die Seligenstädter vor deren freiwilligem Rückzug aus der höchsten hessischen Klasse schon in einer ersten Amtszeit. Der Traditionsverein von der Aschaffenburger Straße hat seine sportliche Talsohle durchschritten. Sportlich bis in die Kreisoberliga abgestiegen, kämpften sich die Einhardstädter nun wieder zwei Klassen nach oben. In der Verbandsliga Süd sehen sich die Verantwortlichen um Vereinschef Sven Kittler auch gut aufgehoben. Coach Schmidt möchte den Kader für die neue Spielklasse nicht groß umwälzen. Bitter ist in jedem Fall der Abgang des langjährigen Leistungsträgers Jan Hertrich, der fortan seine Schuhe für den A-Ligisten SV Zellhausen schnüren wird. »Jan war unser Kapitän und hat vom Tempo über die technischen Fähigkeiten einfach alles mitgebracht. Er wird nicht eins zu eins zu ersetzen sein«, meint Lars Schmidt. Mit Gabriele Blasi (SV Pars Neu-Isenburg) steht ein weiterer Abgang fest. Prominentester Neuzugang ist Stürmer Robin Weber vom Vizemeister SG Rosenhöhe. Vom Absteiger VfB Offenbach wechseln Torhüter Valentino Di Bella und der hochveranlagte Dominik Röhl zu den Sportfreunden. Vom Hessenliga-Absteiger FV Bad Vilbel begrüßen die Seligenstädter Domagoj Filipovic neu im Kader. Trainer Schmidt arbeitete mit dem 25-jährigen Linksverteidiger bereits bei Viktoria Urberach und dem SC Hessen Dreieich zusammen.

Auch interessant