1. Startseite
  2. Sport
  3. Lokalsport

Ansteigende Formkurven

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Peter Maresch

KA_Sport_RLE_10002_17042_4c
Niklas Loos (rechts, Seemental II) kann noch passen, bevor Ortenbergs Lennart Hausner eingreift. © Ralph Lehmberg

Kreis Büdingen (pem). Die einen kämpfen um den Aufstieg, die anderen um den Klassenerhalt - das Duell zwischen dem FC Lorbach und der SG Usenborn/Bergheim ist eine der interessantesten Partien des kommenden Spieltags in der Fußball-Kreisliga A Büdingen. Es war damit nicht unbedingt zu rechnen vor der Saison, doch der FC hat sich im Frühjahr zum Aufstiegskandidaten Nummer eins gemausert.

Als einziger der Favoriten haben die Lorbacher 2023 noch kein Spiel verloren - und am Mittwoch gelang der Elf um die Spielertrainer Daniel Brill/Philip Bielinski nach einem Sieg gegen Kefenrod der Einzug ins Finale des Kreispokals. Nun rückt der zweite Aufstieg in zwei Spielzeiten in greifbare Nähe.

Allerdings wies auch bei den Gästen die Formkurve stark nach oben. Sogar Tore schießen die lange nicht sehr treffsicheren Usenborner jetzt - gegen Oberau II gab es zuletzt ein 6:4, in Büdingen am Donnerstag ein 3:3. »Das war eine geniale Leistung von uns«, sagt Nico Lämmchen, Spielaussvorsitzender der SG, über die erste Hälfte gegen Oberau II, nach der die Mannschaft schon deutlich in Front lag: »Spielerisch, kämpferisch und läuferisch hat alles gepasst, deswegen stand es auch zur Pause schon 5:1. Am Ende mussten wir noch ein bisschen zittern, Oberau hat auch eine starke Offensive mit Spielern der ersten Mannschaft aufgeboten.« Einen Anteil an der neuen Torfreude der SG hat der 18-jährige Nick Jüngling. Der Stürmer erlebt möglicherweise gerade seinen Durchbruch in der A-Liga. Sieben Tore schoss er alleine in den beiden letzten Spielen, insgesamt hat er neun auf dem Konto. »Wenn wir immer so eine Trefferquote hätten wie am Sonntag, gebe es bei uns keine Abstiegssorgen«, stellt Lämmchen fest. Dass es in Lorbach nicht leicht wird, weiß Lämmchen aber auch. Zum einen gebe es einige Ausfälle, darunter Killian Flemming, Jan-Eric Scheffler und Daniel Siemon. Zum anderen hält Lämmchen Lorbach auch für den Favoriten, sieht aber auch Chancen: »Warum sollten wir in Lorbach nicht auch einen Punkt holen, die kochen auch nur mit Wasser? Tatsächlich glaube ich aber, dass sie der Meisterschaftsfavorit sind. Auch wenn sie gegen uns nicht gewinnen sollten, machen sie bestimmt den ersten Platz.« Diese Ausführungen entbehren nicht einer Prise Ironie, doch tatsächlich gelangen auch der SG wichtige Punkte für den Klassenerhalt.

Die SG Büdingen spielt gegen den VfR Hainchen . Die Büdinger sind die viertbeste Rückrundenmannschaft, doch trotzdem war Vorsitzender Ali Köksal nicht völlig zufrieden mit der Leistung des Teams in den letzten Spielen.

»Nach der hervorragenden Leistung in Geiß-Nidda beim 5:2 dachten wir, wir können den dritten Platz angreifen. Aber wenn wir so spielen wie bei den beiden Remis gegen Gedern und Usenborn, wird das nichts. Insgesamt haben wir so vier Punkte abgegeben.« Trotzdem hat die Elf von Volkan Bina noch Chancen, den Relegationsplatz zu erreichen, während die direkten Aufstiegsplätze vielleicht schon zu weit weg sind. Die Hainchener erlebten mit dem 0:2 in Altenstadt am Donnerstag einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Noch hält der VfR den Relegationsplatz, doch konnten der VfR Rudingshain nach Punkten gleichziehen mit den Hainchenern.

Zum Derby kommt es zwischen der FSG Altenstadt und dem FC Rommelhausen . Den Altenstädtern gelang am Donnerstag einer der wichtigsten Siege der Saison. Nach dem 2:0 gegen Hainchen dürfte der Klassenerhalt unter Dach und Fach sein. »Wir können noch so viele Punkte wie möglich holen und mit einem guten Gefühl in die neue Saison starten«, sagt Vorsitzender Gordon Bernard. Bereits feststeht, dass Trainer Markus Pioch die FSG auch in der neuen Saison betreuen wird. Die FSG zeigte in den Spielen im neuen Jahr oft unterdurchschnittliche Leistungen. Bei den wichtigen Kellerduellen war sie jedoch auf dem Posten und holte die entscheidenden Punkte. Dieses mittelprächtige Abschneiden führt Bernard auf die geringe Trainingsbeteiligung in der Winterpause zurück; allerdings habe sich diese auch zuletzt wieder gebessert. Leistungsmäßig hatte der FC zuletzt die Nase vorn. Das Team von Trainer Frank Loschmidt startete stark ins neue Jahr und gewann vier Spiele in Folge. Dies gelang auch ohne den komplett ausgefallenen Sturm mit Andrei Butiu/Gheorghe Anghel. Dadurch sind die Mittelfeld- und Abwehrspieler gefragt beim Tore schießen, was den FC auch unberechenbar macht. Sogar Abwehrspieler Ingo Riehl traf zuletzt drei Mal. Der FCR war so erfolgreich, dass er sogar auch wieder Chancen auf den Relegationsplatz hat.

Der SV Rainrod ist klarer Favorit gegen den SV Seemental II . Die Rainröder konnten seit der Verletzung von Spielertrainer Sven Diedrich nur ein einziges Mal gewinnen. Damit fiel der SV im Kampf um die beiden Aufstiegsplätze deutlich zurück und muss auf Patzer von Nieder-Mockstadt und Lorbach hoffen. Gegen das Schlusslicht aus Seemental sind sie gleichwohl klarer Favorit. Mit einem Sieg könnten die Rainröder zumindest versuchen, die Verfolger auf den dritten Platz wie Büdingen oder Rommelhausen abzuschütteln. Das Schlusslicht aus Seemental ist so gut wie abgestiegen. Allenfalls der Relegationsplatz ist zum jetzigen Zeitpunkt noch zu erreichen. Für den SV geht es nur noch darum, ob es gelingt, wenigstens den ersten Saisonsieg einzufahren.

Die SG Rohrbach/Aulendiebach spielt gegen den FC Germania Ortenberg . Die Rohrbacher fielen in der Tabelle ebenfalls zurück, doch kürzlich gelang ein wichtiger Sieg gegen Rudingshain (4:0). Dabei zeigte sich auch, dass SG-Torjäger Kevin Scheller wieder in Form ist - in den letzten beiden Spielen schoss er vier Tore. Die Ortenberger sind aber ein anderes Kaliber. Nach der verkorksten Vorrunde erreicht die Mannschaft eine immer bessere Form und besitzt die nötige Abwehrstärke, um den Rohrbachern gefährlich werden zu können.

Schließlich treffen noch der FC Alemannia Gedern II und die Sportfreunde Oberau II aufeinander. Nach gutem Start ins neue Jahr erlebten die Gederner am Donnerstag einen Dämpfer und verloren überraschend beim VfR Rudingshain mit 1:2. Mit 32 Punkten ist der Verbleib des FCA in der Kreisliga A jedoch ziemlich gesichert. Bei den Gästen ist das noch nicht der Fall, wenngleich diese unter Zugzwang stehen. Die Sportfreunde-Reserve stemmte sich am letzten Wochenende zwar beim 4:6 gegen die Niederlage gegen Tabellennachbarn Usenborn/Bergheim, doch diese Niederlage bringt die Oberauer noch mal in Schwierigkeiten - zumindest können sie sich nicht viele weitere Schlappen mehr leisten bei sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Auch interessant