G20-Gipfel: Scholz beginnt Asien-Besuch in Vietnam
Auf seiner Reise nach Asien will Bundeskanzler Olaf (SPD) unter anderem über den russischen Angriffskrieg und den Ausbau von Wirtschaftsbeziehungen beraten.
Berlin/Hanoi – Olaf Scholz (SPD) hat seine viertägige Asienreise angetreten. Am Samstag (12. November) brach er zu der bislang längsten Dienstreise seiner Amtszeit auf. In den nächsten vier Tagen will er zunächst nach Südostasien reisen, um danach auf der indonesischen Insel Bali am G20-Gipfel der wichtigsten Wirtschaftsmächte teilzunehmen.
Am Sonntag (13. November) treffen Scholz und seine zwölfköpfige Wirtschaftsdelegation in der vietnamesischen Hauptsadt Hanoi Regierungschef Pham Minh Chinh und den Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Nguyen Phu Trong. Dabei wird es um den Ukraine-Krieg, aber auch um den Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen gehen.
Olaf Scholz beim G20-Gipfel: Gespräche in Singapur gemeinsam mit Robert Habeck
Vietnam hat enge Beziehungen sowohl zu China als auch zu Russland. Allerdings werden die Beziehungen zwischen China und Vietnam durch einen Territorialkonflikt im Südchinesischen Meer um zwei Inselgruppen belastet. Russland ist wiederum der wichtigste Waffenlieferant Vietnams. Außerdem kooperieren sie auch bei der Erschließung von Gas- und Ölfeldern vor der vietnamesischen Küste und es gibt mehr als 150 Investitionsprojekte in Vietnam, an denen sich russische Unternehmen beteiligen. Ebenso wie China hat Vietnam den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bei den Abstimmungen in der UN-Generalversammlung nicht verurteilt.
Zusammen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird der Kanzler am Montag (14. November) dann an einer Wirtschaftskonferenz in Singapur teilnehmen. Hier sollen Gespräche um eine Verringerung der wirtschaftlichen Abhängigkeit von China und den Ausbau der Partnerschaften mit anderen asiatischen Staaten im Fokus stehen.
Scholz reist zu G20-Gipfel nach Bali: Wladimir Putin wird nicht teilnehmen
Beim G20-Gipfel, der den Abschluss der Asienreise bildet, wird sich Scholz unter anderen mit US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping über den Ukraine-Krieg, die Energie- und die Ernährungskrise sowie die Lage der Weltwirtschaft beraten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Teilnahme abgesagt und stattdessen Außenminister Sergej Lawrow angekündigt.
Scholz reist bereits das dritte mal in elf Monaten nach Asien. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern hatte sich der Kanzler bewusst dazu entschieden, nicht das autokratisch regierte China als erstes asiatisches Land zu besuchen, sondern den demokratischen G7-Partner Japan. Erst ein halbes Jahr später besuchte er Peking. (tt/dpa)