Blick geht nach oben

Hainchen (flo). Die nicht ganz einfach Aufgabe, den nach dem Kreisoberliga-Abstieg 2018 vollzogenen Umbruch zu gestalten und die Fußballer des VfR Hainchen in der Kreisliga A Büdingen zu stabilisieren, ist Rene Lotze geglückt. Nun wartet eine wohl noch schwierigere Herausforderung: Lotze, einer der dienstältesten Trainer der Liga, soll den VfR vor dem Abstieg in die B-Liga bewahren.
Die Restsaison aber geht Hainchen mit der Hypothek des vorletzten Tabellenplatzes und gerade einmal zehn Punkten aus 16 Spielen an.
Immerhin: Die SG Usenborn/Bergheim ist als Inhaber des Relegationsrangs nur vier Zähler entfernt. Im Interview spricht Lotze über die Hoffnung auf eine stabilere Defensivabteilung und das Ziel namens Klassenerhalt.
Herr Lotze, vor der Saison herrschte Zuversicht, eine gute Runde zu spielen. Nun überwintert Ihr Team als Vorletzter. Wie sehen Sie die Lage?
Wir sind im absoluten Abstiegskampf. Die Mannschaft hat sich in der Hinrunde nicht gefunden. Wir hatten Probleme mit der Fitness, mit der Abstimmung, mit individuellen Fehlern. Und wir haben es nicht geschafft, die Abwehrkette stabil zu stellen. Immerhin haben wir uns zum Ende der Hinrunde einigermaßen gefangen, die letzten drei Spiele liefen gut.
Sie sprechen es an: In 14 von 16 Spielen hat Ihre Mannschaft immer mindestens zwei Gegentore kassiert. Ist das der hauptsächliche Ansatzpunkt?
Auf jeden Fall. In der Hinrunde hatten wir ein riesiges Loch im Zentrum. Wir haben daran gearbeitet, unsere Abwehr zu verstärken. Zum einen durch eine Umstellung des Spielsystems. Wir werden wieder im ursprünglichen 4-4-2 spielen. Zum anderen auch dadurch, dass wir Spieler, die bisher auf anderen Positionen gespielt haben, in die Viererkette oder auf die Sechser-Position verschoben haben.
Mit Routinier Anton Krasniqi, der 17 von 33 Toren erzielt hat, haben Sie einen der Top-Torjäger in Ihren Reihen. Ruhen die Hoffnungen im Spiel nach vorne vor allem auf ihm?
Er ist nach wie vor fit und gefährlich. Aber wir müssen das Zentrum auch so verstärken, dass defensiv mehr weggearbeitet wird und dann auch die Bälle nach vorne kommen. Im Angriff waren wir grundsätzlich stark. Aber leider haben wir eben häufig ein Tor mehr kassiert als wir geschossen haben.
Gibt es personelle Veränderungen?
Abgänge haben wir nicht zu verzeichnen, jedoch drei Neuzugänge. Yahya Basaran (vom Gelnhäuser Kreisoberligisten FSV Geislitz; d. Red.) und Zülfikar Cosguner (zuletzt Türk Gücü Hanau; d. Red.) haben schon höherklassig gespielt. Sie hatten aber eine längere Pause und müssen im Laufe der Vorbereitung fit gemacht werden. Ich denke aber, dass sie uns mit ihrer Erfahrung helfen werden. Außerdem ist Lidbert Pregu neu dabei. Er ist aus Italien her gezogen und hat dort auch schon Fußball gespielt.
Der VfR Hainchen ist im Grunde ein fester Bestandteil entweder der Kreisoberliga oder aber der Kreisliga A. Ist der Mannschaft die Abstiegsgefahr bewusst?
Ich hoffe, dass das jedem bewusst ist. Der Fokus liegt klar auf dem Klassenerhalt - so wird die Mannschaft von mir eingestimmt und so läuft auch die Vorbereitung.
Ich denke, dass es dem Vorstand und dem Trainerteam gelungen ist, den Spielern klar zu machen, worum es geht. Die Trainingsbeteiligung ist jedenfalls gut. Am 24. Februar werden wir noch mal mit der gesamten ersten Mannschaft für ein Wochenende ins Trainingslager in die Nähe von Leverkusen fahren, um uns auf das erste Spiel am 4. März gegen Nieder-Mockstadt/Stammheim vorzubereiten. Denn in diesem Spiel müssen wir überzeugen, sonst gibt es da schon eine Delle für die ganze Aufbauarbeit.