Trotz Überzahl: Eintracht Frankfurt mit Remis gegen Shaktar Donetsk
Trotz langer Überzahl kommt Eintracht Frankfurt bei Shaktar Donetsk im Hinspiel nur auf ein 2:2. Dabei hatte es für Frankfurt gut begonnen.
Von Nadine Peter
Digitalreporterin
Frankfurts Martin Hinteregger (M.) köpft neben Ismaily (r) von Shaktar Donetsk den Ball, der Torwart Andrii Piatov durch die Hände rutscht, ins Tor zum 0:1.
(Foto: dpa)
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CHARKIW - Die Frankfurter Eintracht hat ihren Siegeszug in der Europa League nicht fortsetzen können. Im ersten Spiel der K.o.-Phase spielte der hessische Fußballbundesligist in der Ukraine gegen Shaktar Donetsk 2:2 (1:1). Die Eintracht spielte über weiten Strecken mit einem Mann mehr, konnte diesen Vorteil aber nicht ausreichend nutzen. Die Tore für die SGE erzielten Hinteregger (7. Minute) und Filip Kostic (50.).
Eintracht-Trainer Adi Hütter nahm im Vergleich zum 0:0 am vergangenen Samstag in Leipzig eine Veränderung an der Startelf vor: Er löste sein „magische Sturmtrio“ auf und ließ Sebastien Haller draußen. Für ihn spielte Mijat Gacinovic.
Früher Platzverweis für Stepanenko
Die Partie begann höchst turbulent. Frankfurter Führung, Ausgleich, Platzverweis - all das passierte in nur drei Minuten in der Anfangsphase der Partie. Doch von vorne. Die Eintracht versuchte mit hohem Pressing den Gegner früh unter Druck zu setzen. Nach einem Foul an Ante Rebic in der sechsten Minute bekam Taras Stepanenko die Gelbe Karte und die Eintracht einen Freistoß. Zu diesem trat Sebastian Rode an und fand am langen Pfosten Winterneuzugang Martin Hinteregger, der per Kopf zur 1:0-Führung einnetzte und sich über den Treffer mit den rund 3000 mitgereisten Eintracht-Fans freute. Doch dieser Jubel währte nicht lang.
Denn im direkten Gegenzug war in der Frankfurter Defensive ein heilloses Durcheinander und Evan N’Dicka konnte Junior Moraes im Strafraum nur regelwidrig zu stoppen, es gab einen Strafstoß für Shaktar. Eintracht-Keeper Kevin Trapp war mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den 1:1-Ausgleich aber nicht verhindern (9.). Und es ging munter weiter. Der nächste Angriff der Hütter-Elf konnte von den Hausherren erneut nur durch ein Foul unterbunden werden. Wieder foulte Stepanenko gelbwürdig und bekam folgerichtig die Gelb-Rote-Karte (10.). Somit stand die Eintracht 80 Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz. Aber die Frankfurter nutzten den numerischen Vorteil zunächst nicht aus. Das Spiel beruhigte sich in Folge etwas. Es dauerte bis zur 24. Minute, bis die Hessen mal wieder gefährlich vors Shaktar-Tor kamen. Luka Jovic versuchte es von der Strafraumkante mit einem Schlenzer. Doch sowohl dieser Versuch als auch der Schuss von Rebic (26.) ging knapp drüber. Gacinovic scheiterte vier Minuten vor der Pause zudem mit einem Distanzschuss am ukrainischen Torwart, sodass es mit dem 1:1 in die Kabinen ging.
Zur zweiten Halbzeit kam Jetro Willems für den angeschlagenen Rode. Die SGE erwischte bei inzwischen minus fünf Grad den besseren Start in den zweiten Durchgang und durfte wie schon in der ersten Halbzeit früh jubeln. In der 50. Minute schlug Jovic von rechts eine weite Flanke auf den freistehenden Kostic, der unbedrängt zum 2:1 verwerten konnte. Rebic hatte nach einer Stunde mit einem direkten Freistoß das dritte Tor auf dem Fuß, Shaktars Torwart parierte stark. Die Eintracht schien in dieser Phase das Spiel im Griff zu haben. Doch dann konterte Donetsk in der 62. Minute wie aus dem Lehrbuch und die Frankfurter Hintermannschaft musste sich bei Torwart Trapp bedanken, dass dieser Angriff nicht mit einem Gegentreffer endete. Fünf Minuten später konnte aber auch der nichts mehr ausrichten. Taison ließ Hinteregger als aussehen und traf zum 2:2. Donetsk wurde nach dem Ausgleich wieder stärker und die Defensive der Hessen geriet in den letzten zwanzig Minuten immer wieder ins Schwimmen. Die Ukrainer nutzten ihre Chancen aber nicht.
Die Eintracht selbst konnte in der Schlussphase kaum noch nennenswerte Akzente nach vorne setzen. In der Nachspielzeit wurden sie noch einmal nach einem Freistoß und einer Ecke gefährlich, vergaben die Last-Minute-Chancen jedoch. So blieb es beim 2:2, das mit den beiden Auswärtstoren das bessere Ergebnis für die Frankfurter ist. Im Rückspiel nächste Woche würde ihnen ein 0:0 fürs Weiterkommen reichen.