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Afrika-Cup: Acht Tote bei entsetzlicher Tragödie

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Von: Alexander Kaindl

Vor dem Afrika-Cup-Achtelfinale zwischen Kamerun und den Komoren kam es zu einer Massenpanik. Acht Menschen sind tot.

Jaunde - Der Afrika-Cup geht in die heiße Phase, aktuell wird um die letzten Tickets für das Viertelfinale gespielt. An Fußball ist nach einer entsetzlichen Tragödie im Gastgeberland Kamerun momentan aber nicht zu denken. Am Montagabend kam es in der Hauptstadt Jaunde zu einer Massenpanik. Die traurige Bilanz: acht Tote.

Wie konnte es zu einer solch schrecklichen Nacht kommen? Die Rahmenbedingungen sind schnell erklärt: Kamerun, darunter Bayern-Star Eric Maxim Choupo-Moting, spielte im Achtelfinale gegen die Komoren. Die „Unzähmbaren Löwen“ waren haushoher Favorit, gewannen letztlich mit 2:1. Die Fans wollten ihre Mannschaft natürlich live im Olembé-Stadion unterstützen, offiziell passen 60.000 in die Arena. Wegen Corona-Vorgaben wurden letztlich aber nur 48.000 Zuschauer zugelassen.

Afrika-Cup: Massenpanik in Kamerun mit acht Toten

Vor dem mit Spannung erwarteten Achtelfinale kam es dann zu einer Massenpanik, weil offenbar mehr Fans als die offiziell zugelassenen versucht hatten, ins Stadion zu gelangen. Etliche Anhänger wollten sich durch den Südeingang quetschen, Ordner sollen wegen des großen Andrangs aber schon die Tore geschlossen haben. So gab es keinen Ausweg mehr. Laut örtlichen Angaben sind acht Fans nun tot, 38 weitere verletzt.

Die Bilder sorgen auf der ganzen Welt für Fassungslosigkeit. Auf Fotos ist zu sehen, wie mehrere Menschen - auch Kinder - am Boden liegen und andere versuchen, ihnen Hilfe zu leisten. Das Ministerium erklärte, die Opfer seien „sofort“ in Krankenwagen abtransportiert worden, aber „starker Verkehr verlangsamte den Transport“. Der afrikanische Kontinentalverband CAF teilte mit, er untersuche die Situation und versuche, mehr Details über die Geschehnisse zu erfahren. Am Dienstagmorgen will der Verband eine Krisensitzung mit dem Organisationskomitee abhalten.

48.000 Zuschauer waren beim Achtelfinale Kameruns im Stadion.
48.000 Zuschauer waren beim Achtelfinale Kameruns im Stadion. © Reuters

Kamerun: Massenpanik vor Afrika-Cup-Achtelfinale - Stadionsicherheit war schon einmal Thema

Kamerun ist nach 1972 erst zum zweiten Mal Gastgeber des Afrika-Cups. Schon 2019 sollte das Land in der Mitte des Kontinents Gastgeber sein, bekam das Turnier aber wieder entzogen, weil es Bedenken gab, die Stadien würden nicht geeignet sein. Ägypten richtete das Gegenstück zur Europameisterschaft damals aus.

In der Vergangenheit hat es im Fußball bereits mehrfach Tragödien dieser Art gegeben. 2015 kamen in Kairo bei einer Massenpanik 19 Menschen ums Leben. 2001 starben 43 Personen im Johannesburger Ellis-Park-Stadion während eines Spiels zwischen den Orlando Pirates und den Kaizer Chiefs. Im Oktober 1996 hatte es bei einem WM-Qualifikationsspiel von Gastgeber Guatemala gegen Costa Rica gar 90 Tote gegeben. (akl/sid/dpa) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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