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EC Bad Nauheim: Nach dem Ausgleich: Der Traum lebt

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Endstation Felix Bick: Der Torwart der Roten Teufel klärt hier gemeinsam mit Kevin Schmidt gegen Louis Latta von den Ravensburg Towerstars. Mit einem 3:0-Erfolg kann der EC Bad Nauheim die Final-Serie zum 1:1 ausgleichen. © AGENTUR CHUC

Drei Siege trennen den EC Bad Nauheim vom Zweitliga-Titel. Wie Kevin Schmidt die 120 Final-Minuten einschätzt und was Harry Lange von seinem Gegenüber Peter Russell gelernt hat: Die Antworten gibt’s hier!

(mn). Der Traum lebt. Nur noch drei! Drei Siege trennen den EC Bad Nauheim vom Meistertitel in der Deutschen Eishockey-Liga 2. Nach dem Serien-Ausgleich (1:1) am Dienstag wird das Playoff-Finale im Best-of-seven-Modus am Freitag (20 Uhr) in Ravensburg fortgesetzt; das ist der Auftakt zu einem »teuflischen« Wochenende mit dem Wiedersehen der Oberliga-Meister von 2013 zum Zehnjährigen am Samstag (ab 16.30 Uhr) sowie dem nächsten Heimspiel am Sonntag (18.30 Uhr) im Colonel-Knight-Stadion.

Zwischen den Spieltagen: Regneration stand am Mittwoch im Vordergrund. Gerade einmal sieben Spieler, die, die am Vorabend weniger Eiszeit hatten, standen am Nachmittag für eine gute halbe Stunde mit dem Trainer-Team auf dem Eis. So mancher lockerte seine Muskeln auf dem Fahrrad im Kraftraum oder mit Dehnübungen auf der Iso-Matte. Andere wiederum ließen sich durchchecken. Mick Köhler beispielsweise war am Vorabend schon nach dem ersten Wechsel in die Kabine gehumpelt, war zum »Powerbreak« nach gut zehn Minuten zurückgekehrt und hatte die Partie zu Ende gebracht. Im Schlussabschnitt hatte Daniel Weiß einen Schuss geblockt, war vor Schmerzen gekrümmt zur Bank gefahren, um sich dann irgendwie durch dei letzten Minuten zu schleppen. Inwiefern beide zur Verfügung stehen - in den Playoffs lässt man sich diesbezüglich bekanntlich nicht in die Karten schauen.

Die Erkenntnisse aus 120 Endspiel-Minuten: »Ravensburg ist eine sehr gute, sehr strukturierte Mannschaft. Wir haben nun einen Eindruck, was zu tun ist, um dieses Team zu schlagen«, sagte Kevin Schmidt am Mittwoch. Der Verteidiger der Roten Teufel, der in beiden Spielen jeweils mehr als 25 Minuten auf dem Eis stand, räumte ein: »Wir waren in Spiel I nicht gut genug, hatten vielleicht noch nicht die Emotionen und die Disziplin, die wir brauchen, um erfolgreich zu sein wie gegen Kassel. Jetzt sind wir in der Serie angekommen.« Der 37-Jährige, nach dem Ausfall von Tobias Wörle der Älteste im Kader, ergänzt: »Es ist so hart und ein solch langer Weg ins Finale. Jetzt wollen wir den Titel auch holen. Keiner weiß, wann und wie oft diese Chance noch kommt.«

Mit den eigenen Waffen geschlagen : Harry Lange und Peter Russell, die beiden Cheftrainer, pflegen ein sehr gutes Verhältnis. Im vergangenen Sommer, Russell war vom Zweitliga-Finalisten Ravensburg gerade zum DEL-Klub Augsburg gewechselt, hatten sich die beiden intensiv ausgetauscht. Ein Thema: das Verhalten in der neutralen Zone. Am Dienstag war dies ein Schlüssel zum Erfolg der Hessen. »Ich will als junger Trainer von den erfolgreichen Coaches lernen. Ich hoffe du bist mit mir zufrieden«, sagt Lange während der Pressekonferenz augenzwinkernd zu Russell, nachdem dieser den sommerlichen Austausch angesprochen hatte.

Erfolg macht sexy: Das erste Final-Heimspiel hatte (auch) VIP-Gäste angelockt, die man während der regulären Saison selten oder gar nicht im Colonel-Knight-Stadion sieht. Comedian Oliver Pocher hatte sich ebenso unters Publikum gemischt wie Philipp Max, Fußball-Profi von Eintracht Frankfurt.

Dauerkartenverkaufsstart: Am Samstag, fast auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Aufstieg in die DEL2, feiern die Roten Teufel ihr »Zehnjähriges«. Los geht’s um 16.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion. Ein Großteil der Meistermannschaft hat zugesagt, unter anderem kommen Thomas Ower, Siegtorschütze Brad Miller und Chris Stanley. Video-Clips und Interview-Runden werden Erinnerungen wecken. Die Möglichkeit zum Foto mit Pokal besteht.

Parallel beginnt der Dauerkartenverkauf für die Saison 2023/24. Angesichts von fünf ausverkauften Playoff-Spielen ist klar: Nie war das Saisonticket, das Test-, Hauptrunden- und Playoff-Heimspiele umfasst, so wertvoll wie heute. Das Ziel: der Verkauf von 1946 Dauerkarten. Bis 30. Juni gewährt die Spielbetriebs GmbH vergünstigte Preise. Den Stehplatz für Erwachsene gibt’s für 435 Euro, Sitzplätze kosten - je nach Kategorie - 580 bis 754 Euro. In der kommenden Saison spielt die DEL2 nach dem Abstieg der Bietigheim Steelers mit 15 Klubs (zwei Heimspiele mehr), so dass die Preise angepasst wurden.

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