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Omikron-News: Expertenrat-Mitglied gibt deutliche Intensiv-Einschätzung

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Von: Magdalena Fürthauer

Trotz der rasant steigenden Corona-Infektionen geben immer mehr Experten Grund zur Hoffnung. Demnach könnte die ansteckende Omikron-Variante die Lage bald deutlich entspannen.

Update vom 15. Januar, 15.40 Uhr: Die Omikron-Welle hat nach Einschätzung der Fachgesellschaft der Intensiv- und Notfallmediziner die Krankenhäuser noch nicht vollends getroffen. Intensivmediziner Christian Karagiannidis rechne aber damit, dass es in den nächsten Wochen deutlich mehr Corona-Patienten in den Notaufnahmen gebe werde, so der Arzt, der auch Mitglied des Corona-Expertenrats der Ampel-Regierung ist, im Deutschlandfunk. Demnach machten sich die hohen Inzidenzen noch nicht bemerkbar.

„Es sieht nicht so aus, als wenn im Moment, Stand heute, die Omikron-Welle schon auf den Intensivstationen durchgeschlagen ist“, meint Karagiannidis im Interview. Allerdings infizierten sich derzeit auch hauptsächlich jüngere Menschen im Alter bis 35 Jahre. Zugleich sehe man vermehrt auch Infektionen in der kritischen Infrastruktur, Krankenhäuser müssten sich darauf vorbereiten, dass Ärzte und Pflegekräfte ausfielen. Man brauche daher dringend Notfallpläne für die Spitäler.

Karagiannidis betonte außerdem: „Wenn wir das ganze Infektionsgeschehen jetzt extrem laufen lassen und ganz hohe Inzidenzen akzeptieren, dann akzeptieren wir auch, dass das Virus ganz sicher die Ungeimpften findet.“ Bereits jetzt seien 62 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen ungeimpft, nur 5 Prozent hätten eine Auffrischungsimpfung.

Omikron-Welle: Experten mit überraschender Prognose - „Nähern uns dem Ende der Pandemie“

Erstmeldung vom 15. Januar: München - Rund zwei Jahre beherrscht das Corona*-Virus bereits das Weltgeschehen, die rasante Verbreitung der Omikron-Variante tut dem keinen Abbruch. Doch trotz der europaweit in die Höhe schnellenden Zahlen geben nun immer mehr Experten Grund zur Hoffnung. Gerade die hoch-ansteckende Virusvariante soll demnach den Weg zum Ende der Pandemie ebnen.

Omikron: Experten mit überraschender Corona-Prognose 

Dieser Überzeugung ist unter anderem der Virologe Klaus Stöhr. „Wir sahen schon in den vergangenen Wellen, dass die Geschwindigkeit zunimmt. Es gibt einen immer steileren Anstieg mit einem höheren Peak. Und ich prognostiziere: auch einen schnelleren Abfall“, analysiert er gegenüber der Bild. Einen solchen Verlauf der Omikron-Infektionen könne man auch in Südafrika und Großbritannien beobachten.

Die deutschlandweiten Rekordinzidenzen schlagen sich tatsächlich nicht so sehr auf den Intensivstationen nieder, wie es noch bei der Delta-Variante der Fall war. Laut einer Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC sinke die Wahrscheinlichkeit, auf einer Intensivstation zu landen, bei Omikron um 74 Prozent. Das Risiko, nach einer Infektion mit der Variante zu sterben, sei im Vergleich zu Delta sogar um 91 Prozent niedriger.

Corona-Variante: Omikron als Chance - „Wir nähern uns dem Ende der Pandemie“

Stöhr betont im Interview außerdem die Chance einer höheren Immunität in der Bevölkerung durch die Omikron-Variante. Durch die rasante Verbreitung würden immer mehr Menschen „natürlich immunisiert“ werden, gleichzeitig nehme der Druck auf die Kliniken nicht proportional zu. Stöhr ist sich daher sicher: „Wir nähern uns dem Ende der Pandemie.“

Epidemiologe Klaus Stöhr (Epidemiologe) im Portrait.
Klaus Stöhr ist sich sicher: „Wir nähern uns dem Ende der Pandemie.“ © IMAGO / teutopress

Statistiker Christian Hesse macht zwar die enorme Verbreitung von Omikron an der Tatsache fest, dass rund 25 Prozent der Deutschen ungeimpft sind, doch auch er sieht in der aktuellen Situation Potential. „Bei rasantem Anstieg nimmt auch der für das Virus empfängliche Teil der Bevölkerung vergleichbar schnell ab“, meint er gegenüber der Bild. So sei es auch in Südafrika gewesen.

Omikron: Corona-Situation soll sich schon bald entspannen

Unterschätzen dürfe man Omikron jedoch deswegen nicht. Wie der Mediziner Christian Specht gegenüber n-tv meint, würden auch künftig noch Menschen an der Variante sterben. „Nur überhaupt nicht mehr in den Größenordnungen, die wir bisher gesehen haben“, so Specht weiter. In Zukunft kämen die meisten in Kontakt mit der Corona*-Mutation, weswegen man aufhören müssen, „immer nur diese Inzidenz ins Auge zu fassen.“

Specht meint außerdem, dass das Corona-Virus selbst in den nächsten Wintern präsent sein werde. Doch beginne nun eine Phase, in der man durch Omikron anfangen könne, mit dem Virus „prima leben“ zu können. Auch er ist daher der Meinung, dass die Zahlen bis zum Frühjahr hin abflachen würden. Es sei sogar denkbar, dass die Omikron-Infektionen schon „in den nächsten zwei bis drei Wochen deutlich fallen“ würden. (mef) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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