„Fahrlässiges Verhalten“ – Familie von erschossener Kamerafrau verklagt Alec Baldwin

Bei Dreharbeiten erschießt Schauspieler Alec Baldwin versehentlich eine Kamerafrau. Ihre Familie verklagt den Hollywood-Star jetzt – und beschuldigt ihn heftig.
Los Angeles – Nach dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Western-Dreh verklagt ihre Familie Hollywood-Star Alec Baldwin. Dies teilten Anwälte der Familie am Dienstag (15.02.2022) mit. Baldwin hatte die 42-jährige Hutchins bei Dreharbeiten zu dem Billigfilm „Rust“ im Oktober 2021 versehentlich erschossen.
Hutchins‘ Familie fordere „erheblichen“ Schadenersatz, erklärte der Anwalt Brian Panish auf einer Pressekonferenz in Los Angeles. Er vertritt den hinterbliebenen Ehemann und den Sohn der getöteten Kamerafrau.
Der Anwalt verwies darauf, dass bei dem Dreh zu dem Western-Billigfilm „Rust“ viele Vorsichtsmaßnahmen verletzt worden seien. Verantwortlich für Hutchins‘ Tod seien demnach das „rücksichtslose Verhalten und die Sparmaßnahmen“ von Baldwin und den anderen Filmproduzenten. Der Hollywood-Star wirkt an dem Film sowohl als Hauptdarsteller als auch als Produzent mit.

Familie von erschossener Kamerafrau verklagt Hollywood-Star Alec Baldwin
Die Familie wirf Baldwin und anderen Film-Mitwirkenden in der Klageschrift grob fahrlässiges Verhalten vor. Als offiziellen Grund für die Klage nennt die Deutsche Presse-Agentur widerrechtliche Tötung.
Am 21. Oktober vergangenen Jahres hatte Hollywood-Star Alec Baldwin eine Schusswaffe für eine Szene getestet. Wie sich später herausstellte, befand sich darin allerdings eine echte Kugel.
Klage gegen Hollywood-Star Alec Baldwin: Auch Regisseur traf ein Schuss
Neben dem tödlichen Schuss auf Halyna Hutchins hatte Baldwin auch Regisseur Joel Souza an der Schulter angeschossen. Baldwin ist an dem Film „Rust“ als Hauptdarsteller und Produzent beteiligt.
In einem Interview nach der „Rust“-Tragödie hatte sich Hollywood-Star Baldwin Anfang Dezember zurückgemeldet und erklärt, dass er keine Ahnung habe, wie die scharfe Munition in die Waffe gekommen sei. Noch im vergangenen Jahr sprachen Anwälte bei Alec Baldwins Schuss von Sabotage. (Jan Trieselmann mit dpa/afp, Marvin Ziegele)