EC Bad Nauheim: Torwart Lunemann mit spektakulärem Saison-Einstand
Dem EC Bad Nauheim gelingt am Freitagabend bei den Eispiraten Crimmitschau die Revanche für die Niederlage fünf Tage zuvor.
(mn). Ja, wer hätte das gedacht?! Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim trotzte am Freitagabend den zahlreichen Ausfällen im Kader und feierte nach einem über 60 Minuten hinweg starken Auftritt einen 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)-Erfolg bei den Eispiraten Crimmitschau. Einen spektakulären Saison-Einstand (im überhaupt erst zweiten DEL2-Spiel) feierte dabei Niklas Lunemann. Der 20-jährige Förderlizenzspieler blieb ohne Gegentor. Mick Köhler, Taylor Vause (jeweils im Powerplay), Jerry Pollastrone (in Unterzahl) und Tim Coffman trafen vor 1375 Zuschauern im eiskalten Stadion im Sahnpark.
15 Profis saßen im Bus. Mit Edwin Tropmann und Kevin Niedenz wurden am Mittag zwei Förderlizenzspieler am Trainingszentrum von Kooperationspartner Köln abgeholt und im PKW nach Crimmitschau kutschiert. Dort begannen die Roten Teufel auf Grund der zahlreichen Ausfälle mit Marc El-Sayed in der Verteidigung. Der Kapitän war damit der vierte gelernte Stürmer in den Defensive. Die Eispiraten hatten gegenüber dem Sonntag-Spiel gleich vier Stammkräfte, darunter ihren Top-Scorer, wieder dabei.
Den Hessen waren die Enttäuschung der Duells fünf Tage zuvor (2:5) und die personellen Engpässe nicht anzumerken. Bad Nauheim kam gut in die Partie, spielte defensiv diszipliniert, lauerte auf seine Möglichkeiten, die sich zahlreicher als erwartet bieten sollten. Einen Schuss von Tropmann konnte Eispiraten-Keeper Ilya Sharipov nicht festhalten, Tim Coffman setzte energisch nach und konnte den Puck über die Linie drücken (6.). Der frühe Treffer gab Selbstvertrauen. Crimmitschau verzettelte sich in den ersten 20 Minuten zumeist an der kompakten, füreinander arbeitenden Abwehr der Roten Teufel (nur vier Eispiraten-Torschüse in im ersten Abschnitt). Nach vorne boten sich vor der ersten Sirene Fabian Herrmann und Christoph Körner gute Möglichkeiten, die Führung auszubauen.
Bad Nauheim konnte im zweiten Abschnitt den starken Eindruck bestätigen. Im Powerplay erhöhte Mick Köhler am langen Pfosten lauernd, nach Coffman-Querpass auf 2:0 (25.). Die Abwehr hielt, dahinter strahlte Lunemann Ruhe und Souveränität aus, klärte gegen Lemay und Feser. Bad Nauheim nahm allerdings zu viele Strafen in diesem Abschnitt (acht Strafminuten). In der 33. Minute - die Roten Teufel standen mit einem Mann weniger auf dem Eis - fing Körner einen Eispiraten-Pass ab, Jerry Pollastrone marschierte auf Sharipov zu und tunnelte den Keeper zum 3:0-Zwischenstand. Drei Minuten später - wieder in Unterzahl - hätte Pollastrone nach einem Zwei-auf-eins-Konter gar noch erhöhen können.
Im Schlussabschnitt beschränkten sich die Roten Teufel in erster Linie auf Ergebnisverwaltung - und dies sehr erfolgreich. Die Pass- und Schusswege der Eispiraten blieben gut zugestellt, Crimmitschau musste die Scheibe immer wieder tief spielen, doch konnten sich die Roten Teufel effektiv befreien. Im Powerplay - mit dem zweiten Überzahl-Tor der Gäste - machte Taylor Vause den Deckel drauf, traf in der 50. Minute zum 4:0.
Eispiraten Crimmitschau: Sharipov - Walsh, Scalzo, Thomas Rausch, Walters, Olleff - Gams, Lindsten, Pohl, Gron, Lemay, D’Aoust, Reisnecker, Kanninen, Feser, Böttcher, Schietzold, Rudert.
EC Bad Nauheim: Lunemann - Sekesi, Köhler, Wörle, Tropmann, Wachter, El-Sayed - Körner, Vause, Pollastrone, Herrmann, Coffman, Hickmott, Niedenz, Cerny, Bartuli.
Im Stenogramm / Tore: 0:1 (6.) Coffman (Tropmann), 0:2 (25.) Köhler (Coffman, Vause - PP1), 0:3 (33.) Pollastrone (Körner - SH1), 0:4 (51.) Vause (Pollastrone, Köhler). - SR: Bauer/Kapzan. - Strafminuten: Crimmitschau 10, Bad Nauheim 8. - Zuschauer: 1375.