Trapp: „Ich habe nie über einen Transfer nachgedacht“
Nationaltorwart Kevin Trapp stellt nun klar, dass er Eintracht Frankfurt vorerst nicht verlassen will - im Gegenteil: Er will bei der Eintracht „noch viel bewegen“.
Von Peppi Schmitt
Verkörpert wie kein anderer die neue Eintracht: Keeper Kevin Trapp.
(Archivfoto: dpa)
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FRANKFURT - Der Urlaub eines Fußball-Profis sei dafür da, sich mal nicht mit Fußball zu beschäftigen. So sieht Kevin Trapp das. Und doch sind die Schlagzeilen, die einen möglichen Verkauf betreffen, während der Ferien in Griechenland nicht am Torwart der Frankfurter Eintracht vorbeigegangen. Wirklich aufgeregt haben ihn die Gerüchte nicht, dennoch hat sich Trapp nun klar und deutlich geäußert. „Ich habe nie über einen Transfer nachgedacht, ich plane hier bei der Eintracht meine Zukunft“, sagte der 30 Jahre alte Nationalspieler im Rahmen einer Pressekonferenz am Freitag.
Er habe im vergangenen Jahr keinen Fünfjahresvertrag unterschrieben, um sich jetzt nach neuen Ufern umzusehen. „Wir wollen bei der Eintracht noch viel bewegen“, sagt er. Mit den Meldungen sei er sehr gelassen umgegangen, „denn ich war ja immer in Kontakt mit Sportvorstand Fredi Bobic und Trainer Adi Hütter.“ Erstaunt hatte ihn lediglich eine Meldung in der Sport-Bild, er respektive sein Berater habe sich selbst um einen neuen Verein bemüht. „Das stimmt einfach nicht“, sagt Trapp.
"Nicht meine Absicht zu wechseln."
Ein Sturm im Wasserglas also. Nicht einmal dem ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing ist er böse, der mit seinem Satz, „weder Trapp noch Filip Kostic sind unverkäuflich“, erst Dynamik in die Gerüchteküche gebracht hatte. „Wenn irgendein Spieler eine Ablösesumme generieren kann, die für den Verein wertvoll sein kann, dann macht mich das irgendwie auch stolz“, sagt Trapp. „keiner der Verantwortlichen hat ja davon geredet, mich verkaufen zu wollen, es wurde nur betont, dass in diesen Zeiten keiner unverkäuflich ist.“ Und dies sei für einen Verein wie die Eintracht „nichts Ungewöhnliches“.
Ein klitzekleines Hintertürchen hat er sich offengehalten. „Keiner kann in die Zukunft schauen, was wirklich passiert, weiß niemand“, sagte Trapp, „aber es ist nicht meine Absicht zu wechseln.“ Seine ganze Konzentration gelte der Eintracht, den nächsten Spielen und der neuen Saison. Dabei strebt er eine persönliche Steigerung an. „ich habe eine ordentliche Saison gespielt“, räumt er ein, „aber ich kann sehr viel mehr.“
Die von Sportvorstand Bobic angekündigten Gespräche über mögliche weitere Gehaltsverzichte sind noch nicht angelaufen. Trapp: „Natürlich wollen wir helfen, wissen aber noch nicht, wie es weitergeht, ob Zuschauer ins Stadion dürfen oder nicht. Insgesamt ist der Austausch immer sehr offen und ehrlich. Ich glaube nicht, dass sich an unserer grundsätzlichen Meinung etwas geändert hat.“ Wie alle Kollegen hatte Trapp auf dem Höhepunkt der Pandemie eingewilligt, auf 20 Prozent seines Gehaltes zu verzichten. Diese Regelung ist Ende Juli ausgelaufen.
Der Test an diesem Samstag (18 Uhr, live bei Sport1 und DAZN) gegen AS Monaco sei „ein tolles Freundschaftsspiel“. Der Blick ist aber vor allem nach Basel gerichtet. Dort bestreitet die Eintracht am nächsten Donnerstag das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa-League und müsste einen 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen, um noch ins Viertelfinale einzuziehen. Trapp hält das für schwer, aber nicht für unmöglich. „Wenn es jemand kann, dann sind wir das“, sagt er. Daraus spricht das ganze Selbstvertrauen, das sich die Hessen in den vielen Europacupspielen der letzten beiden Jahre erarbeitet haben.
Gegner Monaco kommt direkt aus einem einwöchigen Trainingslager in Polen nach Frankfurt. Und hat mit dem ehemaligen Eintracht-Coach Niko Kovac einen ausgesprochenen Adler-Experten auf der Bank. Der Frankfurter Trainer Hütter will nach gerademal drei Trainingseinheiten gegen die Monegassen, auch in Anbetracht der großen Hitze, zur Pause komplett wechseln, um möglichst allen Kandidaten für das Basel-Spiel die Chance auf Spielpraxis zu geben. Als einziger Neuzugang könnte Ragnar Ache sein Debüt feiern.