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Alte Rechnung begleichen

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Jubelnde Oberauer nach dem letzten Pokalfinale. © Lehmberg

Ober-Lais (jore). Alles schaut am morgigen Donnerstag (Christi Himmelfahrt) nach Ober-Lais. Im Niddaer Stadtteil findet in diesem Jahr das Büdinger Fußball-Kreispokalfinale statt. In einer Neuauflage des Vorjahresendspiels trifft Gruppenligist FC Alemannia Gedern auf den Ligakonkurrenten Sportfreunde Oberau.

FC Alemannia Gedern - Sportfreunde Oberau in Ober-Lais (Donnerstag, 17.15 Uhr). Zieht man nur die Klassenzugehörigkeit beider Finalisten ins Kalkül, so ist es ein Duell auf Augenhöhe, das im Vorjahr die Sportfreunde knapp mit 1:0 für sich entschieden. Nach der damaligen Niederlage in Geiß-Nidda saß bei Spielern, Trainer und Verantwortlichen im Lager des unterlegenen FCA Gedern der Stachel sehr tief. Man hat gegen die Sportfreunde Oberau also noch eine alte Rechnung offen - und die gezeigten Leistungen in den letzten Wochen und Monaten drängen die Schwarz-Gelben aus Gedern dann auch in die Favoritenrolle. Der FCA spielt bis dato im Jahr 2022 eine bärenstarke Rückserie, ist in der Gruppenliga Frankfurt Ost aktuell Tabellenvierter der Rückrundentabelle und besitzt bei drei Zählern Rückstand zum rettenden Ufer noch durchaus realistische Chancen den Klassenerhalt zu schaffen.

Ganz anders der jüngste sportliche Verlauf bei den Sportfreunden, die in der Liga zuletzt sechs Niederlagen in Folge kassierten und als Absteiger in der Kreisoberliga Büdingen bereits feststehen. Nimmt der FCA den Ligaschwung mit in dieses Finale, dann könnte es mit der Revanche klappen. Nicht unbedingt mit breiter Brust reisen hingegen die Oberauer nach Ober-Lais. Nach den Leistungen der letzten Wochen spricht da zunächst einmal nicht viel für eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Aber, wie heißt es so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Dass diese alt abgedroschene Fußballfloskel sich wieder einmal bewahrheitet, darauf hofft man dann natürlich auch im Lager des Titelverteidigers.

Lieber Klassenerhalt einfahren

»Sicherlich haben wir in der Liga die bessere Phase, da muss man nicht groß reden. Auf der anderen Seite haben wir in dieser Saison schon zweimal gegen Oberau gespielt und beide Male nicht gewonnen«, will FCA-Spielertrainer Jannik Jung von einer deutlichen Favoritenrolle seines Teams im Vorfeld nichts wissen. Von zuletzt sechs Ligapleiten in Folge lässt sich der Gederner Übungsleiter auch nicht blenden. »Da ist schon individuelle Klasse vorhanden. Dass sie ihr Potenzial abrufen können, das haben die Oberauer im Halbfinale gezeigt. Sieben Tore muss man beim SV Phönix Düdelsheim erst einmal schießen«. Was den Sportfreunden in die Karten spielen könnte ist die Tatsache, dass für den FCA ja auch in der Liga noch einiges auf dem Spiel steht und man das schwere Heimspiel drei Tage später gegen die SG Rosenhöhe nicht so einfach ausblenden kann. »Wir denken schon seit Wochen von Spiel zu Spiel und sind damit gut gefahren. Ab Freitagmorgen liegt der Fokus dann auf dem Spiel gegen die SG Rosenhöhe«, teilte FCA-Coach Jannik Jung mit. Interessant dann noch die Aussage von Jung auf die Frage, welcher Wettbewerb denn der Wichtigere ist. »Wenn ich mir es aussuchen könnte, würde ich natürlich lieber den Klassenerhalt einfahren«, teilte Jung abschließend mit. Personell wird sich beim FCA gegenüber dem letzten Auftritt in Nidda nicht viel ändern. Fehlen wird weiterhin der erkrankte Leon Grüning.

Kuhl sieht Oberau in Außenseiterrolle

»Ich sehe uns nach dem Verlauf der Rückrunde klar in der Außenseiterrolle, ich habe Riesenrespekt vor dieser Gederner Mannschaft und ziehe den Hut davor, was der FCA in der Rückserie geleistet hat«. Diese Worte stammen von Oberaus Interimscoach Kevin Kuhl, der im letzten Finale mit einem verwandelten Elfmeter zum Matchwinner avancierte und diesmal wegen einer schweren Bänderverletzung nur von Außen mithelfen kann, den Pott erfolgreich zu verteidigen. Das Halbfinale in Düdelsheim hat gezeigt, dass sich die Mannschaft auf ein solch einziges Spiel fokussieren kann. Darauf baut auch Interimscoach Kevin Kuhl, der natürlich recht hat wenn er darauf hinweist: »Es ist nur ein Spiel und eben eine Finale. Da ist eigentlich alles möglich«. Auch wenn man nicht unbedingt mit breiter Brust in dieses Finale geht, so verspricht Kuhl dem mitreisenden Anhang schon einmal Folgendes: »Wir werden uns nicht verstecken und auch nicht in Ehrfurcht erstarren«. Spieler wie Krutenko oder auch Keeper Schaller haben den zuletzt positiven Saisonverlauf des FCA nach Einschätzung von Kuhl schon entscheidend beeinflusst. Die ganz große Stärke beim Gegner liegt nach Auffassung von Kuhl allerdings in der Kompaktheit und mannschaftlichen Geschlossenheit.

Die Oberauer können eine verkorkste Saison mit einem Kreispokalsieg retten. Das allein müsste für die Spieler der Grün-Weißen eigentlich schon Ansporn genug sein. Und Interimscoach Kuhl stimmt zuversichtlich, »dass wir die beiden letzten Spiele gegen Gedern nicht verloren haben«. Alles ist angerichtet für ein hoffentlich spannungsgeladenes Finale, das aber wohl nur dann auch Spannung verspricht, wenn sich die Sportfreunde gegenüber den letzten Liga-Auftritten erheblich steigern.

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