Derbys in Rainrod und Oberau

Kreis Büdingen (pem). Drei Mannschaften kämpfen kurz vor Ende der Vorrunde in der Fußball-Kreisliga A Büdingen noch um den Titel des Herbstmeisters. Angeführt wird die Tabelle vom SV Rainrod , der im Derby beim VfR Rudingshain antritt. Eine fast perfekte Vorrunde für die Mannen von Spielertrainer Sven Diedrich ist getrübt durch das letzte Spiel gegen Altenstadt:
Zum ersten Mal musste der SVR ein Spiel verloren geben.
Der 3:2-Erfolg war ein verdienter Sieg der FSG und es war nicht mal so, dass bei den Rainrödern besonders viele Spieler ausgefallen wären. Zum VfR reist die Rainröder Mannschaft als Favorit. Die Rudingshainer kämpfen in dieser Saison erneut gegen den Abstieg. Um gegen Rainrod zu gewinnen, müsste wohl die Abwehr den favorisierten Gästen stand halten - dies gelang zu Saisonbeginn immerhin schon mal beim 3:1 gegen Lorbach.
Im Spitzenspiel treten die aktuell wichtigsten Verfolger der Rainröder gegeneinander an, nämlich der FC Lorbach und die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim . Der FC Lorbach verkraftete die Niederlagen gegen die Mitfavoriten aus Rainrod und Rohrbach im September prima, gewann seither drei Spiele in Folge und erreichte am Mittwoch auch das Halbfinale des Kreispokals. Der FC spielte in der Vorrunde bereits sehr abgeklärt, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass nicht nur die beiden Trainer Philip Bielinski und Daniel Brill Routiniers sind. Besonders in der Abwehr ist der FC mit Spielern wie Torwart Wilhelm Weber, Andrej Geist, Viktor Schulz oder Vladimir Kornienko gut aufgestellt. Dagegen ist der Vorzug der Gäste eher die Offensive. 39 Tore schoss die SG schon, nur der FC Rommelhausen hat genauso viele. Dies gelang, wie Markus Emmrich aus dem Stammheimer Spielausschuss berichtet, ohne einen echten Torjäger - Neuzugang David Juschzak ist seit dem ersten Spieltag verletzt, kommt vermutlich erst im neuen Jahr zurück.
»Prinzipiell ist die Stimmung gut,« erläutert Emmrich weiter, »aber noch haben wir zu extreme Leistungsschwankungen und sind zu inkonstant.« Mit den gegen Oberau II (4:0) und Ortenberg (1:1) dargebotenem Fußball werde es schwierig, in Lorbach zu bestehen. Zudem hätten zu Beginn die Abwehrleistungen zu wünschen übrig gelassen: »Wir bekamen anfangs im Schnitt mindestens zwei Gegentore. Jetzt haben wir eine gewisse Stabilität reingebracht, was auch mit der Rückkehr von Tobias Fich zusammenhängt, der zusammen mit Konstantin Leitsch die Verteidigung bildet.« Trotz dieser Schwächen will die Mannschaft weiter nach vorne hin angreifen, und liegt nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer.
Etwas zurückgefallen in der Tabelle ist die SG Rohrbach/Aulendiebach , welche gegen den FC Alemannia Gedern II spielt. In den letzten vier Wochen holte die Mannschaft nur einen Punkt. Vier Gründe führt Heiko Schneider aus dem Spielausschuss für die jüngste Misere an. »Erstens traten wir nicht immer mit derselben Mannschaft, mussten vier- bis fünf Spieler ersetzen. Zweitens waren zuletzt Ali Haiahem und Niklas Laumer aus unserem Top-Mittelfeld verletzt. Diese beiden sind nicht zu ersetzen. Drittens mussten wir auch in der Abwehr Leute austauschen. Viertens hat unser Sturm ein bisschen Ladehemmung.« Haiahem spielte immerhin in Usenborn (2:2) wieder mit, auch Laumer könnte bald schon wieder spielen. In der Defensive kehrte Max Harmann in die Mannschaft zurück. Gegen Gedern gehe es nun darum, »die Negativserie zu beenden, Boden gut zu machen und den Anschluss nach oben nicht zu verlieren.« Die Rohrbacher stehen bereits sieben Punkte hinter Tabellenführer Rainrod. Der FCA spielte zuletzt wechselhaft, und war in den letzten Wochen zu Hause erfolgreicher.
Zu einem Derby kommt es zwischen den Sportfreunden Oberau II und dem FC Rommelhausen . Die Oberauer waren zuletzt sehr ersatzgeschwächt, waren etwa in Nieder-Mockstadt am Wochenende beim 0:4 ohne Chance. Dies bildete sich unter anderem derart ab, dass Torhüter Malte Thiele dort im Feld spielen musste. Auch die Veteranen Alexander Sommerfeld und Mario Kautz kamen dort zum Einsatz. Immerhin: vor zwei Wochen gelang den Sportfreunden in ähnlicher Lage ein 6:3-Sieg gegen Hainchen. Mit einem Sieg könnten sie Rommelhausen sogar einholen. Der FC wusste zuletzt ebenfalls nicht zu überzeugen. Hier reißt vor allem die Verletzung von Torhüter Denis Dogari eine Lücke; für ihn rückte einmal mehr Alin Carp zwischen die Pfosten, wodurch aber der Abwehrverband wenig gefestigt wirkt. Zudem bekam der FC in den letzten Wochen noch einige neue rumänische Spieler dazu, doch noch wirkt die Mannschaft nicht völlig eingespielt.
Die SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten empfängt die SG Usenborn/Bergheim . Die SG überraschten zuletzt mit Siegen in Altenstadt und Rohrbach (je 2:1). In gewisser Weise sind sie die »Minimalisten« der Liga, holten mit nur 18 Toren 19 Punkte. Neben Sebastian Sandner (6 Tore) fehlt etwas die Auswahl im Sturm, seit Spielertrainer Deniz Türk zudem in der Defensive spielt und dort Lücken füllt. Die Usenborner holten aus den letzten zwei Spielen vier Punkte, genauso viele wie in den zehn Spielen zuvor. Dies stellt einen ersten Hoffnungsschimmer nach einem katastrophalen Saisonstart hin, aber noch keine Serie. Gegen Rohrbach spielte seit Langem mal wieder Florian Weinthäter mit; dabei traf er gleich zweimal, wie seine wenigen Einsätze in den letzten Jahren überhaupt oft mit Torerfolgen verbunden waren. Schließlich spielt noch die SG Büdingen gegen den SV Seemental II . Nach dem 4:1-Sieg in Rommelhausen gelang es den Büdingern endlich, sich an die Spitzengruppe der Liga anzuhängen- das erklärte Ziel des Vorstands und Spielertrainers Volkan Bina, die schon lange nach vorne wollen. Dem SV Seemental II droht eine Vorrunde ohne einen Sieg - nur noch vier Spiele stehen aus. In der letzten Partie gegen Rainrod vor anderthalb Wochen (0:2) wusste die SV-Reserve immerhin defensiv zu überzeugen.