»Am Ende soll der Titel her«

Der EC Wallernhausen startet am Sonntag in die neue Eishockey-Saison. Das Ziel ist klar: Die Pirates wollen den Titel in der Landesliga Hessen holen. Aufsteigen will der Verein allerdings nicht.
Vor dem Auftaktmatch bei den Eisteufeln aus Frankfurt spricht Trainer Thomas Günther über die Neuzugänge des EC Pirates Wallernhausen, den Modus in der Eishockey- Landesliga Hessen, die Kooperation mit den Lauterbacher Luchsen und vieles mehr.
Die Trainer: Aus der Interimslösung ist eine Dauerlösung geworden. Thomas Günther (49) und Volker Harmert (39) coachen das Team auch in der neuen Saison. Harmert steht als Spielertrainer auf dem Eis, Günther sitzt auf der Bank. »Diese Lösung hat sich als erfolgreich herausgestellt. Also ändern wir nichts«, sagt Günther, der dem Team hinter dem Team ein großes Lob ausspricht. »Wir können uns auf Betreuer Normen Euler am Rande der Bande sowie die Zeitnehmer Kai Günther, Torsten Lang und Dominique Becker immer verlassen.«
Die Mannschaft: Die Pirates haben ihren Kader vergrößert. »Es ist wichtig, dass wir in der kommenden Runde breiter aufgestellt sind. Schließlich stagniert unser Altersdurchschnitt auf einem hohen Niveau«, berichtet Trainer Thomas Günther. Neu ist Verteidiger Stephan Andert, der vom Regionalligisten Luchse Lauterbach kommt. »Stephan hat schon einmal vor drei Jahren bei uns gespielt. Die Regionalliga ist für ihn zu viel, für uns ist er eine echte Verstärkung«, freut sich Günther. Zudem feiert Verteidiger Michael Woelcke sein Comeback. Er pausierte einige Jahre aus familiären Gründen. Stürmer Swen Haimerl ist ein Quereinsteiger. Genauso wie die Fußballer Kevin Kuhl und Benjamin Horchler, die vorerst nur trainieren werden. »Aber vielleicht sehen wir Kevin und Benjamin noch in dieser Saison auf dem Eis«, so Günther.
Die Leistungsträger: Simon Platzer überraschte in der abgelaufenen Saison mit 29 Torten in 14 Hauptrundenspielen. Topscorer war Mario Willkom mit 66 Punkten in 15 Partien. Das Duo und Kapitän Mario Repp sollen auch in der neuen Runde für Durchschlagskraft in der Offensive sorgen. In der Defensive zählen Volker Harmert und Sebastian Becker zu den Leistungsträgern. »Zudem haben wir mit Marcel Kempf einen starken Torhüter«, betont Günther.
Die Vorbereitung: Sie war laut Thomas Günther durchwachsen. »Wegen des hohen Altersdurchschnitts sowie wegen beruflicher und familiärer Verpflichtungen war die Trainingsbeteiligung zu Beginn sehr gering. Pünktlich zum Auftakt ist aber Zug drin. Wir werden am Wochenende fit auf dem Eis stehen.« Auch weil ein Großteil der Mannschaft im Sommer bei den Wölfersheim Devils Inlinehockey spielte. Zudem absolvierte der ECW mit 13 Akteuren ein Trainingslager im tschechischen Litvinov.
Die Heimspielstätte: Wallernhausen spielt wieder in Lauterbach. »Die Kooperation wird zu den gleichen Bedingungen fortgesetzt. Trotz Energiekrise gibt es keine Erhöhung der Preise. Dafür vielen Dank an die Lauterbacher«, freut sich Günther. Der ECW wird seine Heimspiele in der Regel samstags um 17.30 Uhr austragen. Zuletzt besuchten zwischen 20 und 40 Fans die Spiele.
Die Liga: Da die Darmstadt Dukes als Meister aufgestiegen sind, besteht die Landesliga Hessen nur noch aus fünf Klubs. Neben Wallernhausen spielen Eintracht Frankfurt II, die SG Diez/Pohlheim, die Ice Devils Bad Nauheim und die Eisteufel aus Frankfurt mit.
Der Modus: Die fünf Vereine spielen eine eineinhalbfache Runde - Wallernhausen spielt also dreimal gegen jede Mannschaft. Danach steht der Titelträger fest, weil es diesmal keine Final-Four-Turnier gibt. Der Meister hat die Möglichkeit, gegen den Tabellenletzten der Hessenliga ein Aufstiegsspiel zu bestreiten.
Der Auftakt: Wallernhausen startet am Sonntag um 17 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei den Eisteufeln aus Frankfurt in die Runde. »Wir sind favorisiert und wollen den Sieg«, stellt Günther klar.
Die Ziele: Meister Darmstadt spielt nicht mehr in der Landesliga. Deshalb ist Vizemeister Wallernhausen automatisch Topfavorit. Günther stellt deshalb klar: »Am Ende soll der Titel her.« Es werde aber kein Selbstläufer. »Wir wissen, dass wir gejagt werden. Zudem werden wir nicht jünger, während bei den anderen Teams immer etwas nachkommt. In vielen Duellen könnte die Tagesform entscheiden.« Aktuell führt Eintracht Frankfurt II die Tabelle an. Die Eishockeyspieler aus der Mainmetropole haben schon zwei Partien absolviert - und beide gewonnen.
Sollte der ECW am Ende den Titel holen, wird er auf die Aufstiegsspiele verzichten. »Die Hessenliga ist kein Thema, das hat sich zuletzt manifestiert«, so Günther. Der Altersdurchschnitt der Spiele liege weit über 30, die familiären und beruflichen Verpflichtungen seinen zu groß. »Das wäre vielleicht vor zehn Jahren ein Thema gewesen.« Jetzt sei der Aufwand in der Hessenliga zu groß.
Der Kader: Im Tor stehen Marcel Kempf, Alexander Schmidt, Tom Diegel und Julian Hommel. Verteidigung: Sebastian Becker, Stephan Andert, Marcel Jung, Jan Hofmann, Volker Harmert, Martin Hommel, Michael Woelcke. Angriff: Philip Hartmann, Lukas Momberger, Kevin Endres, Simon Platzer, Marcel Patejdl, Matthias Lein, Fabian Schwarz, Frank Guldner, Mario Willkom, Mario Repp. Perspektiv-Kader: Kevin Kuhl, Benjamin Horchler, Swen Haimerl, Christoph Mayer. Von Torben Frieborg (tfr)
