Einst Derby-Gegner, jetzt Teamkollegen

In der Vorsaison hatten Marius Erk und Philipp Wachter aufeinander eingeprügelt. Jetzt spielen beide Seite an Seite für den EC Bad Nauheim und blicken zurück auf ihren Derby-Fight.
(mn). Die Szene muss beim Foto-Termin gleich mehrfach gestellt werden. Philipp Wachter und Marius Erk fällt es schwer, ein Lachen zu unterdrücken, und ernst zu bleiben. In der Vorsaison hatten sich die beiden Profis beim Hessen-Derby der Roten Teufel in Frankfurt eine wilde Schlägerei geliefert. Heute verteidigen die beiden beim Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim - und das auch noch Seite an Seite in der nominell dritten Abwehr-Formation.
»Ich denke, wir hatten unseren Spaß«, sagt Wachter, 1,84 Meter groß, 85 Kilogramm schwer rückblickend. Erk, nur unwesentlich kleiner und leichter, ergänzt: »So ist das eben beim Eishockey.«

Elf Monate liegt die Schlägerei zurück, an den Auslöser können sich beide gut erinnern. »Er war halt nicht in meiner Mannschaft«, lacht Wachter, Ex-Löwe Erk weiß um den vorangegangenen Zweikampf mit dem damaligen Teufel Stefan Reiter. »Er kam auf mich zu, ich bin quasi durch ihn durch gefahren. Und dann stand ›Wachti‹ plötzlich vor mir und sagte ›Auf geht’s!‹ Da dacht ich: Okay, dann mal los.«
Als sich die Linienrichter dazwischengeworfen und den Kampf unterbunden hatten, war der Fight für beide auch rasch abgehakt. »Wir haben uns gefragt, ob’s beim anderen gepasst hat und alles in Ordnung ist. Und damit ist die Sache erledigt. Männer sind ja nicht so nachtragend«, sagt Wachter und schiebt augenzwingend hinterher: »Das machen wir jetzt vor jedem Training zum Aufwärmen.«
Dass das Duell kein Zufall war, zeigt in Blick in die Statistik. Wachter war vor seinem Wechsel nach Bad Nauheim beim SC Riessersee in der Saison 2019/20 der Spieler mit den zweitmeisten Strafminuten. Erk hatte diese Position in der vergangenen Saison bei den Löwen Frankfurt inne.