Alec Baldwin: Neue Details nach tödlichem Schuss am Set
Eine Waffenmeisterin und ein Regieassistent stehen nach dem tödlichen Schuss durch Alec Baldwin im Fokus. Der Regieassistent soll bereits früher Sicherheitsvorkehrungen missachtet haben.
Santa Fe, New Mexico – Nach dem tödlichen Schuss des Schauspielers Alec Baldwin* auf die Kamerafrau Halyana Hutchins beim Dreh des Westernfilms „Rust“ konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Waffenmeisterin und den Regieassistenten. Die Waffenmeisterin sei für die Waffe, aus welcher der tödliche Schuss abgefeuert wurde, und zwei weitere Waffen verantwortlich gewesen, berichten Medien in den USA* unter Berufung auf einen Polizeibericht.
Die Waffenspezialistin soll die drei Waffen auf einen Wagen außerhalb des Drehgebäudes gelegt haben, berichtet der Guardian unter Berufung auf den Bericht. Regieassistent Dave Halls hatte demnach eine der Waffen genommen und sie Alec Baldwin* mit dem Hinweis gegeben, es handele sich um eine „Cold Gun“, also dass sie keine scharfe Munition enthalte. Halls wusste laut Polizeibericht nicht, dass die Waffe mit scharfer Munition geladen war.
Regieassistent, der Alec Baldwin die Waffe gab, soll bereits früher Sicherheitsaspekte ignoriert haben
Dave Halls stand bereits früher im Mittelpunkt von Beschwerden wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen. Der Regieassistent habe bereits früher Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit Waffen und Pyrotechnik nicht eingehalten, berichtet die Requisiteurin und lizenzierte Pyrotechnikerin Magge Goll, die 2019 beim Dreh von „Into the Dark“ mit Halls zusammengearbeitet hatte. Halls sei als erser Regieassistent ebenfalls für die Arbeit am Set und den engen Zeitplan verantwortlich gewesen.

Halls habe demnach seine Aufgabe vernachlässigt, anzukündigen, wenn eine Schusswaffe am Set sei. Halls habe außerdem den Schauspieler:innen nach Drehende freigegeben, ohne sie aufzufordern, die Requisiten, darunter Schusswaffen, zurückzugeben. Diese Aufgaben habe ein Crewmitglied übernommen, berichtet der Guardian.
Regieassistent, der Baldwin die Waffe gab, steht im Fokus: Bereits früher Beschwerden wegen Sicherheitsvorkehrungen
Es habe dabei Zeiten gegeben, in denen die Crew und sie sich nicht sicher gefühlt hätten, schildert Magge Goll. „Es gibt keinen Grund, die Waffensicherheit am Set zu ignorieren, selbst wenn es sich um eine nicht-feuernde Requisitenwaffe handelte“, schrieb Goll in einer E-Mail an den Guardian.
Maggie Goll beschwerte sich deshalb intern bei den leitenden Produzenten von Blumhouse Productions, der Produktionsfirma von „Into the Dark“. Dave Halls habe 2019 an zwei Filmen für das Unternehmen gearbeitet und sei danach nicht wieder eingestellt worden. Alle Beschwerden, die beim Studio in Bezug auf Sicherheitsprobleme eingegangen sind, seien umgehend bearbeitet worden, erklärte ein Sprecher der Produktionsfirma gegenüber dem Guardian.
Nach tödlichem Schuss durch Alec Baldwin: Größere Diskussion über Sicherheit bei Drehs gefordert
Es gehe jedoch nicht um Dave Halls. Es sei keineswegs die Schuld einer Person, erklärt Magge Goll. Der tödliche Schuss durch Hollywoodstar Alec Baldwin und frühere Erfahrungen deuten auf größere Sicherheitsprobleme hin, die angegangen werden müssten, so Goll. Sicherheit und Wohlergehen der Filmcrews seien wichtige Themen. Stattdessen wünscht sie sich eine große Diskussion über Sicherheit bei Dreharbeiten. (Max Schäfer) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA