Frieden für die Ukraine: UN-Generalsekretär António Guterres reist nach Moskau

António Guterres will die Präsidenten Putin in Moskau und Selenskyj in Kiew treffen. Der UN-Generalsekretär spricht von „dringenden Schritte“ für die Ukraine.
Moskau/New York – Bisher hatte der russische Präsident Wladimir Putin kaum einen Politiker in Moskau empfangen. Jetzt, nach rund zwei Monaten Krieg in der Ukraine, will Putin am Dienstag (26. April) UN-Generalsekretär António Guterres in Moskau treffen. Guterres werde sich auch zu Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow treffen, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag mit. Der UN-Chef hatte zuvor um ein Treffen mit Putin gebeten.
Guterres wird im Zuge verstärkter Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg nach Moskau reisen. „Er wird ein Arbeitstreffen und ein Mittagessen mit Außenminister Sergej Lawrow haben. Der Generalsekretär wird von Präsident Wladimir Putin empfangen“, sagte eine UN-Sprecherin in New York.
Guterres fordert Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Rufe nach einer aktiver Rolle werden lauter
Zuvor hatte Guterres Briefe an die UN-Vertretungen Russlands und der Ukraine geschickt und darum gebeten, ihn in den Hauptstädten der Länder zu empfangen. Es müssten „dringende Schritte“ zur Herstellung von Frieden in der Ukraine herbeigeführt werden. Der UN-Chef hatte zuletzt mehrfach eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert. Nach dem Aufenthalt in Moskau scheint es derzeit gut möglich, dass Guterres nach Kiew weiterreist: „Wir sind in Kontakt mit der Regierung der Ukraine bezüglich der Vorbereitungen für mögliche Besuche“, hieß es dazu von den UN.
Die Vereinten Nationen wollten den Vorstoß des Generalsekretärs zunächst nicht als offiziellen Mediationsversuch darstellen. Er folgte jedoch auf immer lauter werdende Rufe aus dem UN-Apparat nach einer aktiveren Rolle von Guterres in dem Konflikt.
Die Reise nach Moskau dürfte eine der wichtigsten in Guterres‘ Zeit als UN-Generalsekretär werden. Zuletzt hatte ein Brief von ehemaligen hochrangigen UN-Mitarbeitern den Druck erhöht. Sie forderten Guterres darin auf, stärker an einer politischen Lösung zu arbeiten und sehen die Daseinsberechtigung der Vereinten Nationen in Gefahr. (dpa)