Handball-Zweitligist TV Hüttenberg verliert sein zweites Saisonspiel deutlich und muss wochenlang auf Kapitän Zörb verzichten.
Von Nico Hartung
Wohin mit dem Ball: Der Hüttenberger Johannes Klein sucht eine Anspielstation. Der TV unterliegt mit 22:29 in Rimpar. Foto: Scheuring
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WÜRZBURG - Mit viel Wut im Bauch waren die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg am Samstag nach Rimpar gereist - und mit ebenso viel Frust traten sie nach dem Schlusspfiff wieder die Heimreise an. Anstatt den verpatzten Saisonauftakt gegen den Wilhelmshavener HV zu korrigieren, verloren die Blau-Weiß-Roten bei den Wölfen deutlich mit 22:29 (8:14).
DJK Rimpar - TV Hüttenberg 29:22
Besonders bitter: Bereits nach der Anfangsphase war das Spiel durch. Der Gast aus Mittelhessen stand zunächst völlig neben sich und lag nach katastrophalen ersten 15 Minuten mit 1:8 zurück. "Wir haben in dieser Phase sieben Fehlwürfe, drei technische Fehler und verwerfen noch zwei Siebenmeter. So kannst Du kein Spiel gewinnen", redete der Hüttenberger Trainer Frederick Griesbach auf der anschließenden Pressekonferenz Klartext.
Sein Gegenüber, Rimpars Trainer Ceven Klatt, bedankte sich indes bei den Seinen für die "starke Anfangsphase, dank derer wir die Partie 60 Minuten lang dominieren konnten."
Die Begegnung stand aus Hüttenberger Sicht jedoch bereits vor dem Anpfiff unter einem schlechten Stern. So muss der Traditionsclub, der mit Neuzugang Stefan Kneer (Folgen einer Rückenoperation) bereits einen Langzeitverletzten beklagt, in den kommenden Wochen auch noch auf Kapitän Moritz Zörb verzichten, der sich unter der Woche eine Sehne in der Schultermuskulatur angerissen hat. "Das trifft uns natürlich hart", so Griesbach, der darüber hinaus noch kurzfristig auf den erkrankten Tobias Hahn (grippaler Infekt) verzichten musste, weshalb Dieudonné Mubenzem vom rechten Rückraum auf die Rechtsaußen-Position verschoben wurde. Mitwirken konnte indes der zuvor angeschlagene Spielmacher Hendrik Schreiber, der die Pleite in Unterfranken jedoch auch nicht verhindern konnte.
Nachdem Rimpars Neuzugang Yonatan Dayan mit seinem vierten Tagestreffer zum 8:1 eingeworfen hatte, war es Kreisläufer Vit Reichl, der erst nach 16 Minuten den zweiten Gästetreffer folgen ließ. Die Hüttenberger fingen sich nun und legten ihre Nervosität ab. Nach Christian Rompfs Doppelpack zum 10:6 keimte sogar Hoffnung im Lager der Mittelhessen, doch näher sollte der TVH den "Wölfen" nicht mehr kommen. Bis zur Pause hatte Linksaußen Dominik Schömig den Abstand mit einem sehenswerten Treffer wieder auf sechs Tore anwachsen lassen (14:8). "In der Phase bis zur Halbzeit machen wir es eigentlich ganz ordentlich. Wir belohnen uns für unseren Aufwand in der Abwehr aber nicht", analysierte Griesbach später.
Im zweiten Durchgang setzten es sich die Gastgeber, die von 572 Zuschauern (600 wären erlaubt gewesen) in der Würzburger s.Oliver-Arena angefeuert wurden, zum Ziel, ihren Vorsprung zu verwalten, was ihnen auch gelang. Die Clatt-Sieben baute ihr Polster durch Benedikt Brielmeier zunächst auf acht Treffer aus (19:11, 38.), ehe David Kovacic vom Kreis erstmals auf zehn Treffer erhöhte (23:13, 46.).
Die Hüttenberger, bei denen die ins Spiel gekommenen Youngster Ryuga Fujita und Tristan Kirschner ihre ersten Zweitliga-Tore erzielten, gaben sich zwar nie auf, konnten dem Spiel jedoch keine Wende mehr geben. "Im Positionsangriff haben es meiner Meinung nach beide Mannschaften gut gemacht. Im Umschaltspiel aber erzielen wir einen oder zwei Gegenstoßtreffer, Rimpar stattdessen zehn oder elf. Das ist heute einer der Unterschiede gewesen", bilanzierte Griesbach ernüchtert.