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Impfschäden Jahre nach der Corona-Impfung? Das sagen Experten

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Von: Juliane Gutmann

Die in der EU zugelassenen Corona-Impfungen gelten als gut verträglich. Doch viele treibt die Frage um, ob die Impfung Jahre später Folgen für die Gesundheit haben könnte.

Bedenken hinsichtlich einer neuartigen Impfung sind gut – würden Menschen nichts hinterfragen und blindlings jede Information glauben und jeder Anweisung Folge leisten, kann das fatale Folgen haben. Bei dem Thema Impfungen wurde schon immer eine hitzige Debatte geführt. Es gibt sie, die neutral eingestellten Bürger. Doch die meisten sprechen sich entweder für oder gegen eine Impfung aus. Bei neuen Immunisierungen wie der Corona-Impfung driften Meinungen oftmals weit auseinander – und viel Unsicherheit schwingt mit, auch in Hinblick auf mögliche Spätfolgen.

In den klinischen Tests, die alle bisher in der EU zugelassenen Impfstoffe erfolgreich durchlaufen haben, haben Forscher eine gute Wirksamkeit von bis zu 96 Prozent im Fall des Moderna-Präparats nachgewiesen. Auch verträglich sollen die bisher verimpften Corona-Impfstoffe sein. So seien die Nebenwirkungen nach einer Impfung mit den Produkten von Biontech und Moderna als „mild bis moderat“ zu bezeichnen, sie würden vorübergehend auftreten und keine Schäden hinterlassen, zitiert die Tagesschau Brigitte Keller-Stanislawski vom Paul-Ehrlich-Institut (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel). Auch gebe es bisher kein statistisch erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen, sagte Keller-Stanislawski. Doch wie steht es um Spätfolgen lange nach der Impfung?

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Langzeit-Nebenwirkungen nach Corona-Impfung?

Susanne Stöcker, Pressesprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts gibt im ZDF-Interview Entwarnung: „Langzeit-Nebenwirkungen, die erst nach Jahren auftreten, sind bei Impfstoffen generell nicht bekannt“. Die meisten Nebenwirkungen von Impfungen würden innerhalb weniger Stunden oder Tage auftreten. „In seltenen Fällen auch mal nach Wochen“, so Stöcker. Diese Nebenwirkungen sind es, die als Spätfolgen bezeichnete Komplikationen zur Folge haben können.

Petra Falb, Gutachterin in der Zulassung für Impfstoffe beim österreichischen Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, bringt in ihrem Blog folgendes Beispiel: „Sehen wir uns eine „alte“ Impfung an, die Pockenimpfung. Für diese herrschte Impfpflicht, Ende der 1970er Jahre konnten die Pocken als ausgerottet erklärt werden; die weltweite Impfkampagne war also ein durchschlagender Erfolg. Die Pockenimpfung war jedoch im Vergleich zu unseren modernen Impfungen deutlich reaktiver, in seltenen Fällen gab es auch Impfschäden durch eine impfbedingte Encephalitis (Gehirnentzündung). Diese Impfung konnte somit Langzeitschäden verursachen – einfach, weil JEDE Encephalitis dauerhafte Schäden hinterlassen kann, egal, wodurch sie entsteht“. Das Wort „Langzeitschaden“ würde vielfach falsch verwendet werden, nämlich als Bezeichnung dafür, dass ein Schaden durch eine Impfung* sich erst nach langer Zeit bemerkbar macht. „Das Auftreten dieser Encephalitis geschah jedoch im Schnitt innerhalb einer Woche nach der Impfung*. Das heißt, das AUFTRETEN dieser Schädigung geschah zeitnah, nicht erst nach Jahren, auch wenn die Auswirkungen jahrelang bestehen blieben!“, so Falb.

Dasselbe Prinzip gelte für mRNA-Impfstoffe: Auch hier seien keine spät auftretenden Schäden durch die Impfung selbst zu erwarten, wie Susanne Stöcker dem ZDF mitteilte. Die Bestandteile der mit der neuen Technologie entwickelten Impfstoffe würden sich im Körper nach der Impfung schnell abbauen. Rund 50 Stunden soll es Stöcker zufolge dauern, bis die Ribonukleinsäure mRNA nicht mehr im Körper nachweisbar ist. (jg) *Merkur.de und 24vita.de gehören zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.

Mehr Quellen: https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/coronavirus/wie-impfstoffe-gegen-covid-19-erprobt-werden; https://www.pharmazeutische-zeitung.de/welche-langzeitfolgen-zu-befuerchten-sind-123411/

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