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EC Bad Nauheim: Jedem Spiel gleicht einem Endspiel

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Pascal Steck trifft am Freitag mit Bad Nauheim auf Ravensburg. © AGENTUR CHUC

Freitag gegen Ravensburg, Sonntag in Bayreuth! Für den EC Bad Nauheim ist in der Deutschen Eishockey-Liga 2 inzwischen jedes Spiel ein Endspiel.

(mn). Die Abstände sind gering. Nur neun Punkte trennen den Tabellendritten vom Rangachten der Deutschen Eishockey-Liga 2. Zeit, ein schwaches Wochenende auf der Zielgeraden der Hauptrunde zu korrigieren, bleibt kaum noch. Bei nur zwölf ausstehenden Duellen gleicht für die Roten Teufel jedes Spiel einem Sechs-Punkte-Spiel, einem Endspiel im Kampf um die beste (Pre-)Playoff-Ausgangsposition. Am Freitag (19.30 Uhr) kommen die Ravensburg Towerstars, Vorjahres-Finalist und aktuell Tabellendritter, in das Colonel-Knight-Stadion, am Sonntag (17 Uhr) ist die Mannschaft von Harry Lange in Bayreuth, beim Überraschungs-Schlusslicht, zu Gast.

So ist die Ausgangslage in Bad Nauheim: Kevin Niedenz ist nach seinem U20-Einsatz in Köln zurück in der Wetterau. Im Rheinland, im DEL-Kader, geblieben ist Robin van Calster. Den Roten Teufeln stehen damit sieben Verteidiger und zwölf Stürmer zur Verfügung. Marc El-Sayed, der Kapitän, wird mit einem gebrochenen Arm noch mehrere Wochen fehlen. Ansonsten kann Harry Lange Bestbesetzung aufbieten.

Ravensburg / Ruck nach Trainerwechsel: Trainer Peter Russell ist nach seinem kurzzeitigen DEL-Abenteuer (Augsburg) zurück bei den Towerstars. Seine Bilanz bislang: Drei Siege (gegen Bayreuth, in Krefeld, gegen Dresden) und eine Niederlage (in Kaufbeuren), wobei die Mannschaft deutlich positiv verändert auftritt.

Vorjänger Tim Kehler, einst in Frankfurt und Kassel tätig, war nach drei November-Heimniederlagen beim anspruchsvollen Oberschwaben-Publikum in die Kritik geraten. Nach nur neun Punkten aus neun Spielen rund um den Jahreswechsel reagierte Ex-Teufel Daniel Heinrizi als Sportlicher Leiter und holte den Schotten Peter Russel zurück in die Puzzlestadt. Schon in Freiburg hatten Heinrizi/Russell einst erfolgreich zusammengearbeitet. Die Towerstars sind aktuell frei von Ausfällen, können zwei »überzählige« Talente beim Oberligisten Memmingen »parken«.

Bayreuth / Vorbereitung auf die Playdowns: In Bayreuth liegen die Karten im Grunde genommen schon allesamt auf dem Tisch. Ein Sportlicher Leiter wurde geholt, ebenso ein DEL2-erfahrener Meistertrainer. Auf den Importpositionen wurde der Konkurrenzkampf mit namhaften Zweitliga-Profis angeheizt, zuletzt auch auf dem deutschen Markt nachgelegt. Der Dreijahresvertrag mit Top-Verpflichtung Petteri Nikkilä war nach nur 23 Spielen aufgelöst worden, Sami Blomqvist (391 Punkte in 320 DEL2-Spielen) fällt wie Ex-EC-Förderlizenzspieler Dani Bindels verletzungsbedingt wohl bis zum Saisonende aus. Und auch EC-Eigengewächs Garrett Pruden muss verletzungsbedingt (Schulterprobleme) seit Wochen zuschauen.

Was hat’s gebracht? Markante sportliche Effekte nach den Wechselspielchen sind bislang ausgeblieben. 14 (!) Punkte beträgt der Abstand allein bis zum Tabellen-Vorletzten. Nur in Nuancen zeigen sich Veränderungen. Für Coach Rich Chernomaz geht’s einzig darum, seinen prominent besetzten Kader auf die Playdown-Runde vorzubereiten. Jüngst wurde Ex-Teufel Simon Gnyp für die Abwehr nachverpflichtet, für den Angriff wurde Deutsch-Kanadier Brett Schaefer vom Drittligisten Passau an den Roten Main geholt. Immerhin: Zu Hause, vor dem krisengebeutelten eigenen Anhang, zeigt die Formkurve nach oben. Zwischen den Jahren wurde Kaufbeuren geschlagen, zuletzt auch Krefeld und Regensburg. Von der Tabellensituation allein dürfen sich die Roten Teufel nicht blenden lassen.

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