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Auf dem Sprung

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Von: Peter Maresch

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Am Vatertag ist Lorbachs Vladimir Kornienko (links) noch im Kreispokalfinale gegen Niddas David Kurdjan gefordert und erwartet am Sonntag mit seinem A-Liga-Team den FC Rommelhausen. © Ralph Lehmberg

Kreis Büdingen (pem). Der FC Lorbach tritt als frisch gebackener Aufsteiger in die Fußball-Kreisoberliga am drittletzten Spieltag der Kreisliga A Büdingen gegen den FC Rommelhausen an. Beim großen Vorsprung der Lorbacher gelang der Erfolg indirekt, bedingt durch den 3:1-Sieg der SG Nieder-Mockstadt/Stammheim (Rang drei) gegen die viertplatzierte SG Rohrbach/Aulendiebach am Mittwochabend.

Dies hatte zur Folge, dass diese Teams den FC nicht mehr überholen können und dieser mindestens Zweiter wird. Ein großer Lorbacher Pulk, inklusive der beiden Spielertrainer Philip Bielinski und Daniel Brill, fieberte mit: »Wir standen da relativ angespannt am Platz. Aber Rohrbach kam nicht richtig ins Spiel - und dann war es geschafft.« Vieles ging Bielinski nach dem Spiel durch den Kopf: »Daniel Brill und ich haben uns in den Armen gelegen. Wenn uns das jemand vor fünf Jahren gesagt hätte, wir hätten es nicht geglaubt. Wir wollten ja eigentlich nur den FC wieder in die A-Liga bringen.«

Dass die Lorbacher in der nächsthöheren Klasse spielen, ist 20 Jahre her - damals hieß sie noch Bezirksliga. Vorsitzender Willi Bornträger verbrachte den Mittwochabend gemütlich beim Kartenspiel, als ihn die Nachricht erreichte: »Ich bin froh, dass der Aufstieg nun safe ist - die Meisterschaft wäre dann noch das i-Tüpfelchen. Ich denke, zum Erfolg haben der gute Trainingsbesuch und Einsatz beigetragen. Das Spiel am Sonntag in Nieder-Mockstadt war ein Beispiel. Nach einem 0:2-Rückstand haben wir das Ding noch rumgerissen und einen Punkt geholt. Auf jeden Fall ist der Aufstieg für einen Verein mit 200 Mitgliedern eine Riesensache.« Nachdem Spiel wird es gleich eine Feier geben, mit Fest-T-Shirts, Ballons und allem Drum und Dran, wie Bielinski verrät.

Sportlich ist der FCL gegen Rommelhausen favorisiert. Für den FCR geht es nicht mehr um viel, doch die unberechenbare Mannschaft ist manchmal für eine Überraschung gut. Zuletzt verdankten die Lorbacher viel der Stärke von Paul Podoljaka verdanken, der eine exzellente Rückrunde spielt und in jedem der letzten vier Spiele traf.

Nachdem Lorbach bereits als direkter Aufsteiger feststeht, könnte es auch der SV Rainrod nun schaffen. Der SV spielt bei der SG Büdingen . Sogar ein Punktgewinn reicht. Im direkten Vergleich stechen die Rainröder die drittplatzierte SG Nieder-Mockstadt/Stammheim aus, gegen die sie beide Spiele gewannen. Davon abgesehen, präsentierte sich der SV seit Ende April wieder in Aufstiegsform und gewann fünf Spiele in Folge. Freilich ist Büdingen ein unbequemes Team.

Die SG Usenborn/Bergheim will sich am Wochenende die letzten nötigen Punkt zum Klassenerhalt in der holen - und zwar gegen den Nachbarn und Rivalen Germania Ortenberg . »Mit einem Sieg am Samstag können wir die Klasse sicher halten«, rechnet Nico Lämmchen aus dem Spielausschuss vor. Ein Remis würde die Gewissheit noch nicht bringen - dann hätte die SG zwar immer noch einen großen Vorsprung, doch der VfR Hainchen könnte sie potenziell noch einholen. Beide Mannschaften stehen sich auch am letzten Spiel der Saison gegenüber. Aber Lämmchen ist auch optimistisch: »Wenn wir so auftreten, wie in den letzten Wochen, sollte das rasch gelingen. Selbst beim 0:5 in Rohrbach hielten wir gut mit und waren nicht so schwach, wie das Ergebnis andeutet.« Der Knoten sei beim 6:4 gegen Oberau II Mitte April geplatzt. Das »Gesicht« der wiedererstarkten Usenborner ist sicherlich Nick Jüngling. Das Sturmtalent hat jetzt elf Treffer auf dem Konto. Aber auch andere zeichneten sich aus: »Manuel Gummy ist vor der Runde erst zu uns gekommen, sorgt für ganz viel Stabilität. Daniel Siemon ist im Mittelfeld unersetzbar. Auch unser Kapitän Nico Dietrich hat einen großen Sprung gemacht,« sagt Lämmchen. Mit einem Sieg würde die SG die Ortenberger sogar übertrumpfen, hätte die rare Chance, in einer Saison mal vor dem großen Nachbarn zu landen. Lämmchen räumt ein: »Da schauen wir auch mit einem Auge hin, aber wichtiger ist der Klassenerhalt.« Außerdem soll es bei der nachfolgenden Schlagerparty möglichst keine langen Gesichter geben. Lämmchen hofft, das wie im Hinspiel über 200 Zuschauer kommen - da war freilich auch Kalter Markt. Die Ortenberger haben die Klasse schon gesichert nach einer freilich sehr mittelprächtigen Saison.

Neben den Usenborner kämpfen noch drei andere Teams um den Klassenerhalt. Die Sportfreunde Oberau II empfangen dabei den SV Seemental II . So richtig zu kontinuierlichen Leistungen kommen die Sportfreunde auch unter Trainer Michael Harnisch noch nicht. Die Mannschaft zeigt einen hohen ›Aufwand, namhafte Spieler stehen auch oft auf dem Platz. Ein Schwachpunkt sind sicher die Abwehrleistungen. 79 Gegentore hat die Sportfreunde-Abwehr bekommen und nur die Seementaler haben mehr (125). Ein Sieg der Oberauer würde fast schon zum Klassenerhalt reichen - und alles andere scheint unwahrscheinlich. Ob der Oberauer Klassenerhalt schon an diesem Wochenende gelingen kann, das hängt vor allem vom Spiel der Nachbarn aus Hainchen ab.

Dabei muss der VfR Hainchen bei der SG Rohrbach/Aulendiebach ran. Der VfR muss hier unbedingt punkten, da seine Gegner die leichteren Aufgaben haben. Zwar steigerten sich die Hainchener dank ihrer Neuzugänge, der Rückkehr von Anton Krasniqi und nach dem Trainerwechsel zu Kadir Baydilli wieder etwas. In der Fremde konnten sie aber in dieser Saison noch nie gewinnen. Außerdem sind die gastgebenden Rohrbacher noch nicht abgemeldet. Die 1:3-Niederlage in Nieder-Mockstadt bedeutete eine erneute Niederlage in einem Schlüsselspiel, so wie beim 3:4 Ende April gegen Lorbach. Die Mannschaft von Spielertrainer Ali Haiahem kann trotzdem die Nieder-Mockstädter immer noch überholen und Dritter werden. Allerdings nicht mehr aus eigener Kraft: Es klappt nur, wenn Nieder-Mockstadt sein letztes Saisonspiel nicht gewinnt und Rohrbach beide restlichen Partien gewinnt.

Außerdem muss noch der VfR Rudingshain den Abstiegskampf überstehen. Die Rudingshainer empfangen morgen die FSG Altenstadt . Etwas Erleichterung habe bei den Vogelsbergern geherrscht, nachdem feststand, dass es in dieser Saison nur einen Absteiger geben würde. »Gemunkelt worden ist darüber schon eine ganze Zeit, aber na klar war das eine Erleichterung für uns. Wir haben jetzt zwei Heimspiele und es selbst in der Hand, den Klassenerhalt sicher zu machen,« sagt VfR-Vorsitzender Heiko Schulz. Die letzten Erfolge seien, so Schulz, vor allem der »mannschaftlichen Geschlossenheit« zu verdanken. Aber auch die Offensivspieler wie Martin Ritz und Dennis Fritzges setzten sich stärker in Szene. Was die letzten Spiele knifflig für die Mannen von Michael Krause macht, ist, dass sie den aktuellen Vorsprung von drei Punkten vor Hainchen behalten müssen - im direkten Vergleich steht der Rivale besser dar.

Nur noch um die Platzierung geht es im Spiel der SG Geiß-Nidda/Rohrbach gegen den FC Alemannia Gedern II . Die SG hat die Klasse gesichert. Die Mannen um Deniz Türk können dabei froh sein, bereits in der Vorrunde ein großes Punktepolster gesammelt zu haben. Zuletzt gab es vier Niederlagen in Folge. Die Gederner spielten etwas solider. In ihren beiden letzten Spielen bekamen sie aber von Rohrbach/Aulendiebach (1:5) und Lorbach (1:4) doch den Klassenunterschied aufgezeigt.

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