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Abstiegsgespenst vertrieben

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3. Liga Frauen: HSG Gedern/Nidda bringt Klassenerhalt unter Dach und Fach.

Unna/Nidda (flo). Das Abstiegsgespenst ist vertrieben! Seit gestern Abend steht fest: Die Handballerinnen der HSG Gedern/Nidda haben den Klassenerhalt geschafft und sind auch in der nächsten Saison in der 3. Liga dabei. Weil zunächst die Mannschaft von Christian Breiler das vorletzte Spiel der Abstiegsrunde beim Königsborner SV mit 28:25 (14:14) für sich entschied und dann die PSV Recklinghausen den TuS Königsdorf besiegte.

Somit hat Gedern/Nidda nun zwölf Zähler eingesammelt, Königsdorf sowie Ibbenbüren jeweils zehn. Gegen diese beiden Kontrahenten hat die HSG jedoch jeweils den direkten Vergleich für sich entschieden und kann deshalb nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze verdrängt werden. »Nach all den Sachen, die in dieser Saison passiert sind, sind wir überglücklich, dass wir es am Ende gepackt haben. Das hat sich die Mannschaft auch verdient. Wir sind erleichtert, dass es am Dienstag nicht zum Showdown kommt«, freute sich Breiler, nachdem Recklinghausens Erfolg den HSG-Klassenverbleib perfekt gemacht hatte.

Der eigene Sieg am Tag zuvor war derweil als Drama dahergekommen. Vielleicht musste das so sein. Es passt ja zweifelsohne zu dieser turbulenten Saison der Spielgemeinschaft. Im Ruhrgebiet bedurfte es denn auch nochmal eines wahren Kraftakts, den die Breiler-Sieben mit gerade einmal acht eingesetzten Spielerinnen, von denen mehrere durchgehend über 60 Minuten auf der Platte standen, vollbrachte.

»Die Mädels haben auf die Zähne gebissen, viele mussten durchpowern. Das haben sie mit Bravour gemacht. Ein großes Kompliment an die Mannschaft«, lobte der HSG-Trainer. Der einen Dank auch ausdrücklich an die rund 20 mitgereisten Anhänger, darunter einige Spieler des Männerteams, richtete: »Diese tatkräftige Unterstützung war ein ganz erheblicher Faktor für uns. Gerade auch nach dem schlechten Beginn.«

Dieser verlief wahrlich alles andere als nach Plan. Drei Fehlwürfe vorne, drei flotte Gegentreffer hinten - ruckzuck befanden sich die Gäste mit 0:3 (4.) in Rückstand. »Von diesem Start«, lobte Breiler, »haben wir uns aber nicht aus der Bahn werfen zu lassen.« Weshalb sich in der ersten Viertelstunde dieses Duells ein rasantes, wildes, ja hemmungs- und pausenloses Auf und Ab ergab.

Die HSG Gedern/Nidda kam in der Offensive über hohes Tempo zu einfachen Toren, schaffte es aber gleichzeitig nicht, die eigene Deckung zu stabilisieren. Der 9:9-Zwischenstand nach 16 Minuten dokumentierte das beiderseitige Angriffsfeuerwerk. Erst danach gewann die HSG-Abwehr zusehends an Griffigkeit, wurde die Partie insgesamt etwas kontrollierter. Zur Pause stand es 14:14.

In Hälfte zwei hatte bis auf zwei Gleichstände stets die Breiler-Truppe die Nase vorne. Allein: Sie verpasste es, zeitig für halbwegs klare Verhältnisse zu sorgen. Nachdem Linksaußen Isabell Schüler via zweite Welle zur 20:17-Führung (38.) eingeworfen hatte, glich Königsborn nach zwei Fehlwürfen der Gäste rasch zum 20:20 (42.) aus. Wieder setzten sich die Handballerinnen aus Gedern und Nidda auf drei Tore ab, als Rückraumkraft Rica Wäscher einen Tempogegenstoß zum 25:22-Vorsprung (48.) vollstreckte.

In den darauffolgenden zehn Minuten gelang den Wetterauerinnen aber lediglich ein weiterer Treffer, weil sie sich fünf Fehlversuche und zwei Ballverluste leisteten. Als Königsborn dann auf 25:26 (56.) verkürzte, setzte das große Bangen ein. Doch: Die Abwehr stand in dieser packenden Schlussphase, brachte den Gegner ins Zeitspiel. Als danach zunächst Kristin Amos aus der zweiten Reihe zur 27:25-Führung (59.) einwarf und dann Kirsten Schindler ein Offensivfoul zog, war der so eminent wichtige Auswärtserfolg fixiert.

»Die Mannschaft hat diese Ausgangslage und die Drucksituation richtig gut angenommen und alles in die Waagschale geworfen«, lobte Breiler. Und durfte sich am Sonntagabend dann nicht nur über den Sieg, sondern vielmehr über den damit verbundenen Klassenerhalt freuen. Das Heimspiel am Dienstagabend (20.15 Uhr) in der Gymnasiumhalle Nidda gegen die PSV Recklinghausen avanciert somit zum lockeren Saisonausklang.

Königsborner SV - HSG Gedern/Nidda 25:28 (14:14).

Königsborner SV : Röttger, Jünner; Liese, Webers (1), Hering (1), Nordberg, Fahn (7), Wrede (2), Krogull (2), Gerbe, Pelz (1), Pein (8/6), Grünzig (1/1), Krollmann (2).

HSG Gedern/Nidda: Petek, Elisath (23. - 45.), Heß (45. - 56.); Schüler (6), H. Niebergall (2), Engel (5), Pfaff (2), Wäscher (1), Amos (2), E. Niebergall (n.e.), Schindler (10/6), Krauß.

Schiedsrichter: Seidler/Seidler (Solingen) .

Zuschauer: 119 - Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Webers, Hering, Krollmann - Engel/2) - Siebenmeter: 7/7:6/6 .

Spielfilm: 3:0 (4.), 7:5 (10.), 9:10 (19.), 14:14 (30.), 20:20 (42.), 22:25 (48.), 25:26 (56.), 25:28 (60.).

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