EC Bad Nauheim: Mit 700 Fans nach Krefeld

Damit schafft’s der EC Bad Nauheim in jeden Saison- und Jahres-Rückblick. 700 Fans begleiten die Roten Teufel am Sonntag nach Krefeld. Zunächst geht’s am Freitag aber gegen Heilbronn.
(mn). Das muss erstmal ein anderer Klub toppen! Mit der Unterstützung von 700 Fans im Rücken ist Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim am Sonntag (18.30 Uhr) bei DEL-Absteiger Krefeld Pinguine zu Gast. Zuvor, am Freitagabend (19.30 Uhr, Colonel-Knight-Stadion), treffen die Roten Teufel auf die Heilbronner Falken. Vor dem dritten Heimspiel binnen sechs Tagen könnte Trainer Harry Lange zu einer Entscheidung gezwungen werden.
So gehen die Roten Teufel in das Wochenende: Christoph Körner trägt im Training noch Gelb, die Farbe der Rekonvaleszenten. Ob der Stürmer am Wochenende wieder in das Lineup rutscht, war am Donnerstagnachmittag - nach einer im übrigen komplett nebelfreien Trainingseinheit - noch offen; ebenso, ob Förderlizenzler Kevin Niedenz sein Comeback geben wird. Gibt’s Grünes Licht für beide und bleibt der Kader von kurzfristigen Ausfällen verschont, hätte Trainer Harry Lange einen Spieler zu viel an Bord, der dann von der Tribüne zuschauen müsste. Keine leichte Entscheidung, nachdem zuletzt ein Sieg gefeiert werden konnte. Den konzentrierten und überwiegend disziplinierten Auftritt gilt es zu bestätigen. »Die Jungs haben am Dienstag gezeigt, dass sie es können. Jetzt müssen sie diese Leistung aber bestätigen, sonst werden wir am Wochenende nichts gewinnen. Das unterscheidet eine normale Mannschaft von einer guten Mannschaft«, sagt Harry Lange, der Trainer.
Die meisten Tore, die meisten Gegentore - Heilbronn: Null Punkte aus den ersten fünf Spielen. Das war ein klassischer Fehlstart. Obwohl die Falken nach wie vor von Ausfällen gebeutelt sind, hat die Mannschaft von Trainer Jason Morgan in den vergangenen fünf Spielen gepunktet (elf Zähler); unter anderem in Ravensburg, in Kassel und gegen Krefeld. Mit Jeremy Williams und Judd Blackwater fehlen den Baden-Württemberger unter anderem aktuell zwei ihrer vier Importspieler. Dennoch hat bislang keine Mannschaft mehr Treffer erzielt (40), allerdings hat auch kein anderes Team mehr Gegentore zugelassen (45). Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Powerplay-Spezialist Justin Kirsch. Ausfallen werden Ex-Teufel Corey Mapes und Malte Krenzlin, zwei Verteidiger. Zuletzt hatte Stürmer Stefan Della Rovere die Defensive ergänzt, um drei Abwehr-Duos aufbieten zu können. Im Tor hat Florian Mnich aktuell gegenüber Ilya Andryukhov die Nase vorne. In Bad Nauheim soll aber der Deutsch-Russe den Vorzug erhalten. Überzeugen kann in diesen Tagen die dritte Reihe mit Noah Dunham, Moritz Elias und Luca Volkmann, die den gegnerischen Top-Reihen mit jugendlicher Begeisterung und Tempo begegnet. Überzeugen kann inzwischen auch Alexander Tonge. Der 27-Jährige, aus der East Coast Hockey League erstmals nach Deutschland gekommen, führt mit fünf Treffern und elf Vorlagen die interne Scorerwertung an.
Turbulenzen in Krefeld: Lange hat’s beim DEL-Absteiger ja nicht gedauert. Trotz der sieben Siege aus neun Spielen, und trotz einem Vier-Punkte-Wochenende (zwei Zwei-Punkte-Erfolge) haben sich die Krefeld Pinguine am Montag von Trainer Leif Strömberg getrennt, der in den Gesprächen im Sommer noch überzeugt hatte. Geschäftsführer Sergey Saveljev steht deshalb nun erstmal selbst als Coach an der Bande. Zuvor hatte er bereits Kritik an personellen Entscheidungen geübt. Auffallend: Der Russe Nikita Shatsky, als Kontingentspieler vom Oberligisten Höchststadt verpflichtet, kommt nach zehn Spielen auf lediglich einen Scorerpunkt.
Neu im Kader der Rheinländer: Nikonor Dobryskin. Der 22-jährige Verteidiger blieb in der Vorsaison beim EC Bad Nauheim in 42 DEL2-Spielen ohne Punkt. Er ist neben Dominik Tiffels (2012/13), Pascal zeressen (2010/11), Leon Niederberger (2015 bis 2018), Sandro Mayr (2020/21) einer fünf Spielern, die - überwiegend per Förderlizenz - schon für Bad Nauheim gespielt haben.
»Alle in Rot«: Die Bilder sind noch frisch. Von 500 Fans waren die Krefeld Pinguine zum DEL 2-Start in die Wetterau begleitet worden. Playoff-Atmosphäre hatte die Partie Mitte September im Colonel-Knight-Stadion vermittelt. Jetzt gelingt es den Roten Teufeln, diese Zahl beim Gegenbesuch noch zu toppen. 13 Fan-Busse sind gechartert, 700 Anmeldungen für die Fahrt ins Rheinland liegen der Spielbetriebs GmbH vor. Das Motto: »Alle in Rot.«