Der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) hat das Landesleistungszentrum Leichtathletik nach Neuwied vergeben – und nicht nach Mainz.
Von Dennis Rink
Leiter Lokalredaktion Mainz (stv. Chefredakteur)
Trostpflaster: Der Landessportbund hat den USC Mainz zum Landesstützpunkt ernannt – der TSV Schott geht leer aus.
(Archivfoto: Kopp)
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MAINZ - Der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) hat das Landesleistungszentrum Leichtathletik nach Neuwied vergeben – und nicht nach Mainz. Der USC Mainz und der TSV Schott hatten sich mit der Unterstützung des Leichtathletikverbandes Rheinhessen gemeinsam beworben. Doch Neuwied lag nach dem Punktekatalog vor den beiden Mainzer Vereinen. „Und zwar relativ deutlich“, bestätigt Thomas Kloth, Abteilungsleiter Leistungssport beim LSB, auf AZ-Anfrage.
Ausschlaggebend in der Gesamtpunktzahl war unter anderem die deutlich bessere Bewertung von Neuwied in den Punkten Sportmedizin und Sportwissenschaft. „Für einen Universitätssportclub, der an eine Universität angebunden ist, ist das schon ein interessantes Ergebnis“, will der USC-Vorsitzende Detlev Höhne jedoch nicht das Bewertungssystem des Landessportbundes kritisieren, sondern richtet seinen Blick eher in Richtung der Zusammenarbeit mit der Universität. „In diesem Bereich haben wir definitiv einen Mangel.“ Beim USC und TSV habe man damit gerechnet, den Zuschlag zu erhalten. „Die Zuschüsse hätten uns schon gutgetan“, sagt Höhne. „Von daher tut uns das schon weh.“ Mit der Ernennung zum Landesleistungszentrum sind vor allem Zuschüsse zu Sportgeräten und Betriebsmitteln verbunden.
Bei Matthias Ströher stößt die Entscheidung auf noch weniger Begeisterung. „Das ist schwer zu verkraften und absolut nicht zufriedenstellend“, sagt der Sportliche Leiter des TSV Schott. „Es kann in Rheinland-Pfalz nur ein Landesleistungszentrum für Leichtathletik geben – und zwar in Mainz, nicht in Neuwied.“ Da genüge alleine ein Blick auf die Athleten, die Schott und der USC zu nationalen Meisterschaften schicken. „Das sind mehr, als die nächsten fünf Vereine hinter uns gemeinsam an den Start bringen“, sagt Ströher.
Der wesentliche Knackpunkt in der Bewertung war die Tatsache, dass USC und Schott gemeinsam angetreten sind, aber getrennt bewertet wurden. „Wir konnten die beiden Vereine nicht zusammen einstufen, weil sie inhaltlich nichts zusammen machen“, sagt Kloth. Eine Kooperation sei nur in Ansätzen zu erkennen, „aber das hat nicht gereicht, um Mainz als einen Standort zu bewerten“.
Weil es zum Landesleitungszentrum nicht gereicht hat, wurde neben Ludwigshafen, Kaiserslautern, Trier und Kirn einer der fünf rheinland-pfälzischen Landesstützpunkte nach Mainz vergeben. Weil der LSB jedoch entschieden hat, dass es keine zwei Landesstützpunkte in einer Stadt geben kann, entschied sich der Verband schließlich für den USC Mainz. „Alleine die Zahl der Athleten im Bundes- und Landeskader hat klar für den USC gesprochen“, sagt Kloth. Der USC erhält dadurch einen Honorartrainerzuschuss.
Der TSV Schott blieb dagegen auf der Strecke. „Wenn wir ein Verein in Bingen gewesen wären, wären wir Landesstützpunkt geworden. So ist es eben Kirn“, macht Matthias Ströher seinem Ärger Luft. „Ich hätte es für angemessen erachtet, wenn man bei der Beurteilung darauf geachtet hätte, was am jeweiligen Standort in der Zukunft entstehen kann.“