1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

EC Bsd Nauheim: Kassel zerlegt, Geschichte geschrieben

Erstellt:

Von: Michael Nickolaus

_20230410_ECN_ECK_051_11_4c
Einer von vier Treffern: Taylor Vause erzielt, bedrängt von Joel Keussen, das Tor zum 3:2-Zwischenstand. © AGENTUR CHUC

Der EC Bad Nauheim schreibt Vereinsgeschichte. Am Ostermontag sind die Roten Teufel durch einen 8:2-Erfolg gegen die in der Hauptrunde noch unnahbaren Kassel Huskies in das Playoff-Finale der Deutschen Eishockey-Liga 2 eingezogen

Der EC Bad Nauheim schreibt Vereinsgeschichte. Am Ostermontag sind die Roten Teufel durch einen 8:2 (2:2, 2:0, 4:0)-Erfolg gegen die in der Hauptrunde noch unnahbaren Kassel Huskies in das Playoff-Finale der Deutschen Eishockey-Liga 2 eingezogen. 4450 Zuschauer im restlos ausverkauften Colonel-Knight-Stadion feierten im sechsten Spiel der Best-of-seven-Serie den vierten Sieg der Mittelhessen, die als krasser Außenseiter in die Serie gestartet waren. Zuletzt hatte Bad Nauheim 1999 im Zweitliga-Finale gestanden. Ab Sonntag sind die Ravensburg Towerstars Gegner der Badestädter. Klar ist damit auch: Augsburg kann den DEL-Klassenerhalt feiern.

Herausragend am Montag: Taylor Vause. Der Kanadier erzielte vier Treffer. Dieses Kunststück war dem Mittelstürmer bereits in der Vorsaison gegen die Huskies gelungen.

Die Roten Teufel konnten im ersten Abschnitt zweimal einen Rückstand ausgleichen, übernahmen im zweiten Durchgang zum ersten Mal die Führung im Spiel und kamen in die Köpfe ihrer Gegner, wie es im Eishockey-Jargon so schön heißt. Kassel konnte diesmal nicht den Druck entfachen, der nach den Eindrücken der vorgangegangnen fünf Spiele zu erwarten gewesen war. Dafür fanden die Hausherren zu ihrer aus den Playoff bekannten Überzahl-Stärken zurück und trafen zweimal mit einem Spieler mehr auf dem Eis. Zudem gewann Felix Bick aus der Torwart-Position das Fernduell mit Jake Kielly, der an den Gegentoren gleich mehrfach einen gewissen Anteil hatte. Bereits zehn Minuten vor dem Ende erklangen die altbekannten Siegeshymnen durch die Kurpark - und natürlich Spott und Häme für die Nordhessen, die trotz enormen wirtschaftlichen und personellen Aufwands einmal mehr im entscheidenden Moment gepatzt haben.

»Der Kopf ist gerade leer. Das Herz ist voller Stolz. Heute waren wir die bessere Mannschaft. Das ist ein kleiner Feiertag für die Fans und die Mannschaft«, sagt Harry Lange, der mit der Mannschaft noch lange nach Spielende gefeiert worden ist. Bo Subr, der Vorjahres-Meistermacher der Löwen Frankfurt, bilanzierte: »Die Enttäuschung ist groß. Nach der Hauptrunde waren die Erwartungen hoch. Wir haben Fehler zur falschen Zeit gemacht, die Bad Nauheim auch bestraft hat.«. Mit Tränen in den Augen hatte sich mancher Huskies-Profi die Eisfläche verlassen, während die Roten Teufel das »Derbysieger«-Banner ausgerollt. haben.

EC Bad Nauheim: Bick - Schmidt, Seifert, Köhler, Sekesi, Hafenrichter, Wachter - Pollastrone, Vause, Körner, Herrmann, Coffman, Hickmott, Cerny, Weiß, Steck, Pauki, El-Sayed, Bartuli.

Kassel Huskies: Kielly - Keussen, Tramm, Seigo, Faber, Shevyrin, Müller, Geischeimer - Spitzner, Arniel, Sykora, Lowry, Weidner, Keck, Preto, Ahlroth, Mieszkowski, Detsch, Tschwanow, Schlenker.

Im Stenogramm / Tore: 0:1 (12.) Mieszkowski (Tramm, Ahlroth), 1:1 (15.) Coffman (Weiß), 1:2 (18.) Lowry (Keck, Weidber), 2:2 (19.) Coffman (Schmidt, Pollastrone), 3:2 (24.) Vause (Pollastrone, Körner), 4:2 (30.) Vause (Coffman, Pollastrone - PP1), 5:2 (44.) Cerny, 6:2 (48.) Vause (Pauli) - PP1), 7:2 (58.) Vause (Pollastrone, Sekesi - Empty-Net), 8:2 (60.) Cerny. - Schiedsrichter: Neutzer/Janssen. - Strafminuten: Bad Nauheim 4, Kassel 8. - Zuschauer: 4550 (ausverkauft).

Auch interessant