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EC Bad Nauheim: Pawlenchuk jetzt im Fokus

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Harry Lange im Gespräch mit Neuzugang Grayson Pawlenchuk, dem nach der Verletzung von Jerry Pollastrone eine bedeutendere Rolle zukommt als zunächst erwartet. © AGENTUR CHUC

Am Sonntag gab es spät die kalte Dusche für den kämpferischen EC Bad Nauheim. Im Gegensatz zum Freitag hätte man sich gegen Kaufbeuren etwas Zählbares verdient gehabt.

(hss). Die »Woche der Wahrheit« steht bevor. Nach dem 2:8 bei DEL 2-Dominator Kassel Huskies und der unglücklichen 2:3-Niederlage gegen den Tabellenzweiten ESV Kaufbeuren spitzt sich für den EC Bad Nauheim vier Spieltage vor dem Hauptrunden-Ende das Rennen um Platz sechs - also die direkte Playoff-Qualifikation - dramatisch zu. Es warten die Showdowns mit den unmittelbaren Verfolgern.

»Natürlich zählen jetzt Punkte, Punkte, Punkte. Die haben wir heute leider nicht. Das tut weh«, lautete Harry Langes Pressekonferenz-Statement am Sonntagabend, »dann geht es auch um die Leistung, und die war im ersten und dritten Drittel richtig, richtig gut. Wir haben genug Chancen kreiert, uns aber nicht belohnt«. Zum Partycrasher avancierte Joey Lewis 122 Sekunden vor der finalen Sirene. Der Deutsch-Waliser überwand Torwart Felix Bick per Rebound. Die eiskalte Dusche für die Gastgeber, nachdem Taylor Vause in der 56. Minute noch für den vielumjubelten Ausgleich und EC-Hoffnungen gesorgt hatte.

»Das war ein hartes Match, mit Happy End für uns. Die Jungs haben nicht aufgehört zu spielen. Das zeigt den guten Charakter im Team. In einigen Situationen war ein bisschen das Glück auf unserer Seite«, fasste Marko Raita zusammen. Als Kaufbeurens Coach kurze Zeit später mit zufriedener Miene in Richtung ESVK-Mannschaftsbus entschwinden wollte, kreuzten sich im Treppenhaus des Funktionstrakts des Colonel-Knight-Stadions die Wege mit Adam Mitchell, dem Assistenztrainer der Roten Teufel. Der herzlichen Umarmung folgte ein kurzer Smalltalk. In Frankfurt hatten der Finne und der Deutsch-Kanadier von 2018 bis 2021 erfolgreich zusammengearbeitet.

Für die Kurstädter (74 Zähler) beginnt am Freitag die »Woche der Wahrheit«, wie es Lange formulierte. Zuhause gegen den Rangachten Freiburg (69) und beim punktgleichen Siebten in Landshut (74) geht’s jetzt sprichwörtlich um die Wurst. Nach Niederbayern rollt obendrein am Sonntag ein Sonderzug mit 700 EC-Fans an Bord, die das Team noch mal pushen sollten.

Neben den bereits länger fehlenden Tobias Wörle (Saison-Aus nach Schulter-Operation) und dem im Aufbautraining befindlichen Marc El-Sayed (Unterarmbruch) mussten die Mittelhessen kurzfristig auch den US-Amerikaner Jerry Pollastrone (Muskelfaserriss) sowie Daniel Weiß (Oberkörperverletzung) ersetzen. Beide schieden in Kassel verletzt aus. Beim Neuzugang von den Bietigheim Steelers stehen in den nächsten Tagen weitere ärztliche Untersuchungen an. Wie schnell der 32-Jährige ins EC-Lineup zurückkehren kann, ist noch offen.

Die Augen der Rote-Teufel-Anhängerschar waren am Sonntag im besonderen Maße auf Grayson Pawlenchuk gerichtet, der im Colonel-Knight-Stadion sein Debüt im rot-weißen Trikot feierte und die vierte Kontingentstelle besetzte. Die größte Gelegenheit bot sich dem 25-jährigen Kanadier aus Edmonton in der 53. Spielminute, als er alleine auf Daniel Fießinger zusteuerte, allerdings den exzellenten Keeper der Allgäuer nicht bezwingen konnte.

»Es ist immer schwer, wenn ein Spieler in eine neue Mannschaft kommt. Er hat taktisch gut gespielt, die eine oder andere Chance vorbereitet und selbst gehabt. Grayson wird die Woche intensiv zum Trainieren nutzen, und ich hoffe, dass er uns nach vorne bringt«, beurteilte EC-Coach Lange den Einstand des 1,80 Meter großen Linksschützen, der an der Seite von Taylor Vause und Christoph Körner stürmte.

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