Seit 27 Jahren gehören sie zum Inventar der Handball-Bundesliga und sind damit auch der einzige Verein aus dem Osten Deutschlands, der sich in der Belletage des Handballs etablieren konnte.
Von ebi
Ein wiedererstarkter Joao Ferraz (hier gegen den THW Kiel im Einsatz) soll der HSG Wetzlar helfen, zwei Punkte aus Magdeburg mitzubringen. Foto: Ben
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WETZLAR - Seit 27 Jahren gehören sie zum Inventar der Handball-Bundesliga und sind damit auch der einzige Verein aus dem Osten des einst zweigeteilten Deutschlands, der sich in der Belletage des Handballs etablieren konnte. Die Rede ist vom nächsten Gastgeber der HSG Wetzlar, dem SC Magdeburg, der die Mittelhessen am Sonntag um 15 Uhr in der Getec-Arena erwartet.
SC Magdeburg - HSG Wetzlar Sonntag, 15 Uhr
Ähnlich wie die Grün-Weißen erlebte das Team aus Sachsen-Anhalt viele Höhen und Tiefen und ähnlich wie die HSG steht das Team von Bennet Wiegert derzeit gut da. "Das ist schon eine exzellente Truppe. Sie haben zwei komplette Formationen auf sehr hohem Niveau, die in sich wiederum völlig verschiedene Attribute mitbringen", gerät Wetzlars Trainer Kai Wandschneider bei seiner Analyse ins Schwärmen. Eine weitere Parallele, die der Coach ausgemacht hat, ist die Abwehrarbeit. Zwar rangieren seine Mannen nach sieben Spielen auf Rang eins der Statistik, damit deutlich vor dem SCM, doch die Gastgeber sind zu Hause eine Macht. Lediglich gegen die Füchse Berlin ließ man Federn und besticht immer wieder durch ein exzellentes Zusammenspiel aus Abwehr, Torhüter und Konterspiel. "Sie spielen das 60 Minuten konsequent und bestrafen jeden Fehler knallhart."
Doch auch im Positionsangriff haben die Anhaltiner Einiges zu bieten. "Sie verfügen über acht sehr gute Rückraumspieler von unterschiedlichem Spielcharakter. Und auch auf den Außenbahnen und am Kreis sind sie doppelt besetzt", hat sich Wandschneider einmal mehr durch intensives Videostudium ein Bild vom nächsten Gegner gemacht. Besonders die Variabilität als Team, aber auch die Qualitäten der Individualisten hat er als besonderes Merkmal ausgemacht. "Sie haben mit Damgaard jemanden im Team, der ein Spiel alleine entscheiden kann und daneben mit Bezjak und O'Sullivan zwei sehr spielintelligente Mittelspieler, die zudem selbst große Torgefahr ausstrahlen."
Und so grüßt für die Mirkulovski, Kohlbacher und Co. am Sonntag wieder das Murmeltier: "Konzentriert, geduldig und diszipliniert unsere Angriffe auf den Punkt spielen, Fehler minimieren und Konter der Magdeburger damit unterbinden. Hinten müssen wir unsere bisher sensationelle Deckungsarbeit fortsetzen und die daraus resultierenden Chancen im Konter konsequenter nutzen", lautet der Matchplan des HSG-Trainers.
Personell kann er dabei aus dem Vollen schöpfen, lediglich Evars Klesniks fehlt weiter nach seiner OP. Insofern scheint Wetzlar einmal mehr nicht chancenlos. "Wir arbeiten täglich hart und kommen immer ein Stück weiter. Wir haben die bittere Niederlage gegen Leipzig genau analysiert und wissen, wo wir ansetzen müssen", war die Stimmung nach der jüngsten Partie und nach drei freien Tagen ("das war nach elf Wochen am Stück dringend nötig") schnell wieder gut. Besonders freut den Übungsleiter die tolle Leistung von Joao Ferraz, und auch das Spiel von Philipp Pöter scheint immer besser zu funktionieren.
Zudem hat Magdeburg gezeigt, dass sie auch ihre Schwächen haben. "Gegen Kiel und Hannover führte man bereits deutlich und brach dann ein", könnte das "Nachdenken" über die eigene Leistung zum Versagen führen, sieht Wandschneider Chancen für sein Team.