Unglück in Belgien „reiner Unfall“? Angetrunkener Autofahrer des Totschlags beschuldigt
Bei einer Karnevalsveranstaltung in Strépy-Bracquegnies rast ein Auto in eine Menschengruppe. Sechs Menschen sterben. Offenbar handelt es sich um einen Unfall.
Update vom Dienstag, 22.03.2022, 11.45 Uhr: Nach dem Tod von sechs Menschen bei einer Karnevalsfeier in Belgien wird dem Autofahrer Totschlag und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Das entschied ein Ermittlungsrichter, wie der Anwalt des Fahrers am Dienstag (22.03.2022) dem Sender RTL sagte. Der Mann war mit seinem Auto am Sonntag (20.03.2022) in eine Menschenmenge gerast. Sechs Menschen starben und zehn weitere wurden schwer verletzt. Dem Bericht zufolge kam der Richter nun zu dem Schluss, „dass es sich um einen reinen Unfall handelte“. Dem Beifahrer wird demnach unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Medienberichten zufolge waren die beiden Männer auf dem Heimweg von einer Disco. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Fahrer angetrunken. Bereits in der Vergangenheit war ihm wegen Rasens zeitweise der Führerschein abgenommen worden.

Auto rast in Menschenmenge in Belgien: Sechs Tote
+++ 18.10 Uhr: Nach dem Autounglück in Belgien sprach der Premierminister Alexander De Croo von „schrecklichen Neuigkeiten“ aus Strépy-Bracquegnies. Nach Sonntagnachmittag besuchte er mit König Philippe und Prinzessin Elisabeth den Unglücksort. „Das hätte nach einer schweren Zeit ein Tag zum Feiern werden sollen“, sagte De Croo angesichts der Corona-Pandemie*. Stattdessen sei er zu „einem Tag der Trauer geworden.“
Ob das Fahrzeug absichtlich in die Menschengruppe gesteuert wurde, ist weiterhin unklar. Allerdings berichtete der belgische Rundfunksender VRT, dass die inzwischen festgenommenen Fahrzeuginsassen vom Tanzen gekommen seien. Nun werde geprüft, ob sie unter Alkohol- oder Drogeneinfluss standen.
Belgien: Sechs Menschen sterben bei Autounglück
+++ 15.40 Uhr: Bei dem Autounglück in Belgien sind sechs Menschen gestorben. 37 Personen wurden verletzt, teilweise schwer. Zehn Menschen schweben noch in Lebensgefahr. Nach Angaben des Bürgermeisters Jacques Gobert soll eine Gruppe von rund 150 bis 200 Karnevalistinnen und Karnevalisten die Sporthalle am Sonntagmorgen verlassen haben, um weiter in Richtung Zentrum zu ziehen. Dann sei der Wagen in die Menge gerast.
Nach dem Zusammenstoß soll der Fahrer vorerst weitergefahren sein, konnte dann aber gestoppt werden, so Gobert weiter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte den Fahrzeuginsassen nun eine Anklage wegen Mordes drohen.

Auto rast in Belgien in Menschengruppe: Moderator schildert dramatische Szenen
Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der die Karnevalsveranstaltung begleitete, sprach von dramatischen Szenen. Das Auto soll mitten in die Menschengruppe gefahren sein. „Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich“, schilderte er das Unglück in Belgien. Inzwischen äußerte sich der belgische Premier Alexander De Croo und gab seine Anteilnahme bekannt. Gemeinsam mit König Philippe plane er am Sonntagnachmittag den Ort des Geschehens zu besuchen.
Die Ereignisse in Belgien erinnern an die Amokfahrt beim Rosenmontagsumzug 2020 im nordhessischen Volkmarsen. Hier gab es zahlreiche Verletzte, darunter auch Kinder. Der Fahrer lenkte vorsätzlich sein Auto in die Menschenmenge und wurde inzwischen zu lebenslanger Haft verurteilt.
Autounglück in Belgien: Zahl der Todesopfer steigt
Update vom Sonntag, 20.03.2022, 12.45 Uhr: Bei einer Karnevalsveranstaltung in Belgien ist ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Inzwischen wurde die Zahl der Todesopfer aktualisiert. Sechs Menschen sind bei dem Unglück gestorben. Zehn weitere Personen erlitten schwere Verletzungen und befinden sich nach Angaben eines Sprechers der Rettungskräfte in einem kritischen Zustand. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden 27 Personen bei dem Autounglück leicht verletzt.
Nach wie vor ist die Ursache unklar, warum das Fahrzeug am Sonntagmorgen in die Menschengruppe gefahren ist. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gebe es zumindest nicht, betonte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Bürgermeister der Stadt La Louvière gehe nach dpa-Informationen davon aus, dass das Auto mit hoher Geschwindigkeit in die Gruppe gefahren sei.
Mittlerweile wurden die beiden Personen, die in dem Fahrzeug saßen, festgenommen. Der Staatsanwalt bestätigte, dass sie aus der Region kommen und den Behörden zuvor nicht bekannt waren.
Belgien: Auto rast bei Karnevalsveranstaltung in Menschenmenge
Erstmeldung vom Sonntag, 20.03.2022: Strépy-Bracquegnies - Im kleinen Ort Strépy-Bracquegnies in Belgien ist ein Auto in eine Menschengruppe gerast. Bei dem Unglück in Belgien kamen nach ersten Angaben der Behörden am Sonntagmorgen (20.03.2022) mindestens vier Menschen ums Leben. Das berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga und beruft sich dabei auf den Bürgermeister der Stadt.
Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter kursieren Fotos des Unglücks. Laut unbestätigter, dort veröffentlichter Informationen soll die Zahl der Todesopfer sogar bei fünf liegen. Mindestens zwölf weitere Menschen wurden laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa bei der Tragödie in Belgien schwerverletzt. 20 weitere Personen sollen leichte Verletzungen davon getragen haben.
Ob der Fahrer des Fahrzeugs absichtlich in die Menschengruppe in Strépy-Bracquegnies gefahren war, blieb zunächst unklar. Der Fahrer fuhr nach Angaben des Bürgermeisters zunächst weiter, konnte dann aber gestoppt werden. Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menschenmenge. „Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich“, zitierte ihn der Sender. Seinen Angaben zufolge waren etwa 150 Menschen bei der Veranstaltung.
Strépy-Bracquegnies liegt im Südwestens Belgiens, etwa 40 Kilometer von Brüssel entfernt. In der kleinen Ortschaft leben etwa 8.000 Menschen. Nach Angaben des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. „Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama.“ (dil/kas/iwe/dpa)
Im Juli 2020 ist auch in Berlin ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Es gab mehrere, teils schwer Verletzte. Der Fahrer wurde festgenommen.