EC Bad Nauheim: Ohne Kevin Schmidt ins Wochenende

Der EC Bad Nauheim hat nach dem Sonntag-Spiel in Crimmitschau etwas gutzumachen. Jetzt fehlt den Roten Teufeln aber Top-Verteidiger Kevin Schmidt.
Droht der Fehlstart? Wie reagieren die Roten Teufel auf den rabenschwarzen Sonntag? Das Ein-Punkt-Wochenende zum Auftakt in die Deutsche Eishockey-Liga 2 hat in Bad Nauheim spürbar auf die Stimmung geschlagen. »Wir haben uns quasi selbst geschlagen. Die Jungs wissen, dass sie sich anders präsentieren müssen«, sagt Harry Lange, der Trainer, vor dem Heimspiel gegen die Bayreuth Tigers (Freitag, 19.30 Uhr, Colonel-Knight-Stadion). Am Sonntag sind die Hessen dann beim Vorjahres-Finalisiten Ravensburg zu Gast.
Wie lief die Woche? Das Sonntag-Spiel (1:8 in Crimmitschau) wurde thematisiert. Natürlich. »Unsere Besten müssen auch die Besten sein. Es kann nicht sein, dass unsere Top-Leute mit einem dicken Minus in der Statistik vom Eis gehen. Zudem waren wir viel zu undiszipliniert«, sagt Lange. »Crimmitschau hat uns nicht an die Wand gespielt. Wir haben das Spiel abgeschenkt.«
Fehlen wird den Roten Teufeln am Wochenende Kevin Schmidt. Den Top-Verteidiger plagen Adduktorenprobleme. Da dürften Patrick Seifert und Mick Köhler mehr Eiszeiten erhalten. Aus Köln wird erneut Stürmer Robin von Calster erwartet. Der Einsatz von Kevin Niedenz (Handverletztung) ist weiter fraglich. Weiterhin fit hält sich Andreas Pauli.
Fehlstart in Bayreuth: Null Punkte, nur ein einziger Treffer! Das hatte man sich in Bayreuth ganz anders vorgestellt. Einmal mehr war der Kader radikal verändert worden. Einmal mehr haben die Transferaktivitäten aufhorchen lassen. Die erstmalige (Pre-)Playoff-Qualifikation ist quasi Pflicht. Zum DEL2-Top-Torjäger Ville Järveläinen wurde mit Sami Blomqvist aus Kaufbeuren ein weiterer Stürmer geholt, der in der Liga seit Jahren für hohen Scoring-Bilanzen steht. Transfers von Philipp Cornet (einst Kassel) und Travis Ewanyk (einst DEL, zuletzt Crimmitschau) runden in der Offensive das Bild ab. Hinten soll Petteri Nikkilä mit der Erfahrung aus über 400 Spielen in der höchsten Liga Finnlands Akzente setzen. So weit die Theorie. Die Stars waren zum Auftakt blass geblieben. Bayreuth unterlag beim euphorisierten Aufsteiger Regensburg und leistete sich dann gegen Landshut zu viele folgenreiche Turnover.
Bemerkenswert: Die Tigers leisten sich den Luxus von überzähligen Ü-Spielern. Gleich drei Profis müssen Spiel für Spiel zuschauen. So fand Eric Stephan, im Sommer von Bad Nauheim an den Roten Main gewechselt, beispielsweise am vergangenen Wochenende überhaupt keine Berücksichtigung, Garret Pruden, ein Eigengewächs der Roten Teufel, kam nur einmal zum Zug. Mit Leon Schuster spielt seit dieser Saison übrigens der Sohn Ex-Teufel Alexander Schuster (2002 bis 2004) in Bayreuth, ein gebürtiger Bad Nauheimer.
Traumstart in Ravensburg: Die Vorbereitung war bei den Oberschwaben fast schon traditionell bescheiden verlaufen. Zum Saisonstart gab’s sechs Punkte gegen Dresden und Weißwasser - und nur einen Gegentreffer. Offensiv verteilen sich die sechs Tore auf sechs verschiedene Schützen. Der Wechsel von Trainer Peter Russell zum DEL-Klub Augsburg wurde mit der Verpflichtung vom DEL2-erfahrenen Tim Kehler kompensiert. In die Lücken, die Abgänge wie James Bettauer, Vincenz Mayer oder David Zucker hinterlassen haben, sollen Ex-Teufel Max Hadraschek sowie die jungen Daniel Schaiger, Tim Sezemsky, Vincent Hessler, Fabian Dietz sowie die Drothen-Brüder Robin und Marvin perspektivisch hineinwachsen. Geblieben sind sämtliche vier Kontingentspieler. Obendrein erfreut man sich über eine gut gelebte Kooperation mit DEL-Klub Ingolstadt.