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»Der Groschen ist gefallen«

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Dennis Oechler. FOT: VFR © Red

Bergheim (flo). Der Abstiegsgipfel in der Fußball-Kreisliga A Büdingen steht an: Heute Abend (19.30 Uhr, Sportplatz Bergheim) hat der Tabellenzwölfte SG Usenborn/Bergheim den Rangdreizehnten und derzeitigen Relegationsplatzinhaber VfR Rudingshain zu Gast. Beide kämpfen um den Klassenerhalt, beide trennen aktuell nur drei Punkte voneinander. Vor dem Keller-Kracher sprechen SG-Kapitän Nico Dietrich und VfR-Spielführer Dennis Oechler über die Lage ihrer Teams und das bevorstehende Duell.

Die letzten beiden Spieltage sind wetterbedingt ausgefallen. Inwieweit ist das so kurz nach dem Start der Restrunde unglücklich, um wieder in den Rhythmus zu kommen?

Dietrich: Unser Start war eher durchwachsen. Von ganz okay bis grottenschlecht war alles dabei. Gegen Nieder-Mockstadt/Stammheim (0:2 verloren; d. Red.) haben wir gezeigt, dass wir auch gegen deutlich bessere Teams mithalten können, gegen Seemental II (1:0-Sieg; d. Red.) aber eben auch, dass wir ebenso gegen jeden verlieren könnten. Daher ist es auf der einen Seite natürlich etwas schade, weil durch die Absagen die Chance genommen wurde, in einen Rhythmus zu kommen, um es besser zu machen. Auf der anderen Seite ist so ein Cut auch nicht schlecht, um die Wochen davor auszublenden. So haben wir gegen Rudingshain noch mal einen kleinen Re-Start. Grundsätzlich ist es bei uns so, dass es uns immer beflügelt, wenn irgendwie ein Mantel ums Spiel herum ist - wie beim Derby in Ortenberg, beim Spiel gegen Rohrbach/Aulendiebach mit einer Feier danach ober eben bei einem solcher Abstiegskracher unter der Woche.

Oechler: Da wir mit den Spielen gegen Oberau (1:4; d. Red.) und Geiß-Nidda (2:4; d. Red.) nicht gut in die Restrunde reingekommen sind, sehen wir das als neue Chance. Nach dem Spiel gegen Geiß-Nidda hatten wir noch mal eine Art Krisensitzung, in der wir allen bewusst gemacht haben, worum es geht, dass wir in der A-Liga bleiben wollen und dass es nur mit vereinten Kräften gelingen kann. Seitdem hatten wir in den letzten zwei Wochen gute Trainingseinheiten mit hoher Beteiligung. Ich habe das Gefühl, dass jetzt bei jedem der Groschen gefallen ist, dass wir gegen den Abstieg spielen. Daher sehe ich die Spielpause als Vorteil, weil wir die Zeit zur weiteren Vorbereitung nutzen konnten. Wir werden mit den Spielen in Bergheim und am Ostermontag in Aulendiebach sehen, ob es Früchte getragen hat. Ich bin aber optimistisch.

Jetzt steht also das direkte Duell an. Was steht da aus Ihrer Sicht auf dem Spiel?

Oechler: Für mein Dafürhalten geht es darum, den Anschluss ans rettende Ufer zu halten. Das rückt ein ganzes Stück weg, wenn wir verlieren. Dann geht es erst mal nur um den Relegationsplatz. Das haben wir der Mannschaft bewusst gemacht. Den direkten Vergleich darf man natürlich auch nicht vernachlässigen.

Dietrich: Das ist auf jeden Fall ein Sechs-Punkte-Spiel. Da Rudingshain noch ein Spiel weniger hat und aufgrund des Hinspiels im direkten Vergleich vorne ist, sollten wir sie im Heimspiel schlagen. Wir wollen auf jeden Fall gewinnen, dann hätten wir etwas Luft und einen neuen Push, könnten erst mal befreiter spielen. Ich will da nicht von Druck sprechen, aber eine Niederlage könnte natürlich hemmen, weil es absehbar wäre, dass es dann vielleicht wieder bis zum Ende darum geht, irgendwie die Punkte für den Klassenerhalt zusammenzukratzen.

Das Hinspiel gewann Rudingshain mit 5:3. Was erwarten Sie fürs Rückspiel?

Dietrich: Ich habe ja schon oft gegen Rudingshain gespielt in den letzten Jahren. Spiele gegen Rudingshain sind immer Willens- und Kampfspiele, die meistens etwas wild und von Intensität und vielen Zweikämpfen geprägt sind. Die haben viele erfahrene Spieler, die wissen, worauf es ankommt, sie sind kampfstark, gut in den Zweikämpfen, ihr Spiel hat ein bisschen was von Kick-and-Rush. Da geht es für uns in erster Linie darum, ihnen den Schneid abzukaufen, zu zeigen, dass wir vom Kopf her da sind und die Punkte zu Hause behalten wollen. Wir brauchen den unbedingten Willen, dieses Spiel zu gewinnen.

Oechler: Ich erwarte ein kampfbetontes Spiel. Ich denke, dass Usenborn/Bergheim genauso wie wir weiß, um was es geht und dass sie zu Hause einen Riesenschritt machen könnten. Es wird wahrscheinlich kein schönes Spiel, sondern es geht darum, wer den letzten Willen hat, wer den letzten Sprint anzieht, wer den nächsten Zweikampf gewinnt.

Was stimmt Sie denn guter Dinge, dass für Ihr Team am Ende der Saison der Klassenerhalt zu Buche steht?

Oechler: Zum einen die letzten beiden Wochen sowie die Kameradschaft und Freundschaft, die wir in der Mannschaft hegen und pflegen. Das stimmt mich positiv, dass wir uns zusammenraufen, den Kampfwillen, den wir in den letzten beiden Spielen vermissen lassen haben, wieder finden und gemeinsam da wieder rauskommen. Zum anderen auch unsere drei Winterzugänge Patrick Schupp, Ron-Dennis Yücel und Stefan Welker. Die drei haben die Eingewöhnungszeit hinter sich und ich glaube, dass sie uns nun vermehrt weiterhelfen werden.

Dietrich: Uns tut gut, dass mit Christian Kromm und Kilian Flemming zwei Spieler nach Verletzung bzw. kurzer arbeitsbedingter Auszeit wieder dabei sind. Das verstärkt unseren Kader in der Breite und qualitativ. Unser Zusammenhalt ist immer gut, aber gerade in intensiveren Zeiten spürt man, dass die Teamchemie super ist, auch die Trainingsbeteiligung war zuletzt gut. Mit Daniel Knebel haben wir einen Trainer, der immer pusht und versucht, das Beste rauszuholen. Dazu ist der Kader komplett. Wenn wir es mit dieser Mannschaft, wie wir sie aktuell zusammen haben, nicht schaffen, dann weiß ich es auch nicht.

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Nico Dietrich. © Red

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