Tina Rupprecht, Sascha und Doreen Schumacher, Claudia Jaspers, Katja Schyrer und Andreas Grobauer freuen sich, dass sie in Ranstadt neben ihren eigenen Produkten auch die Stoffbären vom Anna Schiener anbieten können. Foto: Potengowski
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RANSTADT - Mehrere Kunsthandwerker haben sich in der Hauptstraße 18 zusammen gefunden und einen Laden eröffnet. An drei Tagen in der Woche bieten sie in dem alten Fachwerkhaus ihre Produkte von Lederartikeln über Korbflechtarbeiten bis zu Honig und Bienenwachskerzen an.
„Hier ist für mich der beste Ort zum Leben und Arbeiten“, lobt Andreas Grobauer die Wetterau. „Der Menschenschlag ist einfach Klasse.“ Vor fünf Jahren hat es ihn aus dem Rodgau nach Ranstadt verschlagen. In einer früheren Schusterwerkstatt fertigt er seit Anfang des Jahres Gürtel, Taschen und allerlei andere Dinge aus Leder.
Die Werkstatt hat er von Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel gemietet. „Das Haus hat auch eine Ledergeschichte“, freut Grobauer sich, dass er an eine Tradition, mit der viele ältere Ranstädter noch vertraut sind, anknüpfen kann.
„Wetterauer Originale“
Auf Märkten und durch das Konzept „Wetterauer Originale“ der Tourismus-Region hatte er Kontakt zu Gleichgesinnten, die ebenfalls alte Handwerke pflegen. Gemeinsam hätten sie gerne die Arbeiten, die aus ihren Hobbys entstanden, auch abseits von Marktterminen, die häufig wetterabhängig sind, angeboten. Jedoch wollten sie das Hobby nicht so weit professionalisieren, dass ein eigener Laden finanzierbar gewesen wäre.
„Es gibt viele Leute, die etwas Besonderes können, aber ein eigener Laden ist zu viel Aufwand“, beschreibt Grobauer das Problem. Mit seinem „Lederstübchen“ hatte er aber auch einen Lösungsansatz. Denn in den noch ungenutzten Räumen im Erdgeschoss des Fachwerkhauses war noch genug Platz für einen Laden mit ausreichend Ausstellungsfläche für mehrere Anbieter.
So entstand die Idee zum Ranstädter Kreativ- und Genussladen.
Außer Grobauer bieten seit Montag dort Sascha Schumacher Produkte aus seiner Bienen-, Schaf- und Damwildhaltung, Katja Schyrer Korbflechtarbeiten, Tina Rupprecht Schmuck und Handgenähtes sowie Claudia Jaspers mit Schmuck und Patchworkarbeiten ihre kunsthandwerklichen Produkte an. Schon vor der Eröffnung fand das Konzept des gemeinsam betriebenen Ladens weiteren Zuspruch. So freuten sich die Autorinnen Chris Emig und Karin Bach aus Nidda, in dem Laden ihre Bücher präsentieren zu können. Auch Anna Schiener nutzt den Laden, um selbstgenähte Stoffbären anzubieten, deren Erlös sie für wohltätige Zwecke spendet.
So ist durch die Zusammenarbeit ein kleines regionales Kaufhaus für Originelles und Geschenkartikel entstanden. Grobauer, Schryer und Rupprecht sind bereits mit dem Siegel Wetterauer Originale ausgezeichnet. Reichert-Dietzel hat noch ein weiteres Siegel initiiert. Mit der Bezeichnung „Ranstadt-Kreativ“ sollen „ausgewählte Produkte, die in Ranstadt und der Region verarbeitet und handwerklich angepasst werden“, gekennzeichnet werden.
„Eigentlich wollten wir das Haus gar nicht behalten“, erzählt Reichert-Dietzel von den Überlegungen, sich wegen der fehlenden Nutzung von ihrem Elternhaus zu trennen. Diese Gedanken sind durch den Kreativ- und Genussladen, mit dem neues Leben in das Haus eingezogen ist, vom Tisch. „Meine Mutter ist total selig, dass das Haus so eine Nutzung gefunden hat, freut sich Reichert-Dietzel.