EC Bad Nauheim: Schmidt trifft aus fast 60 Metern

Der EC Bad Nauheim hat eine Serie von vier Auswärtsniederlagen beenden können. In Selb gewinnen die Roten Teufel nach zweimaligem Rückstand.
(mn). Spektakuläres Ende einer zähen, aber - und nur das zählt momentan - erfolgreichen Begegnung des Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim. Kevin Schmidt traf, noch hinter der eigenen Torlinie stehend, für die Roten Teufel ins verwaiste Tor zum 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)-Endstand in Selb. Vor 1179 Zuschauern in der Netzsch-Arena hatten die Hessen am dienstag durch die Förderlizenzspieler Robin van Calster und Pascal Steck zweimal einen Rückstand ausgeglichen. Mit seinem ersten Tagestreffer erzielte Schmidt die Führung für die auswärts zuletzt viermal geschlagenen Gäste, ehe er mit seinem Kunstschuss aus fast 60 Metern den Schlusspunkt setzte.
»Das war heute kein gutes Spiel. Je länger die Partie aber dauerte, desto mehr Kontrolle haben wir bekommen. Das war ein extrem wichtiger Sieg«, sagt Harry Lange, der Trainer. Für Bad Nauheim war’s im dritten Saisonduell mit den Porzellanstädtern der erste »Dreier«. Sergej Wassmiller bilanzierte für die Wölfe: »Bad Nauheim war vielleicht am Ende frischer.«
Der Auftakt passte irgendwie zum Bild, das die Roten Teufel in den vergangenen Tagen vermittelt hatten. Beim Versuch, einen Angriff zu stoppen, legte ein Verteidiger den Puck unfreiwillig auf Philip Woltmann, der mit dem ersten Torschuss nach 181 Sekunden traf. Glück hatte Bad Nauheim, dass Daniel Schwamberger es wenig später zu genau machen wollte und das Tor von Felix Bick verfehlte. Auf der anderen Seite hatte Leo Hafenrichter die Chance zum Ausgleich, der 18-Jährige hat aber nun mal seine Qualitäten in der Defensivarbeit, scheiterte frei vor Michel Weidekamp. Dem 1:1 ging ein Doppelpass von Robin van Calster und Tim Coffman voraus. Der Förderlizenzspieler, dem im Tagesverlauf offiziell den zweiten Treffer aus dem Sonntag-Spiel gegen Landshut zugesprochen worden war, fand aus der Halbdistanz die Lücke (9.). Das Spiel der Roten Teufel wirkte im ersten Abschnitt insgesamt strukturierter. Pech: Tobias Wörle traf nur den Innenpfosten.
Äußerst zerfahren entwickelte sich Durchgang zwei. Kampf, Krampf und Arbeit prägten den Spielabschnitt, Spielfluss, klare Aktionen und Torchancen spielten nur eine Nebenrolle. Selb nutzte eine Überzahl-Situation zur erneuten Führung (Mark McNeill konnte einen Trska-Schuss abfälschen/34.), auf der Gegenseite hatte Wörle die Ausgleichschance (36.), behielt wenig später die Übersicht und bediente Pascal Steck, der zum 2:2 einschieben konnte (38.).
Bad Nauheim hatte im Schlussabschnitt wieder mehr vom Spiel. Zunächst scheierte Mick Köhler mit einem Solo an Weidekamp, dann bewies Wörle einmal mehr Ruhe und Auge. Sein Zuspiel nutzte Kevin Schmidt zur ersten Gäste-Führung (50.). Die Hessen spielten die Zeit clever herunter und trafen durch Schmidt ins leere Tor zum Endstand.
Selber Wölfe: Weidekamp - Kania, Reddick, Lavallee, Trska, Fern, Schaaf, Silbermann - Gelke, Melnikov, Hammerbauer, Schwamberger, Vantuch, McNeill, Kruminsch, Miglio, Deeg, Noack, Klughardt, Woltmann.
EC Bad Nauheim: Bick - Sekesi, Köhler, Schmidt, Seifert, Erk, Hafenrichter - Körner, Wörle, Steck, van Calster, Vause, Pollastrone, Herrmann, Coffman, Hickmott, Pauli, Cerny, Bartuli, Niedenz.
Im Stenogramm / Tore: 1:0 (4.) Woltmann (Noack, Trska), 1:1 (9.) van Calster (Coffman, Erk), 2:1 (34.) McNeill (Trska, Kruminsch), 2:2 (38.) Steck (Wörle, Hickmott), 2:3 (50.) Schmidt (Körner, Wörle), 2:4 (60.) Schmidt (Empty Net). - SR: Becker/Steinecke. - Strafminuten: Selb 2, Bad Nauheim 4. - Zuschauer: 1179.