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Die Jungspunde drehen die Partie

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Region (pie). Eine Achterbahn der Gefühle erlebte Handball-Bundesligist HSG Wetzlar im Kellerduell bei GWD Minden am Sonntag. Am Ende setzten sich die Mittelhessen mit 29:26 (13:11) durch und erhöhten den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte. Zudem verbesserte sich die Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke in der Tabelle auf Platz 15.

»Ab der 50. Minute hatte ich das Gefühl: Täglich grüßt das Murmeltier«, schmunzelte Matschke im Interview bei Sky erleichtert. Denn die HSG lag lange Zeit vorn, überließ dann aber Minden die Führung (21:18). Matschke setzte alles auf eine Karte, schickte die junge Garde mit Lukas Becher, Jovica Nikolic und Radojica Cepic auf die Platte. Mit einer sehr offensiv ausgerichteten Deckung zwang man Minden in technische Fehler und drehte den Spieß um. Nikolic sorgte für die vorentscheidende 24:21-Führung. »Ich bin erleichtert, dass alle Wechsel in der Crunchtime gestochen haben«, meinte Matschke. »Das war nicht einfach, und wir mussten von der Bank viel mithelfen. Sie haben das gut gemacht, dass sie die Blicke zur Bank gesetzt haben. Das war in den letzten Wochen nicht immer so. Sie hatten den Mut zu gehen und der wurde belohnt.« Belohnt mit zwei wichtigen Punkten, die den Wetzlarer wieder ein bisschen Luft verschaffen und den freien Fall in der Tabelle gestoppt haben.

Die Partie wurde von beiden Seiten gut zehn Minuten auf Augenhöhe geführt. In der Folge erlaubten sich die Gastgeber jedoch zu viele technische Fehler. Zudem kam HSG-Torhüter Till Klimpke immer besser ins Spiel und parierte prächtig. Wetzlar erhöhte vom 9:8 auf 12:8, zur Pause hieß es aber nur noch 13:11 für die Grün-Weißen.

Minden fand besser in die zweite Hälfte und erzielte durch Amine Darmoul den 14:14-Ausgleich. Nun war es wieder das enge Spiel, das vorher jeder prognostiziert hatte. Dann nutzte Minden Wetzlarer Unkonzentriertheiten und ging mit 21:18 in Führung. Doch den Hessen hat diese Phase an diesem Spieltag nicht das Genick gebrochen. Es waren die Youngster, die die Nerven behielten - und Rubin, der in den letzten fünf Minuten seine einzigen beiden Tore erzielte, die aber enorm wichtig waren. »Wir haben emotional viel einstecken müssen in dieser Woche. Manchmal ist so ein Sieg viel mehr wert, als mit Zehn zu gewinnen«, bilanzierte Matschke.

Minden: Semisch, Shamir; Janke, Kranzmann, Richtzenhain (3), Korte (4/2), Pieczkowski, Ahouansou (5), Stoyke (1), Staar (2), Hein, Pehlivan, Sebetic (1), Bitsch, Urban (5), Darmoul (5).

Wetzlar: Klimpke, Suljakovic; Nyfjäll (2), Lipovina (5), Schmidt, Nikolic (2), Becher (2), Weissgerber (3/1), Schelker (3), Wagner (2), Mellegard (6), Cepic (2), Rubin (2), Novak.

SR: Vom Dorff/vom Dorff (Kaarst). - Z: 1858. - Zeitstrafen: 8:4 Min. - Siebenmeter: 2/2:1/1.

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