Amos verlässt HSG Gedern/Nidda

Gedern/Nidda (flo). Nach Rechtsaußen Emely Nau steht bei den Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda der zweite Abgang fest: Rückraumspielerin Kristin Amos verlässt den Drittligisten. Die 24-Jährige wechselt zur TSG Offenbach-Bürgel, die derzeit noch um den Klassenerhalt in der Oberliga Hessen kämpft.
Es ist ein Entschluss, der bei Amos über längere Zeit hinweg gereift ist. Dass sie, die zur Zweitligasaison 2018/19 von der SG Bruchköbel an die Nidda gewechselt war, bei der Polizei im Schichtdienst arbeitet und mittlerweile in Offenbach wohnt, lässt sich mit dem sportlichen Aufwand bei der HSG kaum vereinbaren. »Ich kann den Handball so eigentlich nur halbherzig verfolgen, das tut mir in der Seele weh. Mit der Strecke und den Dienstzeiten bringt das so niemandem etwas - nicht der Mannschaft, nicht dem Trainer, nicht mir«, erklärt Amos ihren Wechsel. Trainer Christian Breiler sagt: »Es ist schade, da Kristin unglaubliches Potenzial hat. Aber ohne Training ist es einfach schwierig. Daher ist das unter diesen Umständen eine nachvollziehbare und vernünftige Entscheidung.«
Was Amos zu leisten imstande ist, das bewies sie insbesondere in der 2. Bundesliga: 194 Treffer erzielte sie da für die Spielgemeinschaft, schaffte es aus der Oberliga kommend auf Platz fünf der Torjägerinnenliste. Danach aber wurde sie von Verletzungen ausgebremst. Ein erst spät diagnostizierter Kahnbeinbruch setzte die wurfgewaltige Rückraumschützin von Mai 2019 an ein gutes Jahr lang weitgehend außer Gefecht, in der Vorbereitung auf die abgelaufene Saison wurde sie durch einen Bänderriss nochmals für mehrere Wochen ausgebremst. Rückstände, die Amos aus beruflichen Gründen nicht mehr aufholen konnte und deshalb nur noch Rollenspielerin war.
Nun geht es also in Bürgel weiter - entweder in der Ober- oder in der Landesliga. »Für mich ist das ziemlich perfekt, da ich in Offenbach wohne und arbeite. Ich bekomme es nicht übers Herz, ganz aufzuhören, aber mit nur noch zweimal Training pro Woche schaffe ich es, regelmäßiger da zu sein«, freut sich Amos auf die neue Herausforderung.