Rhein-Neckar Löwen zittern sich ins Viertelfinale

SOLINGEN - (bore). Was für eine Dramatik: Die Rhein-Neckar Löwen sind in das Viertelfinale des DHB-Pokals eingezogen. Aber der Titelverteidiger benötigte beim 32:29 (24:24, 13:11)-Auswärtserfolg beim Bergischen HC die Verlängerung.

Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen musste nach dem Thriller vor 2487 Zuschauern in der ausverkauften Solinger Klingenhalle erst einmal tief durchatmen. „Am Ende haben Kleinigkeiten die Partie zu unseren Gunsten entschieden. Ich bin sehr froh, dass wir hier eine Runde weitergekommen sind. Das war eine richtig harte Aufgabe für uns“, sagte der Däne, der betonte: „Wir hatten Phasen in unserem Spiel, wo wir richtig gut gespielt haben. Leider hatten wir auch immer wieder Phasen, wo wir richtig schlecht gespielt haben.“ Jacobsen lobte den Gegner: „Der Bergische HC hat gezeigt, dass er nicht umsonst auf dem vierten Tabellenplatz steht. Das ist ein hervorragender Aufsteiger mit einer kleinen, intimen Halle. Sie haben clever gespielt. Aber wir haben Moral gezeigt.“

In der Anfangsphase der Partie hatten die Löwen Probleme mit den stark aufspielenden Solingern, die nach 25 Minuten mit 11:8 führten. Dann aber hielt Torwart Andreas Palicka, den Jacobsen für den eher glücklosen Mikael Appelgren zwischen die Pfosten schickte, glänzend und die Mannheimer drehten bis zur Halbzeitpause den Drei-Tore-Rückstand in einen Zwei-Tore-Vorsprung. Doch es blieb spannend. Alexander Petersson glich kurz vor Schluss für die Rhein-Neckar Löwen zum 24:24 aus. Palicka sicherte das Remis in der regulären Spielzeit. In der Verlängerung sorgte dann Andy Schmid, der mit elf Toren bester Löwen-Werfer war, mit seinem Treffer zum 28:26 (68.) für die Vorentscheidung. Palicka parierte einen Hüftwurf von Linus Arnesson, und Mads Mensah, der acht Treffer erzielte, sowie Jerry Tolbring sorgten mit dem 30:27 für Erleichterung bei den Löwen. Den Rest besorgte Palicka.

„In der Verlängerung haben wir gute Chancen ausgelassen, aber Palicka hält überragend. Ich kann den Jungs bis auf den Abschluss keinen Vorwurf machen“, befand BHC-Coach Sebastian Hinze. „Wir haben vielleicht kein gutes Spiel gemacht. Aber der Pokal hat eben seine eigenen Gesetze und der BHC ist auch eine sehr gute Mannschaft“, sagte Löwen-Teammanager Oliver Roggisch nach dem 32:29 und machte klar: „Das Wichtigste ist, dass wir weitergekommen sind.“ Am Sonntag, 13.30 Uhr, empfangen die Löwen die Füchse Berlin zum Spitzenspiel in der Bundesliga.