Doppelter Abstiegskampf

Kreis Büdingen (fsr). In der Fußball-Kreisoberliga Büdingen steht am Wochenende der letzte komplette Spieltag des Fußballjahres 2022 an. In den Blickpunkt rücken zwei direkte Duelle von potenziellen Abstiegskandidaten. So empfängt der TV Kefenrod den VfB Höchst, während der SV Seemental mit der SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen um wichtige Derbypunkte ringen wird.
Eröffnet wird der Spieltag am heutigen Samstag mit der Partie der FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf gegen die SG Hettersroth/Burgbracht. Die Gastgeber wollen mit einem Heimsieg ihren zweiten Tabellenplatz festigen.
FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf - SG Hettersroth/Burgbracht (Samstag, 18 Uhr in Eichelsdorf). Die FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf ist im Kampf um Platz zwei richtig gut im Rennen und will mit der bestmöglichen Ausgangslage ins neue Jahr gehen. Drei Punkte gegen die SG Hettersroth/Burgbracht sind daher der Plan. Es reist jedoch eine Art Angstgegner in Eichelsdorf an. In der vergangenen Saison spielte die Idic-Elf gegen die SG zweimal unentschieden, in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit setzte es in Hettersroth gar eine 3:4-Niederlage. »Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen«, betont FSG-Trainer Ferdijan Idic. Am vergangenen Sonntag wurde eine gute Auswärtsleistung der FSG beim Spiel in Höchst mit dem späten Siegtreffer durch Marcel Kora Yarou belohnt. »Er ist ein Juwel«, lobt Idic den erst 17 Jahre alten Youngster. Gegen Hettersroth sind Marcel Mautz (Kopfverletzung) und Idic selbst (dickes Knie) fraglich.
SV Phönix Düdelsheim - Sportfreunde Oberau (Sonntag, 14.45 Uhr). Lange hat der SV Phönix Düdelsheim gebraucht, um auf Touren zu kommen, doch zuletzt zeigte die Formkurve dank des 2:0-Auswärtssiegs bei der SG Wallernhausen/Fauerbach nach oben. »In unseren letzten beiden Partien haben wir leistungstechnisch eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Am Sonntag erwartet uns nach dem Sieg in Wallernhausen erneut eine harte Nuss, die wir knacken möchten. Die Mannschaft ist gut vorbereitet und möchte es besser als in der Vorrunde machen«, sagt SVP-Trainer Andreas Sommer vor dem Derby gegen die Sportfreunde Oberau. Der Coach hofft auf einen guten Tag seiner Mannschaft und auf eine gute Kulisse. »Es gibt bestimmt ein spannendes Spiel zu sehen«, rührt Sommer die Werbetrommel.
Sein Oberauer Kollege Daniel Böhmer sieht die Gastgeber leicht in der Favoritenrolle: »Sie haben die vergangenen Spiele fleißig gepunktet und es ist ein Heimspiel für Düdelsheim.« Nach dem 1:1 in Ober-Seemen unter der Woche haderte Böhmer mit der schwachen Chancenverwertung seines Teams. »Wir benötigen beim Torabschluss einen kühlen Kopf.« Der Sportfreunde-Kader wird sich vermutlich etwas ändern, da einige Spieler krank oder verletzt sind.
SG Dauernheim/Ober-Mockstadt - Viktoria Nidda (Sonntag, 15.15 Uhr in Ober-Mockstadt). In der Hinrunde erlebte die neue Spielgemeinschaft Dauernheim/Ober-Mockstadt im Auswärtsspiel in Nidda ein beispielloses Debakel. Nach einem 0:10-Pausenrückstand ging die SG als 0:11-Verlierer vom Feld. So einfach wird es vermutlich die Viktoria beim Rückspiel in Ober-Mockstadt nicht noch einmal haben, dennoch reist die Truppe von Coach Johannes Herzen nach dem 2:1 gegen den KSV Eschenrod mit Selbstvertrauen und natürlich auch als Favorit in den Ranstädter Gemeindeteil. Die SG verlor zuletzt 0:4 in Oberau. »Nachdem wir die Hinrunde historisch schlecht abgeschlossen haben, war uns auch Oberau in allen Belangen überlegen. Unsere momentane Verfassung erscheint nahezu aussichtslos. Dennoch wollen wir uns gegen Nidda bestmöglich aus der Affäre ziehen. Zumindest die 0:11-Schmach aus dem Hinspiel gilt es auszumerzen«, sagt SG-Trainer Michael Dietrich mit dem Blick auf die karge Zwischenbilanz mit gerade mal zwei mickrigen Pünktchen. Ans Aufgeben denkt der Coach keinesfalls. Vielmehr hofft er auf Besserung: »Wir müssen in der Winterpause mal auf den Reset-Knopf drücken und uns neu sortieren.«
TV Kefenrod - VfB Höchst (Sonntag, 15.15 Uhr). Wie hat der TV Kefenrod die am vergangenen Sonntag beim FCA Gedern erlittene 0:8-Schlappe verkraftet? »Gedern hat uns sehr deutlich aufgezeigt, dass wir aktuell nicht in der Verfassung sind, auf diesem Niveau ansatzweise mitzuhalten. Ich hoffe, dass wir allerspätestens jetzt unsere Situation realistisch einschätzen und umso mehr die Chance nutzen, gegen Höchst die Tabellensituation etwas zu verbessern«, erläutert TVK-Trainer Sebastian Reutzel. Dass Duell gegen den VfB kann durchaus als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnet werden, denn die Gäste aus Altenstadt haben gerade mal mehr zwei Punkte mehr auf dem Konto und könnten im Falle einer Niederlage sogar auf den Abstiegsrelegationsplatz abrutschen. Am vergangenen Wochenende boten die Höchster dem Tabellenzweiten FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf lange Zeit die Stirn, kassierten aber kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer zur 1:2-Niederlage.
SV Seemental - SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen (Sonntag, 15.15 Uhr in Ober-Seemen). Der SV Seemental kommt im Tabellenkeller nicht so recht vom Fleck. Der Punktegewinn am Donnerstagabend gegen die Sportfreunde Oberau (1:1) hat die Moral des jungen Teams der beiden Trainer Dominic Höhl und Ronny Steinbeck jedoch weiter gestärkt. Dank des einen Zählers kann der SVS nun direkt vor der Winterpause den seit Wochen innehabenden vorletzten Tabellenplatz aber aus eigener Kraft verlassen. Voraussetzung ist ein Heimsieg im Derby gegen den direkten Konkurrenten SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen. Die Gäste haben zuletzt das Nachbarschaftsduell gegen den VfR Wenings mit 0:2 verloren und wollen nach vier sieglosen Spielen wieder einmal dreifach punkten. Keine Frage: Ein Auswärtssieg in Ober-Seemen wäre für das Team des Trainer-Duos Simon Greco und Sebastian Hopp im Abstiegskampf Gold wert, denn man könnte den Rivalen auf fünf Punkte distanzieren. Mit einer Punkteteilung könnte die SG vermutlich eher leben als die Gastgeber, die dazu verdammt sind, ihren dritten Saisonsieg einzufahren. Das Hinspiel endete torlos.
SV Blau-Weiß Schotten - SG Wallernhausen/Fauerbach (Sonntag, 15.15 Uhr). Nach einem spielfreiem Wochenende will sich der SV Blau-Weiß Schotten mit einem Heimsieg gegen Aufsteiger SG Wallernhausen/Fauerbach in die Winterpause verabschieden. »Das letzte Spiel des Jahres gewinnt man ja generell ganz gerne und wir wollen den Abstand zu den hinteren Plätzen vergrößern«, sagt Schottens am Saisonende scheidender Trainer Christoph Barschtipan. Das gegen die vom langjährigen Schottener Spieler Christian Haardt betreute Spielgemeinschaft ein hartes Stück Arbeit wartet, steht für Barschtipan außer Frage. »Die SG Wallernhausen/Fauerbach agiert körperlich stark und spielt schnell nach vorne. Modern eben«, skizziert der erfahrene Übungsleiter die Stärken des Gegners. Rein ergebnistechnisch befindet sich die Haardt-Truppe allerdings in einem kleinen Tief. Von den fünf zurückliegenden Spielen verlor die SG immerhin vier, zuletzt 0:2 zu Hause gegen den SV Phönix Düdelsheim. Beim Unternehmen Heimsieg können die Blau-Weißen personell nicht aus dem Vollen schöpfen. »Es fehlen ja immer mal Spieler, zuletzt wurden es aber immer mehr«, berichtet Christoph Barschtipan. Besonders hart traf die Schottener die längerfristigen Ausfälle von Tim Meilinger (Kreuzbandriss) und Timon Ulm (Bruch des Schienbeinkopfs).