Auf Offensive gepoltes Team

Hinter der SG Hettersroth/Burgbracht liegt ein aufregendes Fußballjahr 2022. Mit einer Energieleistung schaffte die Spielgemeinschaft i doch noch den Klassenerhalt und startete voll durch.
Phasenweise mischte das Team von Trainer Markus Sinner in der höchsten Spielklasse des Büdinger Fußballkreises vorne mit. Die hervorragende Jahresbilanz der SG Hettersroth Burgbracht wurde mit einer Ergebniskrise im Herbst allerdings leicht getrübt. Von den letzten sieben Punktspielen vor der Winterpause verlor die SG sechs Partien. Da wundert es kaum, dass Markus Sinner die Zielsetzung für den Restrundenstart recht nüchtern formuliert: »Wir müssen erstmal wieder gut reinstarten in die Runde«, sagt er. Die Ausgangslage ist immerhin gut.
M it 23 Punkten nimmt die SGH den sechsten Tabellenplatz ein. Abstiegsgefahr dürfte sich beim offensiv stark aufgestellten Kreisoberligisten keine mehr breit machen. Zehn Punkte beträgt aktuell der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. Erfolge feierte die Sinner-Elf ebenso im Kreispokalwettbewerb. Inmitten den sportlichen Ligatiefs katapultierte der Tabellensechste Ligaprimus FC Alemannia Gedern nach einem heißen Kampf und anschließendem erfolgreichen Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb. Das Viertelfinale bestreitet das Team von Markus Sinner nun beim Ligakonkurrenten TV Kefenrod, danach würde A-Ligist FC Lorbach im Halbfinale warten. Ein Einzug ins Kreispokalfinale wäre für den kleinen Verein, der vor einigen Jahren vom Fußballkreis Gelnhausen in den Büdinger Beritt übersiedelte, nach dem Kreisoberliga-Aufstieg freilich der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
D ie Vorbereitung auf die Restrunde ist mittlerweile im Gange. Zu Beginn des Jahres wurde erstmal nur auf freiwilliger Basis in einer kleinen Halle in Hettersroth geübt. Just for Fun - Drei gegen Drei. »Nach dem anstrengenden Jahr haben wir nach dem letzten Spiel bewusst länger Pause gemacht und sind jetzt nicht gleich in die Vollen gegangen. Die Spieler sollten erstmal die Köpfe freibekommen«, berichtet Markus Sinner. In der Hallenrunde qualifizierte sich der Kreisoberligist immerhin für die Zwischenrunde. Mit Laufeinheiten soll die Basis für die am 5. März mit einem Auswärtsderby beim VfR Wenings beginnende Restrunde gelegt werden. Als Verein aus der Gemeinde Birstein darf die SG zudem an einigen Terminen kostenfrei den Kunstrasenplatz in Fischborn nutzen. »Wenn immer es geht, wollen wir auf unserem Nebenplatz trainieren. Die Spiele müssen wir schließlich auch auf vermutlich nicht immer einfach zu bespielenden Rasenplätzen bestreiten«, erklärt Markus Sinner, weshalb er wenig davon hält, einen Trainingsplan in der Saisonvorbereitung mit alternativen Einheiten in Fitnessstudios, Sporthallen oder Schwimmbädern zu überfrachten. Dass nicht alle Akteure am Ende auf dem gleichen Fitnesslevel sein werden, dessen ist sich der erfahrene Übungsleiter bewusst. Gerade die älteren Spieler können aus beruflichen oder familiären Gründen nicht immer trainieren. »Die Herausforderung wird sein, dass wir als Team so gut gerüstet sind, dass wir von Beginn an konkurrenzfähig sind«, sagt Sinner. Natürlich setzt er auf routinierte Kräfte und seine etablierten Stürmer wie Paul Wismer oder Matthias Dankiewitsch. Thomas Wilke hat den Büdinger Kreisoberligisten unterdessen wieder verlassen.
D er erfahrene Stürmer ist zu seinem früheren Club SG Hesseldorf/Weilers/Neudorf in die Kreisliga B Gelnhausen zurückgekehrt. Die SGH verfügt allerdings noch über genügend Spieler, die wissen wo die Tore stehen. Generell ist die Sinner-Truppe ein auf Offensivfußball gepoltes Team. »Bei uns sind die Spiele selten langweilig«, weiß Sinner, welche DNA sein Team ins sich trägt. 31 kassierte Gegentreffer sind eine Menge Holz, nur drei Ligakonkurrenten kassierten mehr Tore in der ersten Saisonhälfte. Es hätten sogar deutlich mehr sein können, wenn der junge Torwart Jonas Sauer nicht häufig prima gehalten hätte. »Er hat wirklich eine sehr gute Entwicklung genommen«, lobt Markus Sinner den jungen Keeper. Auch in Zukunft soll eine Mischung aus Jung und Alt die Mannschaft tragen. »Wir brauchen unsere altgedienten Spieler, um in dieser Klasse mithalten zu können«, sagt Sinner und denkt beispielhaft an die Brüder Brenkmann und Wismer. An ihrer Seite können sich junge Akteure wie Jonas Farr gut entfalten. Als Ziel bis zum Saisonende gibt Markus Sinner einen einstelligen Tabellenplatz vor. Trotz der kleinen Durststrecke im Herbst ist er optimistisch, dass die Vorgabe erreicht wird. »Ich habe großes Vertrauen ins Team, wir sind mental stark.«
Zugänge: keine. Abgänge: Thomas Wilke (SG Hesseldorf/Weilers/Neudorf/Spielberg). Trainerfrage: noch offen. Frank Schneider
