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Klimaaktivisten ändern einfach Tempolimit an Bundesstraße - Polizei ermittelt

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Von: Patrick Freiwah

Klimaaktivisten lassen sich unterschiedliche Dinge einfallen, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. In Baden-Württemberg wurde das Tempolimit auf Verkehrsschildern manipuliert
Klimaaktivisten lassen sich unterschiedliche Dinge einfallen, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen. In Baden-Württemberg wurde das Tempolimit auf Verkehrsschildern manipuliert. © David Pichler/TNN/dpa

Eigenmächtig Verkehrsschilder manipulieren und Autos langsamer fahren lassen? Mit einer Protestaktion zum Tempolimit sorgen Klimaaktivisten in Ravensburg für Ärger.

Ravensburg/München - Das Thema Tempolimit spaltet in Deutschland die Gemüter. Während anderen EU-Länder strengere Geschwindigkeitsbegrenzungen haben, besitzt das Autofahrer-Land Nummer eins eine vergleichsweise liberale Gesetzgebung.

Das führt in regelmäßiger Manier zu Unmut im Lager von Umweltschützern respektive Klimaaktivisten, die offenbar auch von der „kalten Jahreszeit“ nicht abgeschreckt sind. Vertreter dieses Lagers haben sich nun im Kreis Ravensburg (Baden-Württemberg) zu einer weiteren Aktion zusammengetan, um auf ihre Belange aufmerksam zu machen.

Ravensburg: Klimaaktivisten manipulieren Verkehrsschilder mit Tempolimit

So haben sich die Umweltaktivisten auf der Bundesstraße B30 zwischen Baindt und Oberzell (Kreis Ravensburg) insgesamt 13 Tempolimit-Schilder vorgeknöpft und diese entweder ganz abmontiert, oder aber mit Geschwindigkeitsstickern präpariert: Statt Tempo 120 war auf den entsprechenden Verkehrsschildern Tempo 100 zu lesen, wie die Polizei mitteilte.

Wie die Polizei ausführte, seien bei der Protestaktion in der Nacht auf 1. Dezember (Donnerstag) zwei Verkehrsschilder von den Aktivisten abmontiert worden, während elf Schilder überklebt wurden. Der Protest ziehe wenig überraschend polizeiliche Ermittlungen nach sich.

Angesichts diverser Krisen im Hinblick auf Klima oder auch Energie scheint selbst die Autoindustrie nicht mehr abgeneigt vor zusätzlichen Tempolimits oder gar bestimmten, „autofreien“ Tagen:

Tempo 100 statt 120: Klimaaktivisten nehmen FDP-Verkehrsminister ins Visier

In einem Statement berufen sich die Klimaaktivisten auf Angaben des Umweltbundesamtes. Demnach würde ein solches Tempolimit auf deutschen Straßen jährlich nahezu 5,4 Millionen Tonnen CO2 einsparen können. Weitere positive Erscheinungen wären ein flüssigerer Verkehr sowie die Reduzierung der Gefahr von Unfällen mit Schwerverletzten und auch Todesopfern.

Besonders Baden-Württembergs Verkehrsminister Volker Wissing haben die Klimaaktivisten laut SWR.de wegen seiner ablehnenden Haltung ins Visier genommen: „In Zeiten der Energie- und Klimakrise blockiert die FDP selbst einfachste Sicherheitsmaßnahmen wie ein Tempolimit von 100 Kilometer pro Stunde auf Autobahnen.“

Derweil machen Raser deutsche Städte zu „Blitzer-Millionären“: Der Spitzenreiter befindet sich im Norden und hat einen enormen Vorsprung gegenüber der „Konkurrenz“. (PF mit Material der dpa)

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