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Derby-Vorfreude

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Von: Peter Maresch

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Dennis Fritzges (links) vom VfR Rudingshain wird von Robert Behrendt, dem Kapitän der SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten, verfolgt. © Ralph Lehmberg

Kreis Büdingen (pem). Zu einem echten Gipfeltreffen kommt es am Wochenende in der Fußball-Kreisliga A Büdingen - die Teams an der Tabellenspitze treffen aufeinander. Den Auftakt macht am heutigen Samstag (17 Uhr) das Derby zwischen der SG Rohrbach/Aulendiebach und dem FC Lorbach . Wie SG-Spielausschussvorsitzender Heiko Schneider berichtet, sei es der Wunsch des Vereins gewesen, dass Spiel am Samstag auszurichten - inklusive einer »Derbyparty« mit einer Band nach dem Spiel.

Sportlich ist das Spiel auch ein Kampf um die Tabellenführung, welche die SG vor kurzem den Lorbachern entrissen habe. Als Pluspunkt sieht Schneider aktuell die hohe Flexibilität in der SG-Offensive an - hinter dem zuletzt überragenden Kevin Scheller stünden Spieler wie Jonathan Schäfer, Daniel Bauer oder Brahim Fellous bereit, die alle ihre Torgefahr unter Beweis stellten. Noch nicht perfekt sei hingegen die Abstimmung in der Verteidigung, auch, weil hier oft umgebaut werden müsste. Dabei fehlte Max Harmann nach einem Kahnbeinbruch noch lange verletzt. Finn Schäfer, der eine starke Rückrunde spielte, verletzte sich im Spiel gegen Rudingshain und werde erst langsam wieder fit. Vorfreude herrscht auch beim Gegner. Lorbachs Spielertrainer Philip Bielinski weilte dieser Tage noch im Urlaub, will aber »extra pünktlich« am Samstagmorgen nach Deutschland zurückkehren, um beim Derby dabei sein zu können, wie er mitteilte.

Die Lorbacher verloren zuletzt das Spitzenspiel gegen Rainrod. »Natürlich waren die Köpfe gesenkt und wir hatten einen Punkt verdient gehabt, doch der SV war bisher unser bester Gegner«, so Bielinski. Auch bei den Lorbachern fehlen einige Schlüsselspieler, so der andere Spielertrainer Danniel Brill und Abwehrchef Sascha Knippel.

Dennoch will Bielinski nicht von der bisherigen Taktik abrücken: »Unsere Ausrichtung wird auch hier defensiv sein. Für mich hat die SG zwei Prunkspieler, das sind der immer gefährliche Niklas Laumer und deren Spielertrainer Ali Haiahem - und da ist noch Kevin Scheller im Sturm. Wenn wir die aus dem Spiel nehmen könne, kann es klappen. Dennoch sehe ich die Chancen 60:40 für Rohrbach.« Seinen Reiz gewinnt dieses Spiel auch durch die engen Verbindungen zwischen den Vereinen. So berichtet Bielinski: »Mein erstes Seniorenjahr machte ich bei der SG Büches/Orleshausen/Rohrbach, und ich wohne in Büches. Und auch wenn Büches nicht mehr in der SG ist, habe ich trotzdem noch Verbindungen nach Rohrbach.« Umgekehrt sagt Schneider: »Die Spieler kennen sich alle gut über die Jugend - aktuell bei den Seemenbach Tigers, früher bei der JSG Hardeck. Viele habe ich selbst von der D- bis zur A-Jugend trainiert.« Bielinski, der sich auch auf die Feier nach dem Spiel freut, sieht als Aufsteiger einen kleinen Vorteil, was den Druck betrifft. Heiko Schneider negiert die Favoritenrolle nicht, sagt aber auch: »An diesem Wochenende wird die Meisterschaft nicht entschieden.«

Im »kleinen« Spitzenspiel treffen hingegen die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim und der SV Rainrod aufeinander. Die SG ist aktuell auf Rang vier. Bis auf das 1:6 gegen Rommelhausen, wo seine Mannschaft »einen rabenschwarzen Tag« erwischt habe, ist Spielertrainer Kai Möller mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden, »wir sind auf einem ganz guten Weg.« Bei der SG fallen aktuell die Stammspieler im Sturm aus: Andre Peppel verletzte sich kürzlich. Für David Juschzak begann die Saison bitter: im Auftaktspiel in Usenborn schoss er gleich vier Tore, verletzte sich aber schwer und konnte seither nicht mehr spielen. »Wir haben aber noch Alternativen,« sagt Möller, »zum Beispiel können vorne Marcel Longerich oder Daniel Pfannmüller spielen. Gegen Rainrod wird es schwer, aber ich bin überzeugt, dass wir eine schlagkräftige Truppe auf den Platz schicken werden«. Mit Prognosen zum weiteren Saisonverlauf hält Möller sich zurück; dies könne etwa in einem Monat erörtert werden, wenn auch die Spiele gegen Rohrbach und Altenstadt gelaufen seien. Ähnlich sieht letzteren Punkt SV-Spielertrainer Sven Diedrich. »Momentan kann man zum Tabellenbild nicht viel sagen, wobei die fünf bis sechs Teams, die jetzt vorne stehen, schon eine gute Rolle spielen können. Ich glaube aber auch, dass andere, wie zum Beispiel Altenstadt, noch nachkommen können.« Der SV gewann zuletzt 2:0 gegen Hainchen. Dabei fehlten die Talente Tim Bausch und Niklas Nies verletzt, aber auch die schwere Verletzung von Simon Frank im vorangehenden Spiel der Reserve überschattete das Spiel. »Ich hoffe, dass es bei ihm bald alles wieder gut wird,« sagt Diedrich über den Spieler. Der SV ist bisher als einziges Team ungeschlagen. Zum einen gelang es, vielversprechende Neuzugänge zu gewinnen - hierfür stehen die Namen Özgür Güngür, Kemal Ünver und Serdal Seren. Zum anderen zeigten die Rainröder bisher starke Abwehrleistungen - diese seien unter anderem dem jungen neuen Torwart Marlon Theiß zu verdanken, aber auch Raphael Reiß, der in dieser Saison defensiv spielt.

Die anderen Paarungen des Spieltags sind dieses Wochenende tatsächlich weniger brisant. Dem FC Rommelhausen bietet sich gegen den SV Seemental II eine exzellente Chance, wieder zur Spitzengruppe aufzuschließen. Der FC ist hier gegen den zuletzt ersatzgeschwächten Aufsteiger klar favorisiert.

Der VfR Hainchen trifft auf die FSG Altenstadt . Obwohl sich der VfR nach dem Fehlstart etwas verbessert zeigte, stehen nach wie vor erst drei Punkte auf dem Konto und auch gegen die FSG dürfte es nicht leicht werden. Die Altenstädter begannen die Saison ebenfalls mit drei Niederlagen, sind aber deutlich auf dem Weg der Besserung. Zu Hause gegen Gedern II verspielten sie kürzlich beim 2:2 wegen mangelnder Effizienz vor dem Tor den Sieg.

Die SG Usenborn/Bergheim empfängt die SG Büdingen . Nach dem 3:5 in Rudingshain weist alles darauf hin, dass es für die SG eine weitere Saison im Kampf gegen den Abstieg wird. Die Büdinger sind auf dem Weg nach oben, aber noch fehlt die Kontinutität. Wegen der mit Spielern wie Almin Karalic oder Yusuf Kaan Ceribas besser besetzten Offensive dürften sie bevorteilt sein.

Der FC Alemannia Gedern II steht dem VfR Rudingshain gegenüber. Der FCA ist aktuell wohl kein Fall für die Spitzengruppe. Aber durch disziplinierte Abwehrleistungen trotzten die Elf von Sven Hack mehrfach vermeintlich überlegenen Mannschaften Punkte ab. Die Rudingshainer kommen mit eine wichtigen Sieg im Kellerderby gegen Usenborn/Bergheim im Rücken. Dennoch dürfte es nicht leicht sein, in Gedern zu punkten - andererseits ist die erfahrene Truppe des VfR immer wieder mal für ein Überraschung gut.

Eine Standortbestimmung für beide Teams ist das Duell der SG Geiß-Nidda/Steinberg/Glashütten und der Sportfreunde Oberau II . Die Geiß-Niddaer, die aktuell am Rande der Spitzengruppe stehen, müssen zeigen, dass sie die deutlichen Niederlagen aus den Spielen in Nieder-Mockstadt (0:4) und Büdingen (0:5) wegstecken können. Für die zuletzt ersatzgeschwächen Oberauer geht es darum, nicht den Anschluss ans obere Mittelfeld zu verlieren.

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