Derbypleite war der Tiefpunkt
Die Sportfreunde Oberau kommen nicht in Fahrt. Nach acht Spielen hat der Absteiger aus der Gruppenliga zehn Punkte auf den Konto und belegt Tabellenplatz zehn in der Kreisoberliga Büdingen.
Die Gründe für den durchwachsenen Fußball-Saisonstart der Sportfreunde Oberau sind vielschichtig. Spielausschusschef Peter Kuhl geht aber davon aus, »dass die jüngste 0:2-Derbypleite gegen den VfB Höchst der Tiefpunkt war«. Kuhl nennt die Gründe für Rang zehn in der Kreisoberliga und erklärt auch, warum es in naher Zukunft wieder besser klappen könnte.
Trainerwechsel: Peter Kuhl stellt klar, »dass wir selten solch einen guten Trainer gehabt haben«. Er räumt aber auch ein, »dass die Jungs vielleicht mit Input überfrachtet sind«. Daniel Böhmer mache taktisch vieles anders als sein Vorgänger Christoph Werner. »Die Spieler wollen das alles ganz genau umsetzen, agieren deshalb in manchen Situationen nicht so befreit. Das braucht noch etwas Zeit«, weiß Kuhl. Und die bekommen Böhmer und sein Team. Denn der Trainer »sitzt felsenfest« in seinem Sattel.
Umbruch im Sommer: Die Sportfreunde verloren im Sommer mehrere Spieler. »Die Abgänge von Stefano Amore und Paul Kipper schmerzten natürlich enorm«, betont Kuhl. Aber auch Sven Hässler, der sich bereits im Laufe der letzten Runde aus gesundheitlichen Gründen verabschiedete, fehlt an allen Ecken und Enden. »Zudem verließen uns einige Ergänzungsspieler. Wir haben zwar Talente aus dem Nachwuchsbereich, die sind aber leider nicht so zuverlässig.« Immerhin: Kürzlich bekam der Kader Zuwachs. Oberau holte Baris Samadi (18) vom FC Gießen II. Samadi hatte schon einmal in der Jugend für Oberau gespielt.
Verletzungspech: Kuhl will sich nicht beklagen. «Aber: Benjamin Röhlig, Helge Wagner und Torben Becker, der in der Vorbereitung richtig auftrumpfte, fehlen uns aktuell schon sehr.« Immerhin kehrten zuletzt Berkant Varol, Ole Schneider und Gian-Luca Klahr ins Team zurück.
Torschusspanik: Nach acht Partien hat Oberau lediglich neun Treffer erzielt. Die beiden besten Torschützen der Abstiegssaison, Stefano Amore (13) und Paul Kipper (12), verließen den Klub. »Natürlich sind diese beiden Spieler nicht zu ersetzen. Dennoch dachten wir, dass wir mit Maxi Fischer und Enis Gjoshi gut aufgestellt sind. Gjoshi hat in der abgelaufenen Saison 38 Tore für unser B-Team in der A-Liga erzielt. Es ist doch logisch, dass wir ihm eine Chance in der Kreisoberliga geben und nicht einen neuen Stürmer kaufen«, erklärt Kuhl. Leider habe das Duo zuletzt extremes Abschlusspech gehabt. »Jetzt wollen sie ihr Glück erzwingen, übersehen dann manchmal den besser postierten Mitspieler.« Kuhl ist dennoch optimistisch, »dass bald der Knoten platzt«.
Einstellung: In der Kreisoberliga wird ein anderer Fußball als in der Gruppenliga gespielt. »Hier musst du viel mehr kämpferisch dagegenhalten. Das ist eine Einstellungsfrage. Diese Einstellung zeigten wir in den vergangenen Wochen zu wenig, deshalb fehlen die Ergebnisse«, weiß Kuhl.
Das macht Hoffnung: P Kuhl geht davon aus, dass die Derbyniederlage gegen Höchst der Tiefpunkt war. »Die Jungs werden an ihrer Einstellung arbeiten und auch wieder mehr Glück beim Torabschluss haben. Zudem wird in circa drei Wochen unser Kunstrasenplatz fertig sein. Dann kommen wir von unserem Rasenplatz weg, der aktuell in einen katastrophalen Zustand ist, und können unsere spielerische Komponente besser umsetzen.«
Zielsetzung: Da die Oberauer wieder verstärkt auf Spieler aus dem eigenen Lager setzen wollen, haben sie Rückschläge einkalkuliert. »Trotzdem ist immer noch ein Platz unter den besten fünf Mannschaften drin«, betont Kuhl abschließend.
Von Torben Frieborg (tfr)