1. Startseite
  2. Politik

Ukraine-Krieg: Militär-Büros in Russland brennen

Erstellt:

Von: Sandra Kathe, Helena Gries, Moritz Serif, Karolin Schäfer, Tim Vincent Dicke, Stefan Krieger, Christian Stör

In der Ukraine dauert der Krieg an – und er kommt jetzt auch im Bewusstsein der Menschen in Russland an. Kippt die Stimmung? Der News-Ticker.

Dieser News-Ticker ist beendet: Alle aktuellen militärischen Entwicklungen Ukraine-Krieg lesen Sie im neuen Ticker.

+++ 15.21 Uhr: Eigenen Angaben zufolge hat das ukrainische Militär ein weiteres Dorf in der Region Donezk befreit. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Kontrolle über das Dorf Yatskivka erlangt und zuvor verlorene Stellungen in Richtung Bakhmut zurückerobert, berichtet das Portal Kyiv Independent unter Berufung auf den Generalstab.

News zum Ukraine-Krieg: UN findet Beweise für russische Kriegsverbrechen

+++ 13.48 Uhr: Wie die US-amerikanische Nachrichtenagentur AP berichtet, haben die Vereinten Nationen (UN) Beweise für russische Kriegsverbrechen gefunden. Bei der Vorstellung ihrer Ergebnisse berief sich das Expertenteam der Untersuchungskommission zur Ukraine auf Aussagen ehemaliger Häftlinge, die von Schlägen, Elektroschocks und erzwungener Nacktheit in russischen Hafteinrichtungen berichteten.

Außerdem teilten die Fachleute mit, es habe Hinrichtungen in den Regionen Kiew, Tschernihiw, Charkiw und Sumy gegeben. „Wir waren erstaunt über die große Zahl von Hinrichtungen in den von uns besuchten Gebieten. Die Kommission untersucht derzeit derartige Todesfälle in 16 Städten und Siedlungen“, sagte Erik Mose, der Vorsitzende der Kommission. Mose gab allerdings nicht an, welche Seite die Hinrichtungen begangen hat.

Ukraine-Krieg: Militär-Büros in Russland brennen

+++ 13.23 Uhr: Die Teilmobilmachung sorgt für helle Aufregung bei den Menschen in Russland. Wie die russischsprachige Zeitung Meduza meldet, sind fünf Rekrutierungsbüros des Militärs angezündet worden. Zwei Brände seien in der Nacht auf Donnerstag (22.09.2022) in den Oblasten Chabarowsk und Amur ausgebrochen. Auch zuvor hatte es Versuche gegeben, Militärbüros niederzubrennen, berichtet Meduza – darunter eins in der Millionenstadt St. Petersburg.

News zum Ukraine-Krieg: „Referenden“ starten im Osten

+++ 09.21 Uhr: In vier russisch besetzten Gebieten der Ukraine haben die Scheinreferenden zur Annexion durch Russland begonnen. Abstimmungen finden in den Separatistengebieten Donezk und Luhansk im ostukrainischen Donbass sowie in den südukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja statt. Die „Referenden“ sollen bis Dienstag (27.09.2022) laufen, danach wird mit einer raschen Annexion durch Moskau gerechnet.

Nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen begannen die Abstimmungen am Freitagmorgen um 7 Uhr. Demnach werden die Scheinreferenden wegen der kurzen Vorbereitungszeit nicht per elektronischem Votum, sondern mit Wahlzetteln auf Papier stattfinden. Pro-russische Behördenvertreter werden in den ersten Tagen von Tür zu Tür gehen, um Stimmen einzusammeln.

Ukraine-Krieg: Klingbeil (SPD) warnt vor dritten Weltkrieg

+++ 08.37 Uhr: Lars Klingbeil hat im Ukraine-Konflikt vor einem dritten Weltkrieg gewarnt. „Wir werden weiter konsequent die Ukraine unterstützen“, sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Gleichzeitig ist klar, es gilt, einen dritten Weltkrieg zu verhindern“, so Klingbeil. Waffenlieferungen seien wichtig.

Lars Klingbeil
Lars Klingbeil ist Bundesvorsitzender der SPD. © Fabian Sommer/dpa

News zum Ukraine-Krieg: Russische Soldaten sollen desertieren

Update vom Freitag, 23. September, 06.26 Uhr: Präsident Wolodymyr Selenskyj rief die Russen in seiner täglichen Videobotschaft am Donnerstag dazu auf, gegen die Mobilisierung zu protestieren und sich der Einberufung zu entziehen.
„Protestiert! Kämpft! Lauft weg! Oder begebt Euch in ukrainische Kriegsgefangenschaft! Das sind die Varianten für Euch zu überleben“, sagte Selenskyj in seiner auf Russisch vorgetragenen Ansprache. Seinen Angaben nach sind bereits 55 000 russische Soldaten in der Ukraine ums Leben gekommen.

+++ 22.30 Uhr: Viele der am Mittwoch an die Ukraine zurückgegebenen Gefangenen weisen nach Angaben aus Kiew Folterspuren auf. „Viele von ihnen wurden brutal gefoltert“, sagte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow, ohne Einzelheiten zu nennen. Es gebe auch Gefangene, deren körperlicher Zustand „mehr oder weniger normal ist, abgesehen von chronischer Unterernährung durch die schlechten Haftbedingungen“, sagte er weiter. Laut dem ukrainischen Innenminister Denys Monastyrsky benötigen alle eingetauschten Ukrainer eine psychologische Behandlung. 

Gefangenenaustausch
Der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj (l) spricht mit dem freigelassenen Kommandeur des Asow-Regiments, Denys Prokopenko. © Uncredited/Ukrainian Interior Ministry Press Office via AP/dpa

+++ 21.45 Uhr: Die Nato-Staaten haben den geplanten Scheinreferenden in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten jede Gültigkeit abgesprochen und die entsprechenden Pläne aufs Schärfste verurteilt. „Scheinreferenden in den ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson haben keine Legitimität und stellen einen eklatanten Verstoß gegen die UN-Charta dar“, heißt es in einem Statement des Nordatlantikrats der 30 Mitgliedstaaten. „Die Nato-Verbündeten werden ihre illegale und unrechtmäßige Annexion nicht anerkennen.“

News zum Ukraine-Krieg: Kuleba attestiert Russland keinerlei Interesse an Friedensgesprächen

+++ 20.20 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht von russischer Seite lediglich Interesse an „einer militärischen Lösung“, nicht aber an Friedensgesprächen mit der Ukraine. Das sagte der 41-Jährige vor dem UN-Sicherheitsrat. Zudem warf er den Diplomaten Russlands ein „außergewöhnliches Maß an Lügen“ vor. Tatsächlich hätte Russland durch Putins Ankündigung einer Teilmobilisierung jedoch in Wahrheit seine Niederlage eingestanden, so der Diplomat weiter: „Du kannst 300.000 oder 500.000 Menschen einziehen, aber du wirst diesen Krieg nie gewinnen“, sagte Kuleba.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow, der demonstrativ viel zu spät erschien, um dann nur 23 Minuten in der Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu bleiben, machte auf der anderen Seite dem Westen Vorwürfe: „Diese Politik, Russland zu zermürben und zu schwächen, bedeutet die direkte Einmischung des Westens in den Konflikt und macht ihn zu einer Konfliktpartei“. Ziel des Westens sei es offenbar, die Kämpfe „trotz der Opfer und der Zerstörung so lange wie möglich hinauszuzögern”, so Lawrow.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beginnt mit Reservisten-Einberufung

+++ 18.45 Uhr: Gefangenenaustausch im Ukraine-Krieg: Das russische Verteidigungsministerium hat die Rückkehr von 55 Soldaten aus ukrainischer Kriegsgefangenschaft bestätigt. Es handele sich um Soldaten der russischen Armee und um Soldaten der Separatistengebiete Donezk und Luhansk, sagte Sprecher Igor Konaschenkow in Moskau. Russland und die Ukraine hatten am Mittwoch in großem Stil Gefangene ausgetauscht. Aus russischer Gefangenschaft kehrten Kiew zufolge 205 ukrainische Soldaten zurück. Die Ukraine ließ den inhaftierten prorussischen Politiker Viktor Medwedtschuk ausreisen, einen Vertrauten von Russlands Staatschef Wladimir Putin.

+++ 17.40 Uhr: Die Ankündigung einer Teilmobilmachung zahlreicher Reservisten löste in Russland eine enorme Empörungswelle aus. Die russische Hauptstadt Moskau will die eingezogenen Reservisten deswegen jetzt mit einer Sonderzahlung belohnen. Jedem Betroffenen zahle die Hauptstadt monatlich 50.000 Rubel (etwa 830 Euro) auf den Sold obendrauf, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin laut der Zeit mit.

Im Falle einer schweren Verletzung soll der Reservist zudem mit einer Million Rubel vergütet werden, bei einer leichten Verwundung solle es die Hälfte werden. Beim Tod eines Soldaten erhalte die Familie drei Millionen Rubel, also knapp 50.000 Euro.

Ukraine-Krieg: Faeser will russischen Deserteuren Schutz in Deutschland bieten

+++ 16.18 Uhr: Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser möchte russischen Deserteure, denen schwere Repressionen drohen, Schutz in Deutschland bieten. Wer sich dem russischen Regime entgegenstelle und daher in größte Gefahr gerate, könne Asyl wegen politischer Verfolgung beantragen. Die Entscheidungspraxis des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sei bereits entsprechend angepasst, erklärte Faeser der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

News im Ukraine-Krieg: Russland spricht weiterhin nicht von Krieg – trotz Teilmobilisierung

+++ 14.30 Uhr: Russland will den Krieg gegen die Ukraine weiterhin als „Spezialoperation“ bezeichnen – auch nach der angeordneten Teilmobilmachung. Es handele sich rechtlich nach wie vor um eine „militärische Spezialoperation“, so Putins Sprecher Dmitri Peskow. Die Einberufung von 300.000 Rekruten ändere daran nichts.

Ukraine-Krieg: Mehrere Menschen sterben bei Explosionen in Donezk und Melitopol

+++ 14.19 Uhr: In der ostukrainischen Donbass-Metropole Donezk sind auf einem Marktplatz bei Explosionen mindestens sechs Menschen getötet worden. Sechs weitere seien verletzt worden, schrieb der von Russland eingesetzte Bürgermeister Alexej Kulemsin auf dem Nachrichtendienst Telegram. Die Explosion führte er auf einen ukrainischen Artillerieangriff zurück.

Auch in der Stadt Melitopol starben laut dem ukrainischen Exilbürgermeister Iwan Fedorow sechs Soldaten bei einer Explosion auf dem Marktplatz. Die Zahl der zivilen Opfer sei ihm zufolge noch nicht bekannt. Der Exilbürgermeister macht auf Telegram dafür die russischen Besatzungskräfte verantwortlich.

News zum Ukraine-Krieg: Russland beginnt mit Reservisten-Einberufung

+++ 13.33 Uhr: Wie unterschiedliche unabhängige Medien berichten, haben nach Putins angekündigter Teilmobilmachung die ersten Reservisten nun entsprechende Vorladungen zur Musterung erhalten. Russland beginnt demnach schon mit der Einberufung von Reservisten. Insgesamt sollen 300.000 Menschen in Russland davon betroffen sein.

Ukraine-Krieg: Medwedew droht Westen mit Atomwaffen-Einsatz

+++ 12.31 Uhr: Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew droht zur Verteidigung annektierter Gebiete in der Ukraine mit dem Einsatz von Atomwaffen. Russland sei bereit, alle Mittel einschließlich Atomwaffen zur Verteidigung der Gebiete einzusetzen, sagte Medwedew, der aktuell stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates ist, am Donnerstag (22. September).

News zum Ukraine-Krieg: EU kündigt weitere Sanktionen gegen Russland an

+++ 10.30 Uhr: Die Europäische Union will auf die von Putin angekündigte Teilmobilmachung mit weiteren Sanktionen gegen Russland reagieren. Finale Beschlüsse würden noch folgen. „Es ist klar, dass Russland versucht, die Ukraine zu zerstören“, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Mittwochabend (21. September, Ortszeit) nach einem Sondertreffen der EU-Außenminister am Rande der UN-Generalversammlung in New York.

„Wir werden neue restriktive Maßnahmen sowohl auf persönlicher als auch auf sektoraler Ebene ergreifen“, fuhr Borrell laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) fort. Dies solle in Abstimmung mit den internationalen Partnern geschehen. Demnach würden die neuen Strafmaßnahmen weitere Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben, etwa auf den Technologie-Sektor. Laut Borrell soll die Ukraine außerdem weitere Waffen erhalten. Details nannte er dazu aber noch nicht.

+++ 08.45 Uhr: Wie der ukrainische Generalstab mitteilt, siedelt Russland Bewohner im besetzten Gebiet Luhansk zwangsweise um. Russische Truppen hätten nach Angaben des Generalstabs Bewohner aus Dörfern im Bezirk Svativskyi, der jenseits des Flusses Oskil vom befreiten Izium liegt, gewaltsam in weiter entfernte besetzte Gebiete gebracht.

Ukraine-News: Tausende Menschen werden festgenommen nach Protest in Russland

Update vom Donnerstag, 22. September, 06.50 Uhr: Angesichts der vom Kreml verkündeten Einberufung von 300.000 Reservisten haben in Russland mehrere Tausend Menschen protestiert. Die Polizei nahm nach Zählung des Bürgerrechts-Portals OVD-Info bis Mittwochabend (21. September) mehr als 1380 Protestler in 38 Städten fest, die meisten davon in St. Petersburg und Moskau. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

In Moskau riefen die Menschen „Nein zum Krieg!“ und forderten ein „Russland ohne Putin“. Fotos und Videos zeigten, wie Polizisten die meist jungen Demonstrierenden grob packten und in Busse schleppten. Von dort wurden die Festgenommenen in Polizeistationen gebracht. Ähnlich große Proteste hatte es zuletzt in den Tagen direkt nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar gegeben.

Viele junge Männer setzen sich am Mittwoch aus Russland ab, um der Gefahr einer Einberufung zu entgehen. Die Preise für Flugtickets in die Türkei, nach Serbien, Kasachstan, Georgien und Armenien schossen Medienberichten zufolge in die Höhe.

News zum Ukraine-Krieg: Chef der Streitkräfte unbeeindruckt von Putins Ankündigung

+++ 21.20 Uhr: Nach dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigte sich nun auch der Chef der Streitkräfte des Landes unbeeindruckt von Putins Ankündigung einer Teilmobilisierung. „Keine Äußerung der militärischen oder politischen Führung des Angreifers hat irgendeine Auswirkung auf unsere Bereitschaft für unsere Freiheit zu kämpfen“, stellte Walerij Saluschnyj, Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte in einer Stellungnahme über die Social Media-Plattform Facebook klar.

„Die groß angelegte Offensive des Feinds“ hätte die Menschen, die in der Ukraine für ihr Land kämpfen, nicht in Angst und Schrecken versetzt, sondern nur stärker zusammenwachsen lassen. Daran würden auch die neuen Pläne Russlands nichts ändern. Saluschnyj an, dass seine Leute weiterkämpfen werden: „Wir werden jeden vernichten, der mit Waffen in unser Land eindringt – egal ob aus freien Stücken oder aufgrund der Mobilisierung.“

Ukraine Krieg: Putin will die Ukraine „im Blut seiner eigenen Soldaten ertränken“

+++ 15.30 Uhr: Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zur angekündigten Teilmobilisierung in Russlands Stellung genommen. Dieser Schritt würde zeigen, dass Moskau Probleme mit seinem Militärpersonal hat. „Wir wissen bereits, dass sie Kadetten mobilisiert haben, Jungs, die nicht kämpfen konnten. Diese Kadetten sind gefallen. Sie konnten nicht einmal ihre Ausbildung beenden“, sagte Selenskyj in einem Interview der Bild. Sie seien in die Ukraine gekommen, um zu sterben. Der russische Präsident Wladimir Putin brauche „eine millionenschwere Armee“, sehe aber, „dass seine Einheiten einfach weglaufen“, sagte Selenskyj weiter. Putin wolle „die Ukraine in Blut ertränken, aber auch im Blut seiner eigenen Soldaten.“

News zum Ukraine-Krieg: Klitschko ruft zur „radikalen Vernichtung“ auf

+++ 14.40 Uhr: Nach der erneuten Atomdrohung von Russlands Präsident Wladimir Putin hat Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko die seiner Ansicht nach „zivilisierte Welt“ zur „radikalen Vernichtung des Bösen“ aufgefordert. „Die von Putin verkündete Mobilmachung und die Atomdrohungen werden dem Aggressor bei seinem Bestreben, die Ukraine und die Ukrainer zu unterwerfen und zu vernichten, nicht helfen“, sagte der 50-Jährige laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Der „Tyrann“ Putin habe Prozesse in Russland gestartet, die ihn selbst zugrunde richten würden. Es sei keine Zeit mehr, von „irgendwelchen illusorischen Friedensverhandlungen zu reden“, betonte der Ex-Boxweltmeister. 

News zum Ukraine-Krieg: Teilmobilmachung in Russland – Putin schafft neue Fakten

+++ 12.10 Uhr: Fast sieben Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges hat Wladimir Putin in einer TV-Ansprache eine sofortige Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet (s. Update v. 08.55 Uhr). Die Teilmobilmachung bedeutet nach Putins Worten, dass Reservisten eingezogen werden. Sie würden den gleichen Status und die gleiche Bezahlung bekommen wie die jetzigen Vertragssoldaten und auch vor dem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult, versicherte er.

Kiew reagierte mit Spott auf Putins angeordnete Teilmobilmachung. „Läuft immer noch alles nach Plan oder doch nicht?“, fragte Präsidentenberater Mychajlo Podoljak auf Twitter. Der für „drei Tage“ geplante Krieg dauere bereits 210 Tage. Die Russen, die eine Vernichtung der Ukraine forderten, hätten nun unter anderem die Mobilmachung, geschlossene Grenzen, blockierte Konten und Gefängnisstrafen für Deserteure erhalten. „Das Leben hat einen wunderbaren Sinn für Humor“, schloss Podoljak.

News zum Ukraine-Krieg: Chefs von Donezk und Cherson bitten Putin um Hilfe

Erstmeldung vom Mittwoch, 21. September: Die von Moskau gestützten Separatistengebiete Donezk und Luhansk sowie die im Krieg eroberten Regionen Donezk und Saporischschja planen vom 23. bis 27. September Volksabstimmungen. Das teilten sie am Dienstag mit. Die Verwaltungschefs von Donezk und Cherson wandten sich direkt an Putin. Sie baten, dass er den Beitritt zu Russland befürworten möge. „Dieses Ereignis wird die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit“, sagte Separatistenführer Denis Puschilin aus Donezk.

Wie viele Menschen sich in den von Moskau beherrschten Teilen der Ukraine aufhalten, lässt sich kaum sagen. Die Bevölkerung dort ist seit Februar durch Tod, Flucht oder Verschleppung nach Russland stark dezimiert worden. Moskau hält trotz der ukrainischen Gegenoffensiven Schätzungen zufolge immer noch mehr als ein Sechstel des ukrainischen Staatsgebiets inklusive der Krim besetzt.  (mit Agenturen)

Auch interessant